Grendel's Syster - Myrtle Wreath / Myrtenkranz | |
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Review von baarikärpänen vom 26.09.2020 (11720 mal gelesen) | |
![]() ![]() Den Trüffelsuchern und Über-den-Tellerrand-Guckern unter unseren Lesern ist der Name GRENDEL’S SŸSTER bestimmt schon länger ein Begriff. Für alle, die bis jetzt noch nichts von der Band gehört haben, veröffentlichen Cruz Del Sur jetzt noch einmal deren letzte EP "Myrtle Wreath / Myrtenkranz" von 2019. Wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, finden sich 16 Songs auf der Scheibe, wobei die erste Hälfte aus den Songs mit englischen Lyrics besteht und die zweite Hälfte nochmals die ersten acht Stücke, dieses Mal mit deutschen Texten, auffährt. Einen eher epischen Ansatz wählen GRENDEL’S SŸSTER in 'Vishnu's Third Stride', variieren aber sehr gekonnt das Tempo, was mich an eine Mischung aus ATLANTEAN KODEX, MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL erinnert. Fast übergangslos geht es weiter mit 'Little Wildling Bird', das mit seinem mittelalterlich-folkigen Aufbau zu begeistern weiß. Ach ja, nicht das ein falscher Eindruck entsteht, an Kapellen wie IN EXTREMO erinnert hier gar nichts. 'Entoptic Petroglyphs' mit seinem wieder epischen Anstrich macht seinem Namen alle Ehre, denn das Stück gräbt sich wie Petroglyphen tief ins Gedächtnis ein. In 'Winnowing The Chaff' verbinden GRENDEL’S SŸSTER tatsächlich ihre Inspirationen von IRON MAIDEN mit ihrer Vorliebe für Musik aus längst vergangenen Zeiten. Der Song selbst hat vor allem gegen Ende etwas Meditatives. Spannend. Das GRENDEL’S SŸSTER es nicht einfach so dahin sagen, wenn sie Renaissance und Barock als Einfluss benennen, beweist 'Count And Nun'. Handelt es sich doch um ein Cover eines Volksliedes mit dem Titel 'Ich stand auf hohem Berge', das zunächst aus den Niederlanden kommend, um das Jahr 1544 in Deutschland bekannt wurde. Gekonnt umgesetzt, kann ich da nur sagen. 'Indra's Jewelled Net' ist dann wieder ein Song, der Epik mit höfischer Musik kombiniert, vor allem in den Zwischenparts und doch nie die metallische Note vermissen lässt. Das abschließende 'Cairns' ist ein A capella-Song, der mit seinen mehrstimmigen Chören vor allem die tolle Stimme von Caro noch einmal in den Fokus stellt. Aber wie bereits erwähnt, ist der Spaß ja noch nicht zu Ende, denn sämtliche Stücke kommen noch mit deutschen Lyrics. Die hören sich, wie zum Beispiel bei 'Vishnu's Dritter Schritt', zunächst mal ungewöhnlich an, auf den ersten Hör sogar holprig (Intonation). Aber wenn man sich näher auf den Song einlässt, passen sie wie Faust auf Auge. Sängerin Caro hab' ich ja schon mehrmals lobend erwähnt, aber natürlich darf man auch Gitarrist/Songwriter Tobi nicht vergessen, der die Stücke mit seinem Spiel veredelt. Nähere Infos zur Produktion von "Myrtle Wreath / Myrtenkranz" habe ich keine. Aber da die EP in Eigenregie veröffentlicht wurde, gehe ich davon aus, dass GRENDEL’S SŸSTER das selbst in die Hand genommen haben. Schlecht klingt das Ergebnis nicht, lässt aber noch Luft nach oben. Wird spannend werden, wie das Ganze in Zukunft mit einer richtig amtlichen Produktion klingt. Ach ja, bei diesem tollen, für Metal eher untypischen, Cover empfiehlt sich der Griff zum Vinyl, das im Gatefold und mit Download-Code erhältlich sein wird. Ich jedenfalls bin schwerst angefixt von diesem eher ungewöhnlichen Dreier aus Stuttgart, der dem Epic Metal eine ganz neue Note verleiht. Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Agnicayana 02. Vishnu’s Third Stride 03. Little Wildling Bird 04. Entoptic Petroglyphs 05. Winnowing The Chaff 06. Count And Nun 07. Indra’s Jewelled Net 08. Cairns 09. Agnicayana 10. Vishnus Dritter Schritt 11. Wildvögelein 12. Entoptische Petroglyphen 13. Worfelschwung 14. Graf Und Nonne 15. Indras Juwelennetz 16. Steinmännlein | Band Website: grendelssyster.bandcamp.com Medium: CD, LP Spieldauer: 50:34 Minuten VÖ: 25.09.2020 |
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