Temperance - From Hermitage To Europe | |
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Review von Metal Marcus vom 18.04.2025 (10114 mal gelesen) | |
![]() Nach dem kurzen 'Intro' startet man direkt bombastisch mit 'Daruma' vom neuesten Werk der Band und tatsächlich zeige ich mich vollkommen erstaunt von dem absolut roh klingenden Sound: Schlagzeug, Bass und vor allem Marcos Gitarre klingen kein bisschen glatt gebügelt, sondern sehr dreckig und gerade bei den ersten Melodieläufen könnte man meinen, dass Marco noch nicht ganz warm ist. Das steht der Band wirklich gut zu Gesicht und es freut mich, dass der Sound nicht ultraglatt poliert klingt. Auch das Publikum ist immer mal wieder zu hören, ohne dass es wie bei manchen Live-Mitschnitten von IRON MAIDEN wirkt, wo man zuweilen das Gefühl hatte, dass Steve Harris den Regler fürs Publikum mal kurz voll hochdreht. Doch, diese Platte versprüht einen eigenen Charme und fängt soundtechnisch das Live-Feeling gut ein. Was mir dann aber ein wenig zu kurz kommt, ist die Interaktion mit dem Publikum, denn hier beschränkt man sich über weite Strecken auf Animation zu Klatschen oder Mitsingen. Begrüßungen und Ansagen sucht man leider über weite Strecken vergebens, was schade ist, denn die wenigen Momente, die es gibt, verstärken die Atmosphäre. Hier hätte man gern etwas mehr von präsentieren können. Wie man hören kann, handelt es sich um Mitschnitte verschiedener Konzerte, da man sich einmal bei "Munich" und mehrmals bei Budapest bedankt. Kein Thema, das darf man gern so machen. Etwas unglücklich wirkt der Übergang zwischen 'Into The Void' und 'Diamanti': Eben noch stellt Sängerin Kristin Starkey fest, dass man eben zwei neue Songs gespielt hat, als auch schon der nächste Song startet und Michele Guaitoli die Fans auffordert die Hände zu heben. Schwamm drüber, denn was ja zählt ist die Musik und TEMPERANCE zeigen sich hier in allen ihren Facetten: Episch und heroisch wird es bei 'A Hero Reborn', während sich 'Welcome To Hermitage' sich und verspielt zeigt. Doch auch für flotte Nummern mit Popappeal wird mit 'Start Another Round' gesorgt und Songs wie 'Of Jupiter And Moons' und 'Pure Life Unfolds' bieten Futter für Fans des symphonischen Power Metal. Das Hauptaugenmerk von "From Hermitage To Europe" liegt ganz klar auf dem aktuellen Album von TEMPERANCE: "Hermitage - Daruma's Eyes Pt. 2" wird mit sieben Nummern bedacht. Vom Vorgänger "Diamanti" gibt es ebenso wie von "Of Jupiter And Moons" zwei Stücke und vom Album "Viridian" stammt immerhin ein Stück. Die ersten drei Alben der Band werden gar nicht berücksichtigt, doch wer Material davon hören will, der kann zu "Maschere: A Night At The Theater" von 2017 greifen und ehrlich: Mit einem Live-Album macht man es NIE allen Fans recht. Ich gestehe: Ich habe mich geirrt! Dieses Live-Album von TEMPERANCE ist eine tolle Bereicherung für den den Backkatalog der Band und ein authentisch wirkendes Dokument der letzten Tour. Pluspunkte sammelt man bei mir auf jeden Fall mit dem rohen und authentisch klingenden Sound. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Fans der Studio-Fassungen nicht vielleicht ein wenig irritiert vom Sound sein könnten. Die Qualität der Kompositionen braucht man kaum zu diskutieren: Marco Pastorino und seine Truppe ziehen einen Ohrwurm nach dem anderen aus dem Hut und haben neben reichlich neuen Material ihre unvermeidbaren Klassiker am Start. Gern hätte man noch etwas mehr Spielzeit als eine knappe Stunde präsentieren können, denn die ist wie im Fluge vergangen. Anspielempfehlungen: 'A Hero Reborn', 'Welcome To Hermitage' und 'Pure Life Unfolds'. Keine Wertung weil Live-Album. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Daruma 03. The Last Hope In A World Of Hopes 04. No Return 05. A Hero Reborn 06. Welcome To Hermitage 07. Glorious 08. Start Another Round 09. Darkness Is Just A Drawing 10. Into The Void 11. Diamanti 12. Of Jupiter And Moons 13. Pure Life Unfolds | Band Website: www.temperanceband.com/ Medium: CD, LP Spieldauer: 57:47 Minuten VÖ: 14.03.2025 |
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