Aeternia - Into The Golden Halls

Review von derkleinekolibri vom 19.10.2025 (569 mal gelesen)
Aeternia - Into The Golden Halls Kürbisalarm in Siegen!

Es wird ausdrücklich gewarnt vor Daniele Gelsomino, dessen umtriebiger Gesang zwar keine Gläser zersplittern lässt, aber dafür Ohrenschmerzen verursachende Sekrete aus den eustachischen Röhren verbannt. Vor den knarzenden, ins tiefste Mark gehenden Gitarrenklängen von David Ponwitz und Martin Kramer wird ebenfalls gewarnt. Der auf alles vor ihm Stehende mit höchster Gewalt dreschende Hendrik Czirr gebietet ebenfalls etwas Abstand, denn sein hochenergetisches Schlagzeugspiel holt selbst die schlafmützigste Katze aus ihrem Hundealbtraum. Tief, tiefer, am tiefsten, so weit geht der Viersaitenfreak Sven Hambacher - nehmt euch vor ihm in Acht. Drei der Vorgenannten sorgten bereits während ihrer Zeit bei DAUGHTERS' DESIRE für intensiven Krach.

Doch genug der vielen "Lorbeeren" im Voraus, das namentlich vorgestellte Fünfergespann nennt sich AETERNIA, wurde vor fünf Jahren gegründet und hat bisher eine EP ("The Quest") im Jahre 2022 veröffentlicht. Genug war ihnen das gottlob nicht, denn am 17. Oktober 2025 erschien nun ihr Debütalbum "Into The Golden Halls", dem man acht kürbisknackende Songs spendiert hat. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kümmern sich "High Roller Records" um die Versorgung der willigen Käufer mit Compact Discs, Vinyls und digitalen Produkten.

Eine Mischung aus Heavy Metal und klassischem Power Metal zwingt die Hörenden von Anfang an, die Lauschlöffel sperrangelweit geöffnet zu halten und eventuelle klangverfärbende Schmalzreste umgehend zu entfernen.

Nach dem nicht einmal eine Minute dauernden Intro 'Ascending' ist jedem von euch sofort klar, warum eingangs einige Bemerkungen über Kürbisse gemacht wurden. Die Truppe klingt nach einigen Epic, Power und Speed Metal-Bands, aber nach keiner so sehr wie die 1985 mit 'Ride The Sky' in mein Leben getretenen HELLOWEEN.

Oh nein, es ist kein bloßer Abklatsch, was das Quintett hier liefert, sondern eine würdige, mit neuen Elementen besetzte Nachfolge einer der wohl wichtigsten deutschen Bands, die während der letzten 50 Jahre das Licht der Welt erblickten. Und wie kann es anders sein: AETERNIA stammen ebenfalls aus Deutschland. Der Heimatort ist das mir in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsene Siegen. 'Dragon's Gaze' zeigt deutlich, dass hier eine hammerharte Crew ihre Instrumente einzusetzen weiß. Könnte man AETERNIAs Energie rekuperieren, wäre das Energieerzeugung in hohem Maße. Nach dem dritten, mit faszinierendem Schlagzeug beginnenden 'Five Rode Forth' kann man sich dem Bann der Power Metal-Formation nicht mehr entziehen. Bis zum achten Song, dem mit 'Lay Of Hildebrand' betitelten letzten Stück, das sich durch einen langgezogenen Schrei auszeichnet, geht zu keiner Zeit der hohe Energiepegel verloren. Ein besonders feines Gitarrensolo macht 'The Descendant' zu einem kleinen Meisterwerk.

Kaum zu glauben, dass "Into The Golden Halls" ein Debütalbum innerhalb eines Musikgenres ist, das nach so vielen Jahrzehnten fast ausgelutscht daherkommt. Hut ab, AETERNIA, und weiter so!

Einen kleinen Wunsch im Namen unserer vielen Leser möchte ich dennoch äußern: Das nächste Album nicht schon nach weniger als 34 Minuten enden lassen. Bitte, bitte, bitte!

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Ascending
02. Dragon's Gaze
03. Five Rode Forth
04. Trial By Fire And Water
05. Forged In Fire
06. The Descendant
07. Lightbringer (Fall Of The Church)
08. Lay Of Hildebrand
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 33:46 Minuten
VÖ: 17.10.2025

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