Sweet - New York Connection | |
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Review von derkleinekolibri vom 17.04.2025 (12247 mal gelesen) | |
![]() Von der ursprünglichen Besetzung, die ich 1974 zum ersten live in Berlin erleben durfte, ist nur noch Andy Scott an der Gitarre übrig. Mit ihm spielten noch Bruce Bisland (Schlagzeug), Pete Lincoln (Bass und Gesang) und Tony O'Hora (Keyboard) "New York Connection" ein. Es ist kein normales Album, sondern es steckt voller Songs, die ursprünglich von anderen Künstlern stammen, denen man sich angenommen und den SWEET-Stil übergestülpt hat. Bereits der Opener 'New York Groove' stammt eigentlich aus jener Zeit, als ich 1975 Gast im Berliner Jugendclub Ufo am U-Bahnhof Britz-Süd war. Russ Ballard produzierte damals HELLO, und deren Version von 'New York Groove' stürmte alle Hitparaden. 1978 coverte dann ACE FREHLEY auf seinem Solo-Album dieses Stück ebenfalls. Auch wenn SWEET mit ihrer 2012er Version nicht ganz das Niveau des Originals erreichen, so zeigt es doch ihre musikalischen Fähigkeiten, die eben nicht nur Bubblegum Rock zuwegebrachten und -bringen. Dem Titelsong hat man ein sehr schönes Gitarrensolo spendiert, die Riffs sind für SWEET-Verhältnisse richtig hart. Die Härchen stellen sich bei der genialen Interpretation des Klassikers 'Because The Night' der PATTI SMITH GROUP auf, welcher mir schon bei Erscheinen 1978 in der originalen Version wohlige Schauer den Rücken herunterlaufen ließ. So ungewöhnlich, wie THE VELVET UNDERGROUND dereinst waren, so ist das Cover ihres Stückes 'Sweet Jane' mächtig gewaltig - Scotts Gitarrenriffs habe ich selten auf solch außerordentlichem Niveau erlebt. Dem RAMONES-Cover 'Blitzkrieg Bop' kredenzte man Elemente von SWEETs Nummer 1-Hit 'The Ballroom Blitz'. Dringt 'On Broadway' ans Ohr, gaukelt einem das Gehirn ein Bild des "Abbey Road"-Covers vor, auf welchem allerdings nicht die vier Pilzköpfe, sondern die vier ehemaligen SWEET-Mitglieder über den Zebrastreifen spazieren. Der Rest der BEATLES wird mir diesen unwürdigen Vergleich hoffentlich nicht übelnehmen. Nach dem elften Song ist auf dem Vinyl Schluss, die CD hingegen beinhaltet noch vier Bonus-Songs in Form zweier Mixe, einer Akustik- und einer Live-Version. 'New York Groove' akustisch dargeboten lässt selbst den übelst gelaunten Kerl vor Entzückung schmunzeln. 'You Spin Me Right Round (Live At Sweden Rock 2013)' zeigt schlussendlich die Live-Qualitäten der "Süßen" im Jahre 2013. Wer von euch vermutet, es handelt sich hierbei um die leicht abgewandelte Synth Pop-Nummer von DEAD OR ALIVE aus dem Jahre 1984, der liegt vollkommen richtig. Man mag über die vielen Wiederveröffentlichungen denken, was man will, aber SWEET sind nun mal ein Teil der Musikkultur der 1970er, und warum sollte man diese nicht auch noch ins dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts retten? Und das erst recht, wenn der Konsum so viel Spaß macht ... Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. New York Groove 02. Gold On The Ceiling 03. It's All Moving Faster 04. New York Connection 05. Shapes Of Things 06. You Spin Me Right Round 07. Because The Night 08. Sweet Jane 09. Blitzkrieg Bop 10. On Broadway 11. Join Together 12. All Moving Faster (Bonus Track - PDQ Mix) 13. Join Together (Bonus Track - Original TV Mix) 14. New York Groove (Bonus Track - Acoustic) 15. You Spin Me Right Round (Bonus Track - Live At Sweden Rock 2013) | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 55:46 Minuten VÖ: 18.04.2025 |
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