Anthem - Crimson & Jet Black | |
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Review von baarikärpänen vom 21.04.2023 (4647 mal gelesen) | |
![]() ![]() Man merkt, dass sich hier seit Veröffentlichung von "Absolute World" von 2014 ein Line-Up gefunden hat, das an einem Strang zieht. ANTHEM bewegten sich ja vom reinrassigen Heavy Metal der 80er Jahre immer mehr hin zu einer Mischung von Heavy Metal und Power Metal, was nicht alle älteren Fans begrüßten. An dieser Mischung hat sich auch auf "Crimson & Jet Black" nicht so viel geändert. Aber Naoto Shibata hat an den richtigen Stellschrauben gedreht, was sofort beim Opener 'Snake Eyes' auffällt. Da wird ganz klassischer Speed Metal mit in den Mix geworfen, und heraus kommt ein Song, der eine amtliche Abfahrt ist, aufgelockert durch einen geschwindigkeitsreduzierten Chorus und Gitarren, die ordentlich vom Leder ziehen, was Riffs und Solo angeht. Oder das direkt nachfolgende 'Wheels Of Fire' mit seinem thrashigen Beginn, etwas langsamer, aber immer noch voll auf die Zwölf. Große Klasse auch in 'Howling Days', das einen (neuere) ACCEPT-typischen Aufbau mit Power Metal der unkäsigen europäischen Variante verbindet. Eine erste "Verschnaufpause" folgt direkt mt dem stampfenden und dunklen 'Roaring Vortex' (wieder an ACCEPT erinnernd), bevor mit 'Blood Brothers' eine reinrassige speedmetallische Abrissbirne die Öhrchen freipustet. Wenn es Tracks gibt, die auf "Crimson & Jet Black" etwas aus der Reihe tanzen, dann sind es wohl 'Void Ark' und 'Mystic Echoes' mit ihrem latenten Touch von Symphonic Metal. Immerhin darf sich Gitarrist Akio Shimizu hier mal so richtig austoben. Warum der nicht mit Akira Takasaki (LOUDNESS) auf einer Stufe steht, darf man sich wirklich fragen. Beide Songs zeigen obendrein, dass Yukio Morikawa zur Speerspitze der japanischen Sänger gehört. Spannend auch das abschließende 'Danger Flight', bei dem ANTHEM ganz dezent wie SONATA ARCTICA klingen. Plagiatsvorwürfe ob all der genannten Einflüße auf "Crimson & Jet Black" können ganz locker vom Tisch gefegt werden mit der Frage "Wer hat's erfunden?". ANTHEM hatten all diese schon auf die eine oder andere Art und Weise in den 80ern auf ihren Alben. Und letztendlich klingt das Material auf "Crimson & Jet Black" auch so eigenständig genug, um nicht in diese Falle zu tappen. Erwähnenswert am Rande vielleicht noch, dass auf diesem Album voll und ganz auf englischsprachige Lyrics gesetzt wurde. Wie schon die letzten Alben wurde "Crimson & Jet Black" von Naoto Shibata produziert. Der holte sich bereits für "Nucleus" Jens Bogren für Mix und Mastering ins Boot und dieses Mal wird Bogren gar als Co-Produzent aufgeführt. Eine weise Entscheidung! Zwar versteht Shibata auch als Produzent sein Handwerk, aber ich finde, Bogren hat "Crimson & Jet Black" noch einen Zacken besser gemacht. Das Album klingt richtig "frisch" und kommt ganz schön fett aus den Boxen - so wie das bei dieser Art von Metal sein muss! Im Vergleich zu ihren auch 1981 gestarteten Landsleuten von LOUDNESS und deren letztem Output "Sunburst" von 2021 haben ANTHEM mit "Crimson & Jet Black" eindeutig die Nase vorne. Schon beeindruckend, dass Shibata mit seinen 64 Jahren immer noch eine ganze Armee von Hummeln im Allerwertesten hat, die ihn dazu bringen, so ein powervolles Album zu schreiben. Wer ANTHEM schon immer mochte, greift hier bedenkenlos zu, und allen anderen sei gesagt, dass an ANTHEM kein Weg vorbei führt, wenn es um erstklassigen Metal aus Japan geht. Gesamtwertung: 8.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Snake Eyes 02. Wheels Of Fire 03. Howling Days 04. Roaring Vortex 05. Blood Brothers 06. master Of Disaster 07. Void Ark 08. Faster 09. Burn Down The Wall 10. Mystic Echoes 11. Danger Flight | Band Website: www.facebook.com/heavymetalanthem/ Medium: CD + digital Spieldauer: 52:36 Minuten VÖ: 21.04.2023 |
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