Blue Öyster Cult - The Symobol Remains | |
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Review von Damage Case vom 03.11.2020 (9892 mal gelesen) | |
![]() Weiter geht es daher ohne Umschweife mit der Musik, und die startet doch etwas unspektakulär, aber kraftvoll mit dem stampfenden Opener 'That Was Me' inklusive der nicht zum ersten Mal von der Band verwendeten Reggae-Gitarren im Mittelteil (zum Beispiel 'Showtime' vom Vorgänger). Danach wird es noch bunter, auch weil sich die Songwriter Bloom, Richie Castellano (erstmals seit seinem Einstieg 2003 als Komponist am Start) und Buck Dharma munter am Gesang abwechseln: AOR-Klänge (JOURNEY, TOTO?) in den astreinen Hits 'Box In My Head', 'Tainted Blood' und 'Edge Of The World', alle inklusive zuckersüßen Refrains/Melodien. Locker flockiger Rock'N'Roll in 'The Return Of St. Cecilia'. MANOWAR / ACCEPT-Chöre im metallischen Stampfer 'Stand And Fight'. Klamauk wie das verwirrende 'Train True' - man kann kaum glauben, dass das dieselbe Band ist, die GHOST maßgeblich mitinspiriert haben mag ... dann mag den Schweden um Dauerpapst Tobias Forge eher das leicht mystisch-schräge 'Nightmare Epiphany' gefallen. Und das klingelnde Smartphone zu Beginn von 'The Machine' muss man sich auch erstmal trauen. Nicht unerwähnt bleiben soll unbedingt das leicht theatralische Sechs-Minuten-Stück 'The Alchemist'. 'Florida Man' hingegen rockt sich so leger durch seine Spieldauer wie ein alter Chevy durch Serpentinen in den sonnendurchfluteten Bergen Kaliforniens. In diesem Song klingen die 1970er durch wie auf keinem anderen auf "The Symbol Remains". Weit hinten auf dem Album findet man noch weitere versteckte Highlights: Die von Buck Dharma vorgetragenen, locker rockenden 'Secret Road' und 'Fight', wieder mit starker AOR-Kante, die der Band einfach sehr gut zu Gesicht steht. Der Sound, gezaubert von der Band selbst im Mercy College Studio A zu New York, lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Schön druckvoll, transparent und glasklar umschmeicheln die Instrumente und Gesänge die Ohren der Zuhörer. Fazit: Einer Band, die in den 1970ern KISS (ja, genau die Band, die angeblich niemals für eine andere Band eröffnet hat) als Vorband im Programm hatte und seit beinahe 50 Jahren Alben veröffentlicht, kann niemand eine gewisse stilistische Bandbreite auf einem Album als Orientierungslosigkeit vorhalten. Die Jungs wissen, im Gegensatz zu einigen teilweise extrem nichtssagenden Werken der späten Siebziger und frühen Achtzigern exakt, wie variantenreich sie 2020 klingen wollen - gerne auch unter Zuhilfenahme externer Songwriter. Man darf hoffen, dass 'The Symbol Remains' nicht das letzte Studioalbum aus dem Haus BLUE ÖYSTER CULT bleiben wird. Drei Anspieltipps: Der Breitwandrocker 'Edge Of The World', der Ohrenschmeichler 'Secret Road' und das Mini-Opus 'The Alchemist' bilden die stilistische Bandbreite ganz gut, aber dennoch nicht komplett ab. Gesamtwertung: 8.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. That Was Me 02. Box In My Head 03. Tainted Blood 04. Nightmare Epiphany 05. Edge Of The World 06. The Machine 07. Train True (Lennie’s Song) 08. The Return Of St. Cecilia 09. Stand And Fight 10. Florida Man 11. The Alchemist 12. Secret Road 13. There’s A Crime 14. Fight | Band Website: www.blueoystercult.com/ Medium: CD Spieldauer: 61:15 Minuten VÖ: 09.10.2020 |
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