Herta - Crossing The Illusion

Review von Metal Guru vom 22.05.2025 (4597 mal gelesen)
Herta - Crossing The Illusion HERTA aus Athen/Griechenland waren mir bisher unbekannt. Naja, bei DEM (für in Deutschland geborene/lebende/sozialisierte Deutsche doch reichlich uncoolen, weil komplett irreführenden) Namen assoziiere ich alles Mögliche - NICHT aber technisiertes Todesmetall aus Griechenland! Die beigefügten Bandfotos lassen vier durchaus düstere (und leider namenlose) Typen erkennen: jeweils einen am Bass, anner Klampfe, vorm Mikro und hinterm Schlachzeuch - ja, DIE "klassische" Besetzung! Der Beipackzettel charakterisiert HERTAs Sound als (Zitat No. 1) "... groove- and rhythm-driven compositions that continually offer surprises and fresh impressions. Despite the complexity and technical prowess of their music, the songs remain accessible and catchy". Alles klar, dann mal Augen (und Fenster zum Nachbarn) zu, Ohren (und Volume des Verstärkers) auf und durch!

"Crossing The Illusion" ist HERTAs Audio-Debüt, besteht aus zehn Songs in 43 Minuten und drei Sekunden und macht vom allerersten Augenblick unmissverständlich klar: Hier geht's zur Sache, hier kommt kein Sonnenschein, hier wird geklotzt! Abgründiges Gegrunze trifft auf mathematische Rhythmuskonstrukte treffen auf tiefgestimmte Unisonolinien. Doch, ja - DAS gefällt! Während die ersten vier Stücke wie 'ne zwei Oktaven runtergestimmte Nähmaschine durch 'nen Triple Rectifier (= dementsprechend ganz schön meschugge) klingen, werden auf Track No. 5 ('River To The Abyss') andere/akustische Saiten aufgezogen, echte/synthetische Chöre bemüht und der Versuch unternommen, korrekt/richtig/tonal zu singen - DAS sollten HERTA meiner Meinung nach lassen (Abwechslung/Bandbreite/Flexibilität her oder hin)! Das anschließende 'The Path' macht die Sache (der versuchten, aber meiner Meinung nach nicht wirklich gekonnten Abwechslung/Bandbreite/Flexibilität) leider NICHT besser, soll heißen: Zwei Minuten und zehn Sekunden akustisches Gezupfe im Vordergrund, ambientes Gewabere im Hintergrund und gesprochene Tieffrequenz-Vocals oben drüber ergeben (für mich) keine Daseinsberechtigung außer der fragwürdigen Verlängerung einer bis dahin überzeugenden Scheibe. Die letzten vier Stücke legen dann sowohl an Brutalität als auch Intensität als auch Konsequenz wieder mehrere Schippen drauf, erreichen aber nicht die Brutalität/Intensität/Konsequenz der ersten vier (Stücke).

Also, beim Hören von HERTAs "Crossing The Illusion" assoziiere ich direkt MESHUGGAH - anfänglich! Wenn Mensch aber überlegt, dass DIE bereits Ende des letzten Jahrtausends ihren brachial-brutalen, mathematisch-polyrhythmischen, neunsaitig-rektifizierten Trademarksound (inklusive monovokalem Bellen/Rufen/Schreien) er- oder gefunden haben, fragt Frau/Mann sich gegebenenfalls, warum dessen Emulation/Kopie/Nachahmung selbst nach über einem Vierteljahrhundert noch immer niemandem gelingt. Egal, wer auf Finnlands HUMAVOID oder Schwedens MESHUGGAH oder Hollands TEXTURES steht, kann (und sollte!) mit HERTA nix falsch machen. Geiles Zeuch für Nacken(muskulatur) UND Schädel(training)!

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Control (4:24)
02. Eyes Of Sorrow (5:04)
03. Monolith (feat. Sakis Tolis/ROTTING CHRIST) (4:37)
04. Labyrinth (4:31)
05. River To The Abyss (5:31)
06. The Path (2:10)
07. Incarnation (4:26)
08. The Snake Devours The Wolf (3:46)
09. Beyond The Dead (4:29)
10. My Demise (4:05)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 43:03 Minuten
VÖ: 02.05.2025

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