Drôvich - Weagen Fan Pine

Review von Froosti vom 25.03.2025 (10700 mal gelesen)
Drôvich - Weagen Fan Pine Es kommt nicht häufig vor, dass ich für den vollen Durchlauf eines Albums mehrere Anläufe brauche. Für das Debüt der niederländischen Band DRÔVICH brauchte ich ganze drei Mal, um es vollständig durchzuhören. Leider liegt das nicht an der Großartigkeit der Veröffentlichung, sondern daran, dass ich nur schwer mehr als vier Songs auf einmal hören wollte. Warum der Mix aus Black Metal und Thrash Metal bei mir keine Chance hat, erfahrt ihr hier.

Fängt das Album noch recht unspektakulär mit einem kurzen Intro an, zeigt 'De Stoarm' bereits deutlich, wo die Probleme der Band liegen. Fangen wir mit dem Sound und der Produktion an. Bei einer Mischung aus Black und Thrash Metal erwarte ich durchaus eine rohe Produktion, die nah am Live-Sound der Band gelegen ist. Roh ist das zwar, aber im Gesamten wirkt es ziemlich stümperhaft zusammengewürfelt und wenig druckvoll. Eine aggressive oder angepisste Stimmung kommt nicht auf. Auch die eiskalten, messerscharfen Gitarren, wie man sie vom Black Metal her kennt, kommen so nicht zur Geltung.

Ich kann auf instrumentaler Ebene nichts anderes behaupten. Ich kann mir gut vorstellen, wer die Vorbilder der Band sind und in welche Richtung ihre Musik gehen soll, aber davon sind DRÔVICH noch meilenweit entfernt. Standard-Black-Metal-Riffs treffen auf kraftlose Thrash-Parts. Ergänzt wird der Sound noch um einige ruhige und instrumentale Parts, die ein wenig Atmosphäre verbreiten sollen. Hier fehlt es komplett an einer eigenen Note, und die Platte versprüht eher den Charme einer Proberaumaufnahme einer Schülerband.

Die instrumentalen Songs 'Myn Bestean I' und 'Myn Bestean II' sind für mich das Beste der gesamten Platte, da sie einen Funken Atmosphäre aufkommen lassen. Damit kommen wir auch zu dem Grund, warum ich mehrere Anläufe brauchte, um die Platte einmal durchzuhören, und zwar die Vocals. Im weitesten Sinn kann ich in dem Gesang eine Ähnlichkeit zu MAYHEMs "De Mysteriis Dom Sathanas" erkennen. Die Idee ist da, aber an der Umsetzung hapert es. Setzt dann auch noch der Klargesang ein, bin ich einfach nur genervt. Für mich klingt das Ganze eine Spur zu kauzig. Aber gerade beim Gesang hat jeder von uns einen sehr individuellen Geschmack, also lasst euch davon nicht abschrecken.

Das erste Album zählt zu den wichtigsten Platten in der Diskografie einer jeden Band, und auch wenn "Weagen Fan Pine" mich nicht überzeugen konnte, ist das Potenzial vorhanden. Gute Ideen und Ansätze sind nicht von der Hand zu weisen, und wenn DRÔVICH diese weiter ausbauen und verbessern, könnte da auch mehr draus werden. Aber derzeit kann ich keine Empfehlung aussprechen.

Gesamtwertung: 3.5 Punkte
blood blood blood dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Yntro
02. De Stoarm
03. De Balt Fan Myn Siel
04. Drôvich
05. Kannibalisme Yn Holodomor
06. Myn Bestean I
07. Myn Bestean II
08. Myn Bestean III
09. Heap
10. Stjerrend Pracht
11. Kom Werom
12. Ein Fan'e Tiid
Band Website: www.facebook.com/profile.php?id=100086997438902
Medium: CD
Spieldauer: 46:18 Minuten
VÖ: 27.02.2025

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten