Game Over - Face The End

Review von Rockmaster vom 18.05.2025 (5319 mal gelesen)
Game Over - Face The End Mit ihrem Demo "Thrash Is Back!!!" versuchten die Italiener GAME OVER 2009 zum ersten Mal auf sich aufmerksam zu machen. "Der war doch nie weg", möchte man ihnen am liebsten entgegenschleudern, aber wer die 90er-Jahre erlebt hat, weiß, wie schwer die Zeit für den Metal im Allgemeinen und Thrash Metal im Speziellen war, während Grunge und neue Crossover-Stile bei der MTV-Generation durch die Decke gingen. Auch das erste Jahrzehnt der 2000er ist eher für neue Stile bekannt als für das gute alte Zeuch. Alessandro "Sanso" Sansone, Luca "Zeero" Zirone (Gitarren) und Co. hatten aber wohl mehr Begeisterung für eben dieses, und man darf den Titel ihres Demos sicher als Mission betrachten, auf die sich die Jungs begeben haben. 16 Jahre und sechs Alben später ist GAME OVER mit Danny Schiavina am Mikro und Leo Molinari am Bass zum Quintett angewachsen und versucht, mit "Face The End" in Sachen Sound das nächste Level zu erreichen. Das Intro 'The Final Hour' startet da schon mal solide, ohne allerdings großartig im Gehörgang hängenzubleiben. 'Lust For Blood' macht dagegen mit fetten Riffs und einigen Schlagzeugsalven (Anthony "Vender" Dantone) so richtig Bock auf einen Moshpit - in dem ich mich ein aufs andere Mal wundere, dass angesichts fliegender Körperteile normalerweise alle Nasen heile bleiben (und dementsprechend doch kein Blut fließt). Die Ausdauer des moshenden Metalheads wird indes geschont, denn irgendwann wechselt die Band ins Mid-Tempo, zu dem es sich dann aber schön headbangen lässt.

Über die Länge des (leider recht kurzen) Albums fällt dann schon auf, dass es Bands gibt, die schneller spielen (auf der zweiten Hälfte fallen nur 'Veil Of Insanity' und 'Weaving Fate' durch höheres Tempo auf), andere die kompromissloser und härter sind, und wieder andere, die mehr technische Finesse haben. Die Jungs hauen aber genau auf den Punkt raus, was sie können und worauf sie Bock haben. Und das steckt an. Danny legt in seinen melodischen Gesang eine ordentliche Portion Aggression, Sanso und Zeero harmonieren beim Riffing toll und haben auch zu den Soli immer wieder einen schönen Parallellauf zum Abschluss im Repertoire. Leo und Vender haben sich wohl auf die Fahnen geschrieben, dass der Orthopäde des nicht mehr 20-jährigen Metalheads, der sich in den Moshpit traut oder den Kopf durch die Gegend schleudert, nicht arbeitslos wird. 'Crimson Waves' (mit Intro 'Tempesta') schlägt hier - trotz einiger toller Momente - nach unten aus. Das langsamere Tempo ist nicht die stärkste Qualität von GAME OVER, und mit etwas mehr Dynamik (auch die ruhigeren Passagen sind meist voll instrumentiert) hätte man den Song spannender gestalten können. Im Schnitt ist die zweite Hälfte des Albums etwas schwächer. Die flotten Nummern sind aber so launig, dass man GAME OVER kleinere Schwächen gleich verzeiht. Und wir hoffen sicher alle, dass für Thrash Metal noch lange nicht "game over" ist und wir noch lange nicht dem Ende ins Antlitz blicken ("Face The End") müssen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Final Hour (1:38)
02. Lust For Blood (3:20)
03. Neck Breaking Dance (2:52)
04. Grip Of Time (3:12)
05. Lost In Disgrace (4:13)
06. Veil Of Insanity (3:24)
07. Gateway To Infinity (3:52)
08. Tempesta (1:34)
09. Crimson Waves (4:57)
10. Weaving Fate (3:43)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 32:44 Minuten
VÖ: 25.04.2025

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