Manntra - Titans | |
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Review von Metal Marcus vom 25.03.2025 (10648 mal gelesen) | |
![]() Nach dem Intro 'Ceremony' erwartet uns direkt der Titeltrack 'Titans', der den bereits bekannten Weg der kroatischen Band konsequent fortführt: Harte Industrial-Gitarrenriffs und elektronische Sounds paaren sich mit Elementen aus dem Folk, im Falle von MANNTRA mit Mandolinen, Flöten und Frauengesang. Im ersten Song geht diese Formel auch gut auf und 'Titans' bahnt sich sich seinen Weg in den Gehörgang, ist aber leider für meinen Geschmack mit noch nicht mal drei Minuten viel zu schnell vorbei. Nicht minder hitverdächtig kommt 'Teuta' daher, wenngleich man in meinen Ohren hier schon direkt das ausmachen kann, was für mich am Ende das größte "Problem" der Scheibe darstellt. Die Songs wirken alle sehr ähnlich und auch das Ohrwurm-Potenzial täuscht für mich nicht über diesen Umstand hinweg. Man verstehe mich an dieser Stelle bitte nicht falsch: Ich mag die Kombination von Metalriffs mit folkigen Elementen und bezeichne mich selbst als Fan von Bands wie SUBWAY TO SALLY oder SALTATIO MORTIS, aber die Stücke auf 'Titans' entfalten bei mir selten Langzeitwirkung, leider. Etwas unangenehm fällt mir da auch der Song 'Skal' auf, bei dem es sich um eine Coverversion von MIRACLE OF SOUND handelt. Das ist dann doch ein bisschen zu viel Kalkül, was ich überaus schade finde, denn in dem Song 'Unholy Water (Voda)' beweisen MANNTRA eindrucksvoll, dass sie auch ganz anders können: Der in Teilen auf Kroatisch gesungene Refrain schafft es in meinen Ohren am besten, die wilde Industrialenergie mit Folk zu verbinden und dennoch in sich geschlossen zu klingen. Das ist auf jeden Fall mein klarer Anspieltipp dieser Scheibe. Produziert wurde das Album von MANNTRA-Mastermind Marko Matijević Sekul und Simon Michael Schmitt, der sich nicht nur als Schlagzeuger von SUBWAY TO SALLY einen Namen gemacht hat, sondern auch schon für viele Bands aus dem Bereich Rock mit Folkeinflüssen die Produktion übernommen hat. Daher muss man sich vom Grundsatz hier keinerlei Sorgen machen. Den verschiedenen Instrumenten wird genug Raum gegeben, sodass man sie stets gut hören kann und sie somit auch im richtigen Moment im Vordergrund stehen können. Mir persönlich klingt das Schlagzeug hier ein wenig zu maschinell, was aber durchaus beabsichtigt sein kann. Druckvoll und dynamisch bahnen sich die Tracks ihren Weg aus den Boxen, aber an einigen Stellen klingt mir das Material zu zahm und ich hätte mir noch einen Ticken mehr Aggressivität gewünscht. Wer MANNTRA für ihre Art von Musik mag, der dürfte mit diesem Album auch wieder genau das zu hören bekommen, was er erwartet hat. Kurze, knackige Songs, die allesamt Ohrwurm-Charakter aufweisen, aber für mich zu selten Langzeitwirkung entfalten können. In Summe klingen mir die Songs dann doch zu ähnlich und trotz der Spielzeit von unter 40 Minuten machte sich bei mir Richtung letztes Drittel doch schon die Langeweile breit. Wer sich von der Beschreibung "Industrial trifft auf Folk" angesprochen fühlt, kann hier sicherlich mal ein Ohr riskieren, aber mir wirkt die Scheibe in Teilen zu konstruiert und oftmals zu sehr auf Hittauglichkeit getrimmt. Schade, denn mit etwas Mut, mit den beiden verwendeten Extremen etwas mehr zu spielen, hätte hier sicherlich ein gutes Album draus werden können. So bleibt für mich am Ende "nur" ein Album, das kurzzeitiges Vergnügen bietet, welches ich aber in wenigen Monaten bereits vergessen haben könnte. Anspielempfehlungen: 'Unholy Water (Voda)' und 'My Sandman' 6 halbstarke Titanen Gesamtwertung: 6.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ceremony 02. Titans 03. Teuta 04. The Heart Of The Storm 05. Unholy Water (Voda) 06. Skal 07. Higher 08. My Sandman 09. Riders In The Dawn 10. Forgotten pt.1 11. Forgotten pt.2 - The Ritual 12. Nav | Band Website: www.manntra.hr Medium: CD, LP Spieldauer: 37:46 Minuten VÖ: 14.03.2025 |
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