Ninth Circle - Echo Black | |
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Review von baarikärpänen vom 26.06.2020 (10240 mal gelesen) | |
![]() ![]() Auch wenn der ein oder andere Song auf "Echo Black" durchaus auch bei NIGHT DEMON funktionieren würde, wählen NINTH CIRCLE eine etwas andere Herangehensweise. Das eröffnende 'Dance Of Swords' gefällt mit seinen Anleihen bei IRON MAIDEN schon mal recht gut. Hier gibt's dann auch zum ersten Mal eine gedoppelte Stimme zu hören, ein Merkmal, das auf den folgenden Songs auch zum Tragen kommt. Gefällt mir ausgesprochen gut. Überhaupt fällt auf, dass NINTH CIRCLE den Spruch "Schuster bleib bei deinen Leisten" beherzigen. Denn auf "Echo Black" findet man jede Menge Songs, die ohne unnötigen Firlefanz daherkommen. Positiv bodenständig könnte man das wohl nennen. Vor allem die längeren Songs, wie zum Beispiel 'Echo Black' sind kompetent komponierte Mini-Epen, die trotz der Länge nicht langweilig werden. Wer bei 'Forever More' irgendwie RIOT V im Hinterkopf hat, liegt gar nicht so falsch. Passend dazu sitzt auch RIOT V-Drummer Frank Gilchriest bei dem Stück als Gast hinter den Kesseln. Für den ersten dicken Aha-Moment sorgt aber dann 'Tokyo Nights'. Ich dachte zuerst, ich wäre durch Zufall auf die Random Play-Taste gekommen und mein Player reicht mir gerade was von NIGHT RANGER rein. Das hier ist Melodic Metal wie zu seinen besten Zeiten Mitte der 80er. Und ja, 'Tokyo Nights' erinnert nicht nur an NIGHT RANGER, sondern durchaus auch an "Tokyo Road" von BON JOVI. Unerwartet, aber der Song passt super ins Gesamtbild. Ein gänzlich anderes Kaliber dann wieder der nächste Song 'Prelude To Glory', der gut nach vorne geht und im Refrain an die ersten Scheiben von HAMMERFALL erinnert. Richtig zur Wundertüte wird "Echo Black" mit einem Stück wie 'Shadow Of Giants', das ungelogen an JON BON JOVIs Soundtrack zu "Young Guns" angelehnt ist. Sowas kann gnadenlos nach hinten losgehen, aber so sympathisch wie NINTH CIRCLE das spielen, funktioniert es prächtig. 'Return Of The King' klingt dann wiederum verdächtig nach teutonischem Stahl der Marke STORMWITCH. 'Riding The Storm' ist kein Cover des RUNNING WILD-Songs, gefällt aber mit seinem Text, der komplett aus Album- und Songtiteln von Metal-Klassikern der 80er-Jahre zusammengesetzt ist. 'Then & There' ist Futter für die Melodic Metal-Gemeinde und wieder standen NIGHT RANGER Pate ('Touch Of Madness' anyone?). Was wäre aber "Echo Black", wenn nicht wenigstens ein klitzekleines JUDAS PRIEST-Zitat auftauchen würde? Beim als Bonus ausgewiesenen 'When The Sun Goes Down' kommt mir irgendwie 'Heavy Duty' in den Sinn. Der perfekte Rausschmeißer ist 'Warrior' geworden, der ordentlich Dampf auf dem Kessel hat, mit seinem tollen Refrain an Glanztaten von RIOT denken lässt und darum auch Todd Michael Hall und Mike Flyntz von RIOT V als Gäste auffährt. Letzterer glänzt mit einem wirklich famosen Solo. Gelungen übrigens die Produktion, die genau wie das Songwriting auf technischen Schnickschnack vezichtet und ebenfalls als bodenständig durchgeht. Und das Cover-Artwork schreit förmlich nach einer Vinyl-Auflage. Der Infozettel des Labels schreibt von US Metal und NWoBHM, was allerdings nur auf einen kleinen Teil der Songs zutrifft. Ich würde es eher als Melodic Metal bezeichnen, der die genannten Stile zitiert. Genau das ist es, was "Echo Black" so interessant macht, gerade weil es so wenige Scheiben gibt, die diesen Stilmix bieten. Und da "Echo Black" mit seinen diversen Schlenkern auch nach dem x-ten Durchlauf noch gute Laune macht, gibt's wohlverdiente achteinhalb Punkte. Gesamtwertung: 8.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dance Of Swords 02. The Angel's Share 03. Echo Black 04. Forever More 05. Tokyo Nights 06. Prelude To Glory 07. Shadow Of Giants 08. Return Of The King 09. Riding The Storm 10. Then & There 11. Natural High 12. When The Sun Goes Down (Bonustrack) 13. Warrior | Band Website: www.facebook.com/NinthCircleBand/ Medium: CD Spieldauer: 57:20 Minuten VÖ: 26.06.2020 |
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