MALEVOLENCE legen mit ihrem aktuellen Output ein Album vor, welches zwar sämtliche Moshpits in Schutt und Asche legen wird, dabei aber noch wesentlich mehr zu bieten hat.
Wer auf (modernen) Black-/Death Metal mit einer avantgardistischen Note steht, kennt vermutlich HAUNTER schon und wenn nicht, sollte er das spätestens jetzt ändern.
Der neuseeländischen Untergrundszene entsprießt so manches Edelgewächs. Beweise liefern Kapellen wie zum Beispiel VASSAFOR oder die ziemlich wandlungsfähigen INVIDUS und natürlich auch die schon längst bekannten BARSHASKETH. Einen weiteren Ableger hat nun Naturmacht ausgegraben. VARGAFROST heißt die Truppe, die aus Julian W.R. (Guitars), Asken (Vocals), J.J Vanner (Drums) und Levi Sheehan (Bass) besteht und mit dem Digitaldebüt "Warriors Of The Dawn" 2014 ein erstes, aber eher unspektakuläres, Lebenszeichen in die Welt funkte. Das nun vorliegende "Honour, Blood, Spirit And Love" erschien ursprünglich digital im September 2015, folgt nun aber als klassisches Jewelcase, um die heidnischen Schwarzmetaller zu erobern, denn VARGAFROST können eine stattliche Entwicklung in Sachen Komposition vorweisen, die darin auszumachen ist, dass sie den Songs die markanten Profile eingeschliffen haben, die den Stücken auf dem Vorgänger abgingen.
Also, hierher Freunde des paganen Schwarzmetalls! VARGAFROST powern gleich ordentlich mit 'The Great Carven Stones' los und treiben das Heidenvolk mit Melodie und Kraft energisch zur Feierstunde zusammen, die schwarzmetallisch rasant angelegt ist und auf kraftvolle Riffs und Blasts setzt, aber auch Platz für gepflegtes Midtempo bietet, bei dem der Kopf kräftig geschüttelt werden kann. Der rau-markante Gesang bleibt in nordischer Kälte verhaftet und verirrt sich zu keiner Zeit in grausliche Hoohoohoooo-Choralbernheiten, die nur im Vollsuff so richtig lustig für alle sind. VARGAFROST laden dafür ihre Songs immer wieder mit fies-ansteckendem Groove auf ('Völvaress') und schaffen durch Geschwindigkeitswechsel ein Album ohne Übersättigungsgefühl. Klar, Rhythmen, die die Fäuste gen Himmel gehen lassen ('Víðarr Arising'), und auch Akustikgitarren finden sich auch auf "Honour, Blood, Spirit And Love", aber immer mit Augenmaß und nie rührselig, wie der Titeltrack untermauert. Nicht nur hier trifft alles perfekt auf den Punkt, sondern auch in den weiteren Anspieltipps 'Dis Forvitin', 'Ask And Embla' und der abschießenden Hymne 'The Return'.
"Honour, Blood, Spirit And Love" ist paganes Schwarzmetall wie es mir gefällt: eingängig, klischeefrei und energiegeladen schwarzmetallisch. Zugriff!
Gesamtwertung: 8.5 Punkte
Trackliste
Album-Info
01. The Great Carven Stones
02. Völvaress
03. Odin's Sacrifice
04. Honour, Blood, Spirit And Love
05. The Light Of Baldr
06. Víðarr Arising
07. Dis Forvitin
08. Ask And Embla
09. The Ravens
10. Thursmegin
11. The Return
SEVEN KINGDOMS verbinden Old School-lastiges Gitarrenspiel mit der Verträumtheit diverser Symphonic Metal-Bands. Nur ohne vor Fett triefenden Kitsch. Musik irgendwo zwischen IRON MAIDEN, THIN LIZZY und EDENBRIDGE.