Midnite Hellion - Kingdom Immortal

Review von Metal Marcus vom 26.05.2024 (992 mal gelesen)
Midnite Hellion - Kingdom Immortal MIDNITE HELLION aus New Jersey mögen ganz offensichtlich die gute alte New Wave Of British Heavy Metal, denn ihr zweiter Longplayer, welcher auf den Titel "Kingdom Immortal" hört, klingt nicht selten wie ein Relikt aus genau dieser vergangenen Epoche. Die Band präsentiert sich als Trio: Drew Rizzo sitzt hinter dem Schlagzeug und übernimmt die Backingvocals. An der Gitarre treffen wir auf Charles Koegler und Rich Kubik meistert die Doppelbelastung Bass und Vocals.

Alles, was in Richtung retro geht, ist im Moment ja schwer angesagt und wenn es in irgendeiner Form auch noch eine Reminiszenz an die 80er ist, dann ist nicht selten ein gewisser Hype vorprogrammiert. Auch bei MIDNITE HELLION sehen die Vorzeichen erstmal überaus vielversprechend aus: Die Produktion des Albums präsentiert sich sehr basisch und versprüht über weite Strecken ein waschechtes Livefeeling, welches man bei vielen auf Hochglanz polierten Produktionen der Neuzeit vermisst. Ebenso kommt das Songwriting ohne zu viele Schnörkel aus und in der Regel treffen wir hier auf riffbasierten Heavy Metal. In Kombination mit der Retroproduktion hat das Album ohne Frage eine große Portion Charme.

Leider will bei allem Charme dieses Album nicht so recht bei mir zünden. Trotz einer knackigen Spielzeit von etwas mehr als 35 Minuten machte sich bei mir Langeweile breit. Ich vermisse einen Funken Abwechslung im Songwriting, denn einerseits nutzt die Formel sich für meinen Geschmack schnell ab und andererseits besitzen nur die wenigsten Nummern Refrains, die sich langfristig im Gehörgang festsetzen wollten. Trotz mehrfachem Hörens geht meine Aufmerksamkeit immer wieder nur bei zwei der insgesamt acht Tracks nennenswert nach oben. 'Rapscallion' ist der erste Kandidat, der mich in seinen Bann schlagen kann. Die Nummer ist im Midtempo angesiedelt und hat eine eingängige Gitarrenmelodie im Refrain, auf welcher der Gesang toll aufliegt. Mit 5:50 Spielzeit handelt es sich um den zweitlängsten Song auf dem Album und so bin ich wenig verwundert, dass der zweite Song, der mich in seinen Bann schlagen kann, der Longtrack 'Army Of The Dead' ist: In knapp acht Minuten verwendet man alle Zutaten, die man für einen geilen Longtrack benötigt und beweist hier seine Qualitäten im Songwriting. Schade, dass dies nicht für die übrigen sechs Tracks des Albums gilt. Vor allem die schnellen Songs wirken auf mich "unfertig", als hätten sie noch ein wenig Feinschliff gebrauchen können.

Wenn ihr von Bands, die versuchen, den Spirit der NWOBHM einzufangen, einfach nicht genug bekommen könnt, dann könnt ihr bei MIDNITE HELLION sicherlich mal ein Ohr riskieren. Retrocharme und Wohlfühlatmosphäre bekommt man bei "Kingdom Immortal" auf jeden Fall geboten. Mir persönlich fehlt es trotz des angesprochenen Charmes dann aber doch an musikalischen Highlights und somit handelt es sicherbei um ein Album, welches man vielleicht fünfmal hört und danach aber schnell wieder vergisst. Der Sprung aus dem Durchschnitt gelingt MIDNITE HELLION mit ihrem zweiten Album in meinen Ohren leider nicht.

Anspielempfehlungen: 'Rapscallion' und 'Army Of The Dead' .

Wertung: 5 Mitternachtshöllen.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. H.M.O
02. She-Demon
03. Phantomland
04. Rapscallion
05. Speed Demon
06. Resurrected
07. Army Of The Dead
08. In Sickness And In Hell
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 35:08 Minuten
VÖ: 12.04.2024

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Das Cover scheint die Musik nochmal zu unterbieten ...
2/10   (26.05.2024 von Opa Steve)

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