Warrior Soul - Cocaine And Other Good Stuff | |
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Review von baarikärpänen vom 13.11.2020 (10042 mal gelesen) | |
![]() ![]() Kory Clarke sagt über die Scheibe: "We wanted to make a record that was not about all the crap we are all living in, as it seems like a well-worn path for Warrior Soul. So, I had to think out of the box." Das ist, wenn auch nur partiell, schon mal gut gelungen, denn wer hätte erwartet, dass WARRIOR SOUL sich beispielsweise Songs von THE CARS oder KC AND THE SUNSHINE BAND vorknöpfen würden. Und es ist dann auch das Stück der Letztgenannten, das auf dem Album am besten funktioniert. Warum? Weil sich WARRIOR SOUL aus ihrer Komfortzone rausbewegen mussten, um 'Get Down Tonight' einen metallischen Anstrich zu verpassen. Trifft mit Abstrichen auch auf den THE CARS-Song 'Good Times Roll' zu, dessen Titel ein ausgestreckter Mittelfinger in Richtung Corona ist. Gut gelungen sind dann auch die eher erwartbaren Cover von 'Elected' (ALICE COOPER) oder 'Crosstown Traffic' (JIMI HENDRIX). Geschmack beweisen WARRIOR SOUL natürlich auch bei der Auswahl fast aller restlichen Songs. Mit KISS, die gleich mit zwei Titeln vertreten sind, kann man ja eh fast nichts falsch machen. Auch VAN HALENs 'D.O.A.' ist mal was anderes als die sonst üblichen Schoten wie 'Panama'. Kann man auch über 'Outlaw' sagen. Der MOTÖRHEAD-Song passt ja auch perfekt zum Image, das Kory Clarke und WARRIOR SOUL sich in jahrzehntelanger harter Arbeit verpasst haben. 'We're An American Band' und 'Living After Midnight' fallen leider etwas ab. Ersterer, weil es mittlerweile wirklich zig Cover-Versionen davon gibt, die besser gelungen sind (ich sage nur BPMD) und zweiterer, weil die Version einfach nicht zünden mag. Liegt auch zum großen Teil an Kory Clarke, dessen herrlich abgefuckte Stimme, sonst ein absolutes Markenzeichen, hier einfach nicht funktioniert. Und dann wäre da noch der Fakt, dass WARRIOR SOUL bei über 50% des Materials musikalisch zu sehr am Original kleben. Da wurde definitiv eine Chance verpasst. Tja, bleibt noch 'Cocaine', im Original von J.J. CALE, dem Großmeister des Laid-Back, dem Erfinder des Tulsa Sounds. Dass ein gewisser ERIC CLAPTON auch durch Cover-Versionen mehrerer CALE-Songs seine eigene Karriere mächtig vorangetrieben hat, ist noch lange kein Freibrief, das auch zu machen. Es gibt eben Songs, von denen man besser die Finger lassen sollte. 'Cocaine', auch wenn der Titel noch so verlockend ist, ist einer davon. Als kleiner Appetithappen zwischendurch ist "Cocaine And Other Good Stuff" ganz nett. Fans von WARRIOR SOUL könnten auch ihren Spaß an der Scheibe haben. Zu denen zähle ich mich auch, aber ich bleibe irgendwie etwas ratlos zurück. Klar, einige der Stücke sind wirklich gelungen, aber beim Rest frage zumindest ich mich wiederholt, ob da nicht wesentlich mehr möglich gewesen wäre, hätten WARRIOR SOUL mehr Mut bei der Auswahl bewiesen. Was hätte aus "Cocaine And Other Good Stuff" werden können, hätte man beispielsweise auf Songs von KILLING JOKE oder meinetwegen aus der NEW WAVE-Ära zurückgegriffen. Hat mit dem Covern von JOY DIVISION ja schon früher sehr gut funktioniert. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Good Times Roll (The Cars) 02. Cocaine (J.J. Cale) 03. Crosstown Traffic (Jimi Hendrix) 04. Cold Gin (KISS) 05. D.O.A. (Van Halen) 06. Elected (Alice Cooper) 07. Outlaw (Motörhead) 08. Firehouse (KISS) 09. Get Down Tonight (KC And The Sunshine Band) 10. We’re An American Band (Grand Funk Railroad) 11. Living After Midnight (Judas Priest) | Band Website: www.facebook.com/warriorsoulofficial Medium: CD Spieldauer: 38:46 Minuten VÖ: 13.11.2020 |
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