Midnight - Steel, Rust And Disgust

Review von Damage Case vom 21.05.2025 (7135 mal gelesen)
Midnight - Steel, Rust And Disgust Das neue Werk der One-Man-Army Athenar aka MIDNIGHT ist mal wieder ein kurzer, aber durchschlagender Brecher geworden, der diesmal jedoch beinahe ausschließlich Coverversionen enthält. Die beiden neuen Eigenkompositionen 'Cleveland Metal' (Hymne an die Heimatstadt) und der übelgelaunte Groover 'Steel, Rust And Disgust' (Hommage an den Niedergang Clevelands oder doch an die eigene Attitude, Zahnhygiene oder Tischmanieren?) sind gewohnt zwingend rutergerotzter Lemmy-Black-Trash und hätten schon für sich alleine betrachtet als Single A- und B-Seite Pflichtkaufpotenzial.

Kommen wir also zu den zehn "Bonus-Tracks", die die halbe Stunde Rumpel-Black komplettieren: Hierfür hat sich Athenar kopfüber ins Obskuritätenkabinett gestürzt. Dass ihm das Covern an sich nicht fremd ist, weiß der geneigte Fan bereits zur Genüge - als Beleg dient hier die Sammlung "Shox Of Violence" (2017), die unter anderem einen fetten Stapel Coversongs enthält, die MIDNIGHT bis dato veröffentlicht hatten. Die zehn für "Steel, Rust And Disgust" ausgewählten Kompositionen haben alle eines gemeinsam: Sie entstammen Künstlern aus Cleveland, der Heimatstadt Athenars. Daraus ergibt sich ein genreübergreifender Mix bestehend aus Songs der Thrasher SYNASTRYCHE, der Metaller KRATOS, der Blueslegende SCREAMIN' JAY HAWKINS, der Punker DEAD BOYS, des Country-Barden DAVID ALLAN COE, der Crossover-Kaputtnicks FALSE HOPE, der 70er-Rocker ELECTRIC EELS und weiteren. Was auf den ersten Blick cringe klingt, hört sich auf Platte tatsächlich rund an, da sich alle Titel im MIDNIGHT-Kosmos wiederfinden. In dieser Form des Hometown-Tributs steckt eine Menge Liebe, auch die Covercollage zeugt hiervon.

Fazit: Würde man alle genannten Fremdkompositionen nicht kennen, könnte man meinen, dass "Steel, Rust And Disgust" nur knapp 14 Monate nach dem letzten Streich "Hellish Expectations" bereits das nächste Höllenalbum von MIDNIGHT darstellt. Und was für eins! In Summe hört man hier einige der rotzigsten, fiesesten, rücksichtslosesten - also besten - Noten, die man vom Clevelander Kapuzenmann je gehört hat. Einfach nur geil!

Anspieltipps: Die beiden Eigenkompositionen sind gesetzt, Ehrensache. Doch gerade 'Iron Beast', 'Final Solution', '3rd Generation Nation' oder 'Black Leather Rock' lassen Athenar seine Punk-Wurzeln zügellos im eigenen Soundkosmos ausleben und zeigen, wo der Frosch die Locken hat, beziehungsweise woher der Meister seine Inspiration schöpft.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cleveland Metal
02. Iron Beast (KRATOS-Cover)
03. I'm Insane (SYNASTRYCHE-Cover)
04. Final Solution (ROCKET FROM THE TOMBS-Cover)
05. Frenzy (SCREAMIN' JAY HAWKINS-Cover)
06. Child Eaters (RUBBER CITY REBELS-Cover)
07. 3rd Generation Nation (DEAD BOYS-Cover)
08. Rock'n'Roll Fever (DAVID ALLAN COE-Cover)
09. Carrions Keep (FALSE HOPE-Cover)
10. Black Leather Rock (ELECTRIC EELS-Cover)
11. Steel, Rust And Disgust
12. Agitated (ELECTRIC EELS-Cover)
Band Website: www.midnightofficial.com
Medium: CD
Spieldauer: 33:04 Minuten
VÖ: 23.05.2025

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