Suotana - Ounas II

Review von ReviewRalle vom 05.10.2025 (444 mal gelesen)
Suotana - Ounas II Nachdem sich die finnischen SUOTANA auf dem Ragnarök Festival 2024 in mein Herz gespielt haben und ich das damals aktuelle Album "Ounas I" rauf und runter gehört habe, ist die dadurch entstandene Vorfreude auf den Nachfolger "Ounas II" entsprechend hoch. Das am 29.08.2025 erschienene Album fällt mit sieben Songs und einer Spielzeit von gerade einmal 39 Minuten und 16 Sekunden doch recht knapp aus, was ja aber erst einmal nichts Negatives sein muss, wenn denn alle Songs überzeugen. Überzeugend ist auf jeden Fall wieder das Artwork und auch die hochwertige Produktion, die vor allem die Gitarren glänzen lässt.

Der Melodic Death Metal der Band bewegt sich weiterhin soundtechnisch zwischen CHILDREN OF BODOM und WINTERSUN. Wer eine Keyboardallergie hat, steigt also vermutlich an dieser Stelle schon aus, denn das Keyboard ist zu jeder Zeit spürbar, übernimmt gerne auch mal Lead und Soloparts und verleiht der Musik eine gewisse Dramaturgie und Epik.

Das stimmungsvolle instrumentale Intro 'The Flood (In Memoriam)' lässt sich etwas Zeit, baut aber eine spannende Atmosphäre auf. Der Übergang in den folgenden Song 'Foreverland' ist aber nicht wirklich fließend und fühlt sich etwas holprig an. 'Foreverland' ist als erster "richtiger" Song aber sehr gut gewählt, denn er fährt die ganzen Stärken der Band auf und zeigt der Zuhörerschaft direkt, wohin die Reise geht. Pfeilschnelle Leads treffen auf ebenso schnelle Drums, die vom Keyboard sinnvoll untermalt und ergänzt werden. Der Refrain nimmt dann etwas Härte und Tempo raus, punktet dafür aber mit einer ordentlichen Portion Epik, bevor das Gaspedal wieder auf Anschlag gedrückt wird. Der harsche Gesang ist gut und abwechslungsreich und wird im Refrain von Chören toll begleitet. Abgerundet wird der Song durch ein, wie soll es anders sein, Keyboard- und Gitarrensolo-Duell.

Songs wie 'Winter Visions' und logisch auch 'Hatebreeder' preschen voll in die Klangwelt von CHILDREN OF BODOM vor, während 'Twilight Stream' und 'The Crowned King Of Ancient Forest' mehr Richtung WINTERSUN gehen. Dabei langweilen SUOTANA aber nie und klingen auch nie nach einer einfachen Kopie, dafür ist das Songwriting des Quintetts zu gut. Gerade 'The Crowned King Of Ancient Forest' verdient Anerkennung, denn das ist der zweitstärkste Song des Albums und würde auch bei der Konkurrenz eine gute Figur machen.

Das Highlight des Albums gibt es direkt danach mit '1473 Ounas (feat. Zoe Maria Federoff-Šmerda)'. War das Album bis hierhin gut, mit Luft nach oben, greifen die Finnen mit dem Song wirklich nach den Sternen und hieven das Album so aus dem Mittelfeld nach oben. Mit über 10 Minuten nimmt der Song auch ein Viertel der Gesamtlaufzeit ein und zeigt SUOTANA von ihrer besten Seite. Die Leadgitarre, gepaart mit der treibenden Doublebass und dem dezenten Keyboard, sollte bei dem ein oder anderen Zuhörer für Gänsehaut sorgen, grandiose Melodie. Diesen heroischen Anstrich behält der Song auch über die ganze Laufzeit bei, vor allem aber im letzten Drittel, wenn die Keyboards und Blastbeats die Zügel immer wieder übernehmen und die Gitarre im Hintergrund agieren lässt. Der Gastbeitrag von Zoe ergänzt das Lied wunderbar und rundet die Nummer schön ab.

"Ounas II" ist etwas schwächer als sein starker Vorgänger, aber liefert mit '1473 Ounas (feat. Zoe Maria Federoff-Šmerda)' den besten Song der Bandgeschichte. Gerne noch viel mehr davon in Zukunft!

7/10

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. The Flood (In Memoriam)
2. Foreverland
3. Winter Visions
4. Twilight Stream
5. The Crowned King of Ancient Forest
6. 1473 Ounas (feat. Zoe Maria Federoff-Šmerda)
7. Hatebreeder
Band Website: https://suotana.com/
Medium: CD, digital
Spieldauer: 39 Min. 16 Minuten
VÖ: 29.08.2025

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