Glacier - The Passing Of Time | |
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Review von baarikärpänen vom 26.10.2020 (8162 mal gelesen) | |
![]() ![]() Man darf Podrybau mal herzlich gratulieren zur Auswahl seiner neuen Musiker. Denn obwohl alle einen Background im Black-, Death- oder Thrash Metal haben (Gitarrist Marco Martell beispielsweise war Mitglied von MALEVOLENT CREATION und VADER), spielen sie hier US-typischen Heavy Metal, als ob sie in ihren Leben nichts anderes gemacht hätten. Überhaupt kann man festhalten, dass GLACIER nicht den Fehler machen, sich auf Teufel komm raus musikalisch neu zu erfinden. Ihre Fans wird's freuen. Und auch Leute, die bisher nichts mit dem Namen GLACIER haben anfangen können, sollten nach Einfuhr von "The Passing Of Time" schwerstens überzeugt sein. Denn die Scheibe ist alles andere als ein lahmarschiger Aufguss vergangener Tage. Ganz im Gegenteil. Das dürfte bereits nach wenigen Sekunden des Openers 'Eldest And Truest' klar sein. Was für ein herrliches Brett mit Vorwärts-Drumming, Doppel-Leads und einem tollen Solo. Und wie wunderbar die Stimme von Michael Podrybau gealtert ist, klar und kräftig. In die gleiche Kerbe schlägt 'Live For The Whip'. Der Song stammt, so wie 'Sands Of Time', aus Songwritingsessions aus den 80er Jahren, die die jetzigen GLACIER nochmal neu bearbeitet haben. Auf beiden Songs sind übrigens Tim Proctor (Bass) und Loren Bates (Drums) zu hören, die zum damaligen Lineup gehörten. Das grandiose Eröffnungs-Triple rundet 'Ride Out' ab, das wiederum schnellen Metal, dieses Mal mit einer leicht epischen Note, bietet. Balladesk beginnt 'Sands Of Time', wird aber nach zwei Minuten zu einem feinen Stampfer, der mit tollen Wendungen im Songaufbau aufwartet. Majestätisch-mächtig wird's dann beim geschwindigkeitsgedrosselten 'Valor', einem tollen Banger. Im Kontrast dazu dann 'Into The Night', das fast schon als reinrassiger Speed Metal durchgeht (besonders das Riffing) und Podrybau in Höchstform zeigt. MAIDEN-mäßig dann 'Infidel', wo neben Proctor und Bates auch Phil Ell Ross (ex-MANILLA ROAD) gastiert. Auch wenn der Track an sich kein schlechter ist, für mich ist er am ehesten verzichtbar. Den perfekten Abschluss bildet dann der Longtrack 'The Temple And The Tomb', wo GLACIER alle ihre Stärken nochmals bündeln. Starkes Songwriting, abwechslungsreich und in einzelnen Passagen sogar leicht thrashig, mit jeder Menge Doublebass. Klares Daumen hoch auch für die starke Produktion und vor allem auch für das Cover-Artwork, eine Reminiszenz an das Artwork der EP. Ganz ehrlich, 2020 ist das Jahr des bockstarken US-Metals. Gerade vor einigen Wochen noch BYFIST abgefeiert und jetzt nochmal so ein starkes Brett. Da darf man echt nicht meckern. Auf "The Passing Of Time" passt wirklich alles zusammen. Da dürfte, ja, sollte jeder Freund dieser Klänge mit der Zunge schnalzen. Ich bin jedenfalls schwerstens überzeugt von der Wiederkehr dieser Band, mit der ich im Leben nicht mehr gerechnet hätte. Und dafür zücke ich gerne neun Punkte! Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Eldest and Truest 02. Live For The Whip 03. Ride Out 04. Sands Of Time 05. Valor 06. Into The Night 07. Infidel 08. The Temple And The Tomb | Band Website: www.facebook.com/GlacierMetal Medium: CD, LP, Cassett Spieldauer: 40:10 Minuten VÖ: 30.10.2020 |
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