Witchskull - A Driftwood Cross | |
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Review von baarikärpänen vom 08.05.2020 (7549 mal gelesen) | |
![]() ![]() Mit diesem Problem müssen auch die Australier WITCHSKULL leben. Die haben sich, um die Sache noch kniffeliger zu machen, dem Doom verschrieben. Gerade Doom, besonders der sich auf die Urväter BLACK SABBATH berufende, wie ihn WITCHSKULL beackern, lässt nämlich nur noch mikroskopisch kleine Innovationen zu. Der Dreier aus Down Under weiß natürlich um diesen kleinen Spielraum, der ihm bleibt, lässt sich aber trotzdem nicht vom Weg abbringen. Darf man ihnen schon mal positiv anrechnen. Die Einstellung stimmt also. Nur, Einstellung alleine reicht nicht, denn es muss auch musikalisch passen. Aber auch hier Entwarnung. WITCHSKULL orientieren sich zwar an SABBATH, vermeiden aber zu dünnes Eis, sprich einfallsloses Plagiieren. "A Driftwood Cross" kommt schön komapkt daher. Der Verzicht auf überlange Songs, die sich zäh wie Kaugummi von Vorgestern ziehen, ist ein mehr als geschickter Schachzug. Schon der Opener 'Black Cathedrals' ist interessant. WITCHSKULL machen nämlich etwas, was andere SABBATH-Jünger leider oft vermissen lassen. Die Australier erinnern an die Ozzy-Spätphase der Doom-Urväter, bis hin zum sträflich unterbewerteten "Born Again" mit Ian Gillan. Die Marschrichtung für die restlichen sieben Songs ist gesetzt. Klar, WITCHSKULL bekommen natürlich mit, was so in der Welt passiert. So lassen sich auch die¨gelegentlichen Stoner-Einflüße erklären. Die sind aber zum Glück wirklich nur sporadisch. Stattdessen dominieren die fuzzigen Gitarren, die aber auch gerne mal Richtung Classic Rock tendieren, nur um wie in 'Dresden' in bester MWoBHM-Manier zu galoppieren. Besagter Track ist übrigens für mich das Highlight auf "A Driftwood Cross", weil er einfach alles bietet, was Doom ausmacht. Angezogenes Tempo zu Beginn, der SloMo-Mittelteil, die leicht psychedelische Note. Passt! Trifft auch auf Marcus de Pasquale zu, der zwar kein Meistersinger ist, dessen hohe Stimmlage (mit jeder Menge Vibrato) herrlich eigenständig ist, und der gar nicht erst versucht, uns den Ozzy zu geben. Also fast alles im grünen Bereich. Fast, weil WITCHSKULL ihren Songs gerne noch eine Schüppe mehr Eingängigkeit hätten spendieren dürfen. Aber das ist, wie so oft, Meckern auf hohem Niveau. Ein Blick auf die Jungs zeigt, daß WITCHSKULL keine Grünschnäbel sind. Und das hört man auf "A Driftwood Cross" auch. Nun ist das Alter der Protagonisten ja nicht zwingend ausschlaggebend für ein qualitativ hochwertiges Album. Aber im Falle der Australier hat das Mehr an Lebenserfahrung garantiert nicht geschadet, um so ein herrlich retro klingendes Doom-Album zu zaubern. Macht summa summarum acht wohlverdiente Punkte. Gesamtwertung: 8.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Black Cathedrals 02. Baphomet's Child 03. This Silent Place 04. The Red Altar 05. Dresden 06. March Of Winter 07. Nero Order 08. A Driftwood Cross | Band Website: www.facebook.com/witchskull/ Medium: CD Spieldauer: 38:30 Minuten VÖ: 24.04.2020 |
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