A.M.E.N. - Argento | |
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Review von Froosti vom 05.02.2025 (12075 mal gelesen) | |
![]() Die Huldigung an den Filmemacher aus Italien merkt man der Platte sofort an. Das Klavier spielt gerade mal ein paar Töne und ich fühle mich schon in einen alten Klassiker versetzt. Sängerin Erba Del Diavolo ist mir noch in lebhafter Erinnerung vom letzten De Mortem Et Diabolum-Festival geblieben. Dort war sie mit ihrer Band PONTE DEL DIAVOLO unterwegs und die Truppe lieferte eines meiner Highlights des Festivals ab. Auch dort war ihr Gesang schon dem Jazz angelehnt, aber enthielt auch viele Screams und ordentliches Gekeife. Hier gibt sie sich dem Jazz vollständig hin und singt betörend und finster zugleich. Das Bild einer verrauchten Bar mit einer Frau auf dem Klavier, während um sie herum die Bar sich in ein Blutbad verwandelt, kommt mir direkt in den Sinn. Die hervorragenden Vocals werden von einem sanften Klavier und einem dezenten Schlagzeug begleitet. Dazu gesellen sich noch verschiedene andere Instrumente wie eine Harfe oder eine Mandoline. Dabei ist die Geschwindigkeit immer auf ein Minimum reduziert und im Vordergrund steht die Atmosphäre. Das gelingt der Band auch hervorragend, auch wenn damit natürlich die Eingängigkeit leidet. Damit sind wir auch schon bei den Problemen, die ich mit "Argento" habe. Das Album zieht einen zwar tief in seine Atmosphäre hinein, schafft es aber nicht, wirklich hängen zu bleiben. Es fällt mir auch schwer, einen Song als Highlight hervorzuheben. Der sehr spezielle Stil wird es A.M.E.N. nicht leicht machen, eine große Menge Leute zu begeistern, auch wenn das Gebotene auf keinen Fall schlecht ist. Oft wird das Album seinen Weg auf meinen Plattenteller auch nicht finden. Dafür muss ich einfach zu sehr in der richtigen, passenden Stimmung sein. Zusammenfassend macht es mir das Album schwer, eine treffende Bewertung zu finden. Auf der einen Seite findet man einen dunklen Jazz-Brocken, der mit einer talentierten Sängerin aufwartet, eine großartige Atmosphäre besitzt und zu einer düsteren Reise einlädt. Auf der anderen Seite bleibt fast nichts hängen und ich habe auch keine große Lust, die Platte oft aufzulegen. Es wäre aber durchaus möglich, dass ich einfach nicht Teil der Zielgruppe bin und euch die Platte mehr zusagen wird. Also gebt ihr eine Chance und hört mal rein. Gesamtwertung: 6.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Brindisi 02. Magia 03. Mistero 04. Omicidio 05. Cadaveri | Band Website: www.facebook.com/amenbookoflies Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 36:46 Minuten VÖ: 17.01.2025 |
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