Darkyra - Life Force

Review von derkleinekolibri vom 12.06.2025 (7459 mal gelesen)
Darkyra - Life Force DARKYRAs Wurzeln stecken in einem Soloprojekt der australischen Sängerin Gina Bafile. 2012 ging es unter dem Pseudonym DARKYRA BLACK los. In Zusammenarbeit mit Garry King (Drums), Fab Jablonski (Keyboards), Paul Jupe (Guitar), Betovani (Bass) und George Boussounis (Arrangements) sowie verschiedenen europäischen Studiomusikern startete alles mit stark cineastischen Tönen, kombiniert mit Progressive Rock und Gothic Metal. Relativ schnell wurden die ersten beiden Alben (2014 "Dragon Tears" und 2015 "Fool") veröffentlicht. Kurz nach "Fool" gab es das erste Livekonzert mit australischen Musikern - in Ginas beschaulicher Heimatstadt Perth. Im Jahr 2016 plante man eine Tour durch Deutschland und die Niederlande. Nachdem Gina allerdings mit einer Brustkrebsdiagnose konfrontiert wurde, legte man den Trip nach Europa erst einmal auf Eis. Gina hielt sich in den folgenden Jahren ein wenig zurück, doch 2023 gewann der Wunsch nach neuer Musik die Oberhand und schließlich fanden etliche Musiker, auch einige der Gründungszeit, zusammen und es entstand das dritte Album "Life Force", dessen wir ab dem 13. Juni 2025 als CD und digital habhaft werden können.

Das Coverartwork erinnert an das kunstvoll gestaltete Booklet des Doppelalbums "The Pentateuch Of The Cosmogony" von PATRICK WOODROFFRE / DAVID GREENSLADE aus dem Jahre 1979. Alleine der Optik wegen sollte man unbedingt auch noch an eine Vinylvariante denken (aber nicht nur deswegen - später darüber mehr). Dafür passend ist auch die Spieldauer von 47 Minuten und 44 Sekunden. Zehn Songs mit recht stark variierenden Längen (von 204 bis 516 Sekunden) werden dem geneigten Hörer geboten.

Vollmundig preist man eine Mischung aus Cinematic Metal, Epic Metal, Gothic Rock, Art Rock, Opera Metal und Progressive Rock, kombiniert mit opernhaftem und rockigem Gesang an. Darauf kann man sich zwar verlassen, aber die Mischung ist auf Dauer recht anstrengend. Ginas zugegebenermaßen herausragender, auch in die Klassik passender Gesang ist etwas zu präsent. Vermutlich durch die vielen verschiedenen zuspielenden Musiker wirkt das musikalische Geschehen steril. Nur das mit Abstand längste Stück 'Celebrity Smile' weckt Emotionen, die das Album im Gedächtnis dann auch nicht mit einem Unbehagen zurücklassen. Selbst Ginas Gesang ist in diesen fast neun Minuten am besten abgestimmt. Und auch das männliche Gesangspotenzial ist hier herausragend involviert.

So erstklassig die Beteiligten an "Life Force" auch agieren, es kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Produkt optisch zwar allererste Sahne, akustisch perfekt, allerdings aber eben auch emotionslos und steril daherkommt. Es spielt auch keine Rolle, ob man die Musik über eine highendige Anlage, einen Ghettoblaster oder einen Computer anhört, selbst über geschlossene oder offene Kopfhörer ändert sich am mangelnden Gefühlsaufkommen (bei mir) nichts, rein gar nichts. Vielleicht sähe das mit der wärmer klingenden analogen Wiedergabe einer LP (oder sogar einer MC) anders aus. Ist natürlich nur reine Spekulation.

Sich "Life Force" zuzulegen, kommt einer Gratwanderung gleich. Wer keine Angst davor hat, enttäuscht zu werden, der bekommt auf jeden Fall schon mal ein Album mit fantastischem Coverartwork, das alleine den Erwerb rechtfertigt. Wer obendrein weitaus weniger emotionslos als ich reagiert, könnte die knapp 48 Minuten von DARKYRAs drittem Album wahrscheinlich sogar sehr schätzen. Nun ist eure Neugier gefragt ...

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Life Force
02. Take Me Far Away
03. Breathe
04. All In Good Time
05. One Foot In The Grave
06. Tomorrow Without You
07. Quiet The Mind
08. Leap Before You Die
09. Tested The Water (Bonus Track)
10. Celebrity Smile
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 47:44 Minuten
VÖ: 13.06.2025

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