Liv Kristine - Amor Vincit Omnia

Review von Metal Guru vom 20.04.2025 (14904 mal gelesen)
Liv Kristine - Amor Vincit Omnia LIV KRISTINE (Espenæs) war einst Aushängeschild/Hauptfrau/Vokalistin der Gothic Metaller THEATRE OF TRAGEDY, später dann der Viking Metaller LEAVES' EYES. Bereits währenddessen und besonders danach hat sie Soloplatten veröffentlicht, die ihrerseits irgendwo zwischen Gothic, Pop und Rock wilderten (siehe hierzu auch den nächsten Abschnitt). Als Interpretin/Sängerin/Texterin (NICHT Instrumentalistin/Komponistin/Produzentin) war sie immer abhängig von ihren jeweiligen Songschreibern beziehungsweise deren songschreibenden "Qualitäten". Der Infoflyer verallgemeinert (Zitat No. 1) "Liv Kristine hatte schon immer eine starke Verbindung zu ihren Fans und Anhängern. Persönlich und in ihren Texten hat sie eine offene Art, die einem sofort Anerkennung und Vertrauen einflößt". Also, "Anerkennung und Vertrauen" klingt ja gut und schön, aber "einflößen"? Muss der Hörer/die Hörerin jetzt Angst haben? Hm, MEIN Eindruck von Frau Kristine beziehungsweise ihrem absichtlichen/bewussten oder unbewussten/zufälligen Image war bis dato ein eher distanzierter denn offener, eher indirekter denn persönlicher, eher kalt(schnäuzig)er denn warm(herzig)er. Aber was soll's - vielleicht werd' ich heute ja eines Besseren belehrt?

"Amor Vincit Omnia" (lateinisch für "Liebe Besiegt Alles") ist nach "Deus Ex Machina" ('98), "Enter My Religion" ('06), "Skintight" ('10), "Libertine" ('12), "Vervain" ('14) und "River Of Diamonds" ('23) Livs siebentes Soloalbum, wobei die Musik/Songs diesmal von dem mir bisher unbekannten Sascha Dannenberger komponiert wurden. Ja, die alte Geschichte: Der/die "Interpret/in" ABC interpretiert/performt/singt die von Komponist/in XYZ komponierten Kompositionen, ist insofern abhängig von deren/dessen songschreibendem Talent. Das KANN (und sollte auch) funktionieren/gutgehen/passen, MUSS aber nicht (Beispiele hierfür faaar too numerous to mention). Und dann muss ja auch noch 'ne Liveband zusammengecastet werden, in diesem Falle Roland Bliesener (Tasten), besagter Sascha Dannenberger (dünne Saiten), Björn Etzel (Bleche und Felle) und Tobias Glier (dicke Saiten). Ehemann Michael Espenæs (gast)grunzt auf dem Titelstück. Apropos: "Amor Vincit Omnia" als Titel einer Albumveröffentlichung im Jahre 2025 klingt entweder wie ein allgemeingültiger Aufruf FÜR (die) Liebe, (die) Natur, eine (theoretisch) wunderbare Welt oder GEGEN Hass, Krieg, ideologische/politische/religiöse Vollnarkoten:innen - YOU decide! Klar: (Die) Liebe ist schon schön, aber kann sie tatsächlich irgendwas oder irgendwen "besiegen"? Ich meine, auch John Lennon war einst der Meinung, (die) Liebe sei alles, was du brauchst, aber hat ihn DAS auch nur einen Tag länger leben lassen? Sorry, ich schweife up. Livs Neue enthält elf stimmungsvolle, zum Teil seeehr slowe Songs in 44 Minuten/neun Sekunden und beackert Themen wie das Leben ('Ode To Life Pristine'), die Liebe ('Amor Vincit Omnia'), die Lust ('Melange') und und und. Alles abwechslungsreich arrangiert, kompetent komponiert, perfekt performt, professionell produziert und - wen wundert's - super gesungen. So weit, so schön, so gut. Ob das Album aber (Zitat No. 2) "... eine Ode an das unberührte Leben" ist oder nicht, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Also: hören, hören und noch mal hören!

Selten hab' ich ein Rezensions-Bundle mit derart vielen Bildern der (in diesem Fall) Interpretin/Sängerin/Texterin runtergeladen. Ja, Frau Kristine legte schon immer/legt nach wie vor extrem viel Wert auf Optik/Outfit, und DAS äußert sich nicht nur in der Anzahl der gebundleten Bilder, sondern auch der Menge der verschiedenen Settings: allein (mit geschlossenen oder offenen Augen, Hand auf Herz, Tasse in Hand), mit/ohne Band (Liv IMMER im Vordergrund) und so forter und so weiter. Ja, sehr werbewirksam, die Frau! Ich kann mir trotzdem NICHT helfen: Gerade beim Betrachten Liv Kristines Bilder beschleicht mich mal wieder diese eigenartige Kälte. Liegt's an ihrer beeindruckenden Blondheit, ihren coolen Corsagen, ihren linienförmigen Lippen, ihrer mitunter seeehr hohen Stimme - well, who knows? Gutes Album anyway, vielleicht 'n bisschen kurz ...

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Prelude (1:38)
02. Amor Vincit Omnia (5:03)
03. Ode To Life Pristine (5:03)
04. 12 th February (4:42)
05. Angel In Disguise (4:16)
06. Hold It With Your Life (4:10)
07. Sapphire Heaven (3:32)
08. Unzip My Love (4:37)
09. Melange (Whenaddictioncalls) (3:38)
10. Tangerines (3:23)
11. When Stillness Speaks (4:07)
Band Website: www.livkristine.net
Medium: CD
Spieldauer: 44:09 Minuten
VÖ: 25.04.2025

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