Knogjärn - Mera Bedövning | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 27.01.2023 (3601 mal gelesen) | |
![]() Wer so wie ich noch nichts von KNOGJÄRN (was so viel wie "Schlagring" bedeutet) gehört hat, darf das einfach darauf zurückführen, dass die vier Schweden in ihrer Muttersprache singen. Dabei erschien die erste Veröffentlichung der Jungs bereits 2015, "Mera Bedövning" ist schon der dritte Longplayer. Mag sein, dass auch aufmerksame Besucher des Sweden Rock Festivals die Band bereits gesehen haben. Den Auftritt aus dem Jahre 2017 findet man auf Youtube, und der ließ (leider) nichts Gutes erahnen. Aber KNOGJÄRN haben mich dennoch mit ihrem neuen Album überzeugt, was mehrere Gründe hat. ![]() Dabei startet der Opener 'Bedövning' eigentlich so, wie nach dem Lesen des Infos zu erwarten war. Aber anscheinend haben KNOGJÄRN an einigen Stellschrauben gedreht. Die sogenannten Rap-Parts sind eigentlich gar nicht mehr auszumachen oder geschickt versteckt. Spätestens wenn man beim Refrain angekommen ist, dann haben einen KNOGJÄRN in der Tasche. Da ist es völlig Banane, ob man mit Metalcore et cetera nichts anfangen kann. Ein Refrain, der sofort ins Ohr geht (schlechte Menschen nennen das "poppig"), ist nunmal durch nichts zu ersetzen. In Schweden scheint man diese Fähigkeit ja bereits mit der Muttermilch aufzusaugen. Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern, bei denen das Wechselspiel zwischen Growls in den Strophen und glockenklarem, mit Zuckerguss verkleistertem Refrain nervt, haben KNOGJÄRN bei aller Eingängigkeit noch genug Schmackes. Beste Beispiele sind neben dem Opener die beiden Songs 'Varje Gång' und 'Vad Du Än Behöver'. Die Schweden lassen aber auch gekonnt den Hammer in Höchstgeschwindigkeit kreisen, so wie in 'Ën Sista Gång' oder 'Kopplet Runt Min Hals', immer versehen natürlich mit hardcoretypischen Breaks. Das macht sogar richtig Spaß und man ertappt sich beim Rübeschütteln. Dass Abwechslung nicht schadet, hat sich auch bei KNOGJÄRN rumgesprochen. So weiß das eher zurückgenommene 'Aldrig Mer' voll zu überzeugen, erinnert sogar an LINKIN' PARK, bevor sie sich in mit Elektronik überfrachteten und austauschbaren Mainstreamsongs verloren hatten. Größter Pluspunkt für KNOGJÄRN ist für mich allerdings Sänger Kim Eriksson, der weiß, wie man shoutet, aber daneben auch mit einer tollen klaren und sehr eigenständigen Stimme aufwarten kann. KNOGJÄRN, beziehungsweise das Label, haben es bei der Klasse von "Mera Bedövning" letztendlich auch gar nicht nötig, darauf hinzuweisen, dass Niclas Engelin (u. a. IN FLAMES) ihnen bei zwei Songs unter die Arme gegriffen hat. Wer auf Hardcore oder Metalcore mit einer metallischen Seite steht, sich nicht von den schwedischen Texten abhalten lässt, der dürfte mit KNOGJÄRN einen neuen Fave gefunden haben. Aber auch Leute, die sonst einen weiten Bogen um Bands diese Genres machen, dürfen gerne mal reinhören. Wie eingangs ja erwähnt ist das sonst nicht meine bevorzugte Musikrichtung, aber dass "Mera Bedövning" mittlerweile bereits den zwanzigsten Durchlauf macht (mehr als viele andere Alben meiner sonst geschätzten Acts), sagt ja eine Menge aus über die Qualität der Scheibe. Immer vorausgesetzt natürlich, man riskiert gerne mal ein offenes Ohr. Acht wohlverdiente Punkte für dieses feine Scheibchen. Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bedövning 02. En sista Gång 03. Inte Mitt Fel 04. Varje Gång 05. Vad Du Än Behöver 06. Aldrig Mer 07. Kopplet Runt Min Hals 08. FEL 09. Vad Vill Du Ha 10. 365 11. Akta Dig 12. Snabbhatskedja | Band Website: www.facebook.com/knogjarnkd Medium: CD + digital Spieldauer: 38:36 Minuten VÖ: 27.01.2023 |
Alle Artikel