The9thcell - Galga De Zebra Ilesia | |
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Review von Kex vom 20.10.2012 (4296 mal gelesen) | |
![]() Bereits der Eingangssong 'Adão e Erva' zeigt, wie weit die Kreativität des Multitalents reicht. Einem Tutorial gleich wird der Spieler sanft ins Geschehen eingeführt. Begleitet wird er durch eine Mixtur aus Elektronik Rock im Stile von Indie-Bands wie den EELS eingeführt, um dann plötzlich von der Doublebass getrieben in aggressive Passagen geworfen zu werden. Schweres Riffing und elektronisch verzerrte Screams bewegen sich musikalisch irgendwo zwischen Deathcore und Punk. Mal wird böswillig und aggressiv angetrieben, dann verspürt der Hörer demgegenüber einfach eine Runde zu tanzen. Insbesondere an den punkigen Passagen fühle ich mir an die Argentiner von THE ARGIES erinnert. Um es mit dem Bild von oben zu beschreiben: Nachdem er die Welt erkundete, darf der Spieler erstmal zur Waffe greifen und sich austoben. Nach und nach lernt er, sich anzupirschen, den Fluchtmodus zu erkunden und sich auf die Interaktionen seiner Kameraden abzustimmen. Gerade bei manch durchzockter Halo-Mission hätte ich mir Untermalung im Stile "Galga De Zebra Ilesa" durchaus gut vorstellen können. Das Album ist insgesamt hochwertig abgemischt und wechselt angenehm zwischen ruhigen, verträumten Passagen und schnellen, aggressiven Klängen. Dabei wird sowohl Punk wie auch Metalcore unterschiedlichster Coleur angeschlagen, gleichwie sich die ein oder andere klassische Deathmetalpassage einschleicht. Mein Favorit ist dabei eindeutig 'Cavaleão', welches im Zeichen von modernen Metalcorekompositionen steht, wobei der Gesang streckenweise in seiner sauberen aber abgehackten Ausführung gar an Oldschool Metal erinnert. Durchgängig tritt der Song gehörig in den Arsch und verspricht, dem Nacken keinerlei Ruhe zu gönnen. Die Growls und Screams kommen mit gehörig Druck und streckenweise ist es echt witzig, wie plötzlich Kreischhöhen im Stile Michael Kiskes erreicht. Aber auch das beinahe im Powermetal verortete 'Soft Hearted and Hard Cocked' weiß durchaus zu überzeugen. Insbesondere die Gitarrensoli machen unglaublich Spaß anzuhören, während sie mal von seichter Melodie, mal von kräftigen Riffs umspielt werden. Fazit: Das Spektrum, das David Pais mit diesem THE9THCell Output anschlägt ist riesig und musikalisch kaum adäquat in diesem Review abzuhandeln. Als Soundtrack für so manche Cyberpunk Dystopie genauso wie für diverse Shooter oder futuristische Weltungergangs-Rollenspiele bietet "Galga De Zebra Ilesa" einfach alles, was der Spieler wünscht. Live würde die Musik spätabends auf kleiner Bühne, mit fetter Lightshow, mit Sicherheit einen rauschartigen Zustand auslösen, weshalb THE9THCELL sicherlich keine Musik für jedermann ist. Death oder Black Metal Puristen werden mit "Galga De Zebra Ilesa" wahrscheinlich ebensowenig anfangen können, wie Huldiger des Stoner Rocks oder klassischen Heavy Metals. An proggressiv modernen Klängen Interessierte sollte in jedem Fall mal ein Ohr riskieren. Gesamtwertung: 7.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Adão e Erva 02. Cavaleão 03. Morning Glory 04. Liberdagem (Este Meu Poço de Romantismo Furioso) 05. Gentlemania 06. Soft Hearted and Hard Cocked 07. Wounded Pt 2 08. Jacktiv(h)ate 09. Keep Your Heart At Bay | Band Website: www.9thcell.tk Medium: CD Spieldauer: 63:39 Minuten VÖ: 17.09.2012 |
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