Sweet - Level Headed Alternate Mixes & Demos

Review von derkleinekolibri vom 18.06.2025 (9374 mal gelesen)
Sweet - Level Headed Alternate Mixes & Demos 'Alexander Graham Bell', 'Co-Co' und 'Funny, Funny' machten mich (und viele meiner Klassenkameraden) 1971 zum SWEET-Fan. 1974 waren die "Süßen" schließlich die erste Band, die mir ein unvergessliches Liveerlebnis bescherte. So kam es, dass ich 1977 bereits sämtliche Studioalben der Engländer besaß. 1978 erschien das siebente Studioalbum "Level Headed". Im ersten Moment war ich - trotz 'Love Is Like Oxygen' - wie viele meiner Freunde, geschockt. Wo waren sie, meine Helden? Es dauerte eine Weile, bis ich mit dem Longplayer richtig umgehen konnte. Mittlerweile sehe ich "Level Headed" als wichtigen Wendepunkt der Band. Zum ersten Mal gab es ein eigenständiges<(i> Album, das nicht nur eine (scheinbare, hier absichtlich etwas übertrieben dargestellte) Aneinanderreihung von Single-A- und B-Seiten beinhaltete. Etliche Fans kehrten seinerzeit der Band den Rücken. Die Hartgesottenen aber blieben und hielten den Briten die Stange. Interessant ist auch, dass 'Love Is Like Oxygen' nach diesem vermeintlichen Stilwechsel der allerletzte Top-Ten-Hit in den Charts war.

Im Zuge des Record Store Days 2023 wurde eine streng limitierte und nur in den USA erhältliche Vinyl-Auflage von "Level Headed Alternate Mixes & Demos" in ausgewählten Plattenläden verkauft. Metalville Records hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses rare Album sowohl als CD wie auch als Vinyl weltweit in den Handel zu bringen.

In einem kurzen Interviewausschnitt aus dem Jahre 1978 wird Brian Connolly gefragt, warum sich die Jungs entschlossen haben, auf "Level Headed" ihre Musik zu ändern. Gelassen antwortet der Gefragte, dass dem gar nicht so sei und dass ihre Musik noch immer derselbe Rock'n'Roll wie zuvor wäre. Wie der Albumtitel schon verrät, entsprechen die Songs nicht den originalen Versionen des 1978er-Albums. Einige dieser Varianten machen tatsächlich viel Spaß, aber es gibt auch den einen oder anderen Song, den man in der abgewandelten Form nicht mehr unbedingt hören mag (beispielsweise 'Silverbird' und 'Lettres D'amour'). Dem entgegen steht 'Dream On', das hier den Charme eines gefühlvollen Love-Songs entwickelt. Eine nicht fürs 78er-Album genutzte Idee kommt unter dem Titel 'Unused Idea' sehr dynamisch daher, besonders der Gitarrenklang und das Schlagzeug machen dieses Instrumental zu einem Leuchtfeuer dieser Veröffentlichung.

Für eingefleischte SWEET-Fans und/oder normale Sammler ist "Level Headed Alternate Mixes & Demos" sehr empfehlenswert, zeigt sich doch einmal mehr, wie wandelbar die Engländer eigentlich waren und nicht nur Bubblegum Rock spielen konnten. Jene, die eher auf die im Radio immer und immer wieder gespielten SWEET-Hits stehen, werden nicht ganz auf ihre Kosten kommen, es sei denn, sie sind offen für Neues, was wünschenswert wäre.

Andy Scott, Brian Connolly, Mick Tucker und Steve Priest haben sich ihren Platz als THE SWEET in den Annalen der Musikgeschichte verdient, darum: Geht nicht achtlos an der Scheibe vorbei, wenn ihr sie ab dem 20. Juni 2025 in einem Plattenladen stehen seht!

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Brian Interview 1978
02. Dream On
03. Love Is Like Oxygen
04. California Nights
05. Strong Love
06. Fountain
07. Lady Of The Lake
08. Silverbird
09. Lettres D'amour
10. Air On A Tape Loop
11. Unused Idea
12. Cover Girl
Band Website:
Medium: CD. LP
Spieldauer: 39.51 Minuten
VÖ: 20.06.2025

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