Xenos A.D. - Reqviem For The Oppressor | |
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Review von derkleinekolibri vom 21.05.2025 (7503 mal gelesen) | |
![]() Mitte 2019 entstand die Formation und bereits ein Jahr später ging das Debütalbum "Filthgrinder" an den Start, gefolgt vom zweiten Album "The Dawn Of Ares" im Jahre 2021, welches von uns mit achteinhalb Blutstropfen bewertet wurde. Die Jungs starten relativ harmlos in die Messe des Unterdrückers, doch selbst dieses "Vorgeplänkel" ist beeindruckend. 'Dogma Of War', vorab schon als Video veröffentlicht, zeigt dann ganz klar, wohin die Reise gehen wird: Thrash Metal vom Allerfeinsten - und zwar genau 42 Minuten und halb so viele Sekunden lang. Gespannt wartet man auf das dritte Stück ('Tears In The Face Of God'). Schaffen es die zwei Langhaarigen und der eine (sehr) Kurzhaarige, die Qualität des letzten Albums zu erreichen, ja, vielleicht sogar zu übertreffen? Danilo Ficicchia (Schlagzeug), Giuseppe Taormina (Gitarre) und Ignazio Nicastro (Bass und Gesang), mit dem man übrigens sehr nett plaudern kann, hatten immerhin vier Jahre Zeit, um sich entsprechend vorzubereiten. Während dieser Schöpfungsphase rockten sie auch einmal das "Wacken Open Air" - das war im vergangenen Jahr. Schnörkellos geht es ins sehnsüchtig erwartete dritte Stück über, und spätestens hier überrollen einen die Riffs, die von mehreren Gitarristen zu stammen scheinen und obendrein mehrstimmiger Gesang, der perfekt inszeniert ist. So kommt es, dass dieser Song wie ziemlich destruktives, aber hervorragend konzipiertes Gedudel klingt, mit dessen Dramatik Mauern durchbrochen werden können. Ja, auch das trifft auf 'Tears In The Face Of God' zu. Einen Mangel an Brachialität gibt es keinesfalls zu beklagen. Bewundernswert, wie einem im Laufe der folgenden Titel immer mehr (großartige) Kleinigkeiten auffallen: An manchen Stellen scheint Ignazios Stimme Gefahr zu laufen, sich zu überschlagen. Doch er gleitet nicht hinab in den Bereich des Ungewollten. Und, dafür bin ich verdammt anfällig, man kann einfach nicht anders und packt seine Luftgitarre aus und spielt schlicht als vierter Mann im Hintergrund ekstatisch mit. Geschwindigkeitsfreaks bedienen die Südeuropäer dann mit 'Children Of The Atomic Sun' und 'The Bleeding Hands Of Faith', wobei man sein Augen-, Verzeihung, Ohrenmerk auf letztgenannten Titel richten sollte. Alleine das Gitarrenspiel kurz vor der dritten Spielminute lässt wohlige Schauer meinen Rücken herunterlaufen. Auch der Bass erhebt sich stellenweise aus dem sonst eher hintergründigen, doch immer notwendigen Geschehen. Müsste ich einen der neun Songs als Highlight bezeichnen, so wäre es tatsächlich 'The Bleeding Hands Of Faith'. Filigran zusammengestellt und stark nach einfachem Heavy Metal klingend, dröhnt dann der Titelsong aus den Lautsprechern. Auffällig bei 'The Reqviem For The Oppressor' sind Giuseppes Gitarrenspiel und einige Growls von Ignazio. Dieses Stück ist derart flexibel zusammengestellt worden, als hätte man alle 30 Sekunden eine neue Idee gehabt, was man noch einbringen könnte. So gönnt man dem Sänger auch eine etwas längere Phase zur Stimmerholung, wonach er aber wieder ordentlich die Klappe aufreißen muss, um etliche Male den Titel zu intonieren. Als Rausschmeißer fungiert 'Dance Of The Gods'. Das gesangsfreie Stück ist stark gitarrenbetont und wunderbar als Abschluss dieses besonderen Machwerks aus Italien geeignet. Hier zeigt man einen Hauch von Gefühl. Die "sanften" Seiten der drei Burschen werden während dieses Instrumentals gnadenlos offengelegt. Auf das vierte Album von XENOS A.D. darf man gespannt sein, denn alleine die jetzt erreichte Qualität zu halten, dürfte immens schwer werden. "Wir ... äh ... sie schaffen das", wie ich augenzwinkernd anmerken möchte. Gesamtwertung: 9.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. 1986 02. Dogma Of War 03. Tears On The Face Of God 04. Crown Of Separation 05. Welcome The Destroyer 06. Children Of The Atomic Sun 07. The Bleeding Hands Of Faith 08. Reqviem For The Oppressor 09. Dance Of The Gods | Band Website: Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 42:21 Minuten VÖ: 23.05.2025 |
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