Alien - When Yesterday Comes Around | |
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Review von derkleinekolibri vom 22.03.2025 (13176 mal gelesen) | |
![]() Langeweile kommt keinesfalls auf, wenn Jim Jidhed (Gesang), Tony Borg (Gitarren) und Toby Tarrach (Schlagzeug) loslegen. Bereits der Opener 'In The End We Fall' macht klar, warum die Jungs bereits in den 80er Jahren große Aufmerksamkeit in der schwedischen Hard Rock-Szene erlangen konnten. Während der vergangenen Jahrzehnte haben weder die melodischen Hooks noch die kraftvollen Gitarrenriffs an Intensität nachgelassen. Ganz im Gegenteil: Obwohl nur noch als Trio unterwegs, ist eine Weiterentwicklung deutlich erkennbar. Die Songs sprühen nur so vor Spielfreude, kein Gitarrensolo gleicht dem anderen und des Sängers Stimme hat einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Innerhalb der ersten zehn Minuten des Albums baut sich ein wohliges Gefühl auf und man lechzt förmlich nach dem nächsten Stück. Die Mischung aus AOR und Hard Rock ist brillant. Einflüsse erfolgreicher Bands der 70er und 80er Jahre erkennt man beim genauen Zuhören: ASIA, BOSTON, EUROPE, FOREIGNER, JOURNEY und MAGNUM. Der Anfang von 'Coming Home' hat große Ähnlichkeit mit den epischen Anfangssequenzen von AXEL RUDI PELL. Immer wieder ertönen sehr kurze Passagen, die sich auf elektronischen, von Drogen beeinflussten Scheiben wiederfinden - PINK FLOYD und THE DOORS fallen einem da spontan ein. Allerdings muss man da schon sehr genau zuhören, sonst gehen diese Elemente unter. Beim achten Stück 'Signs' kommt einem sofort FOREIGNERs 'Growing Up The Hard Way' in den Sinn. Das Gitarrenspiel des Titelsongs gleicht zeitweise den Künsten Mark Knopflers, dem es mit den DIRE STRAITS 1978 gelang, mir wohlige Schauer über den Rücken zu jagen. Ein besonders hartes Album haben die Schweden nicht abgeliefert. Wer mit so viel melodischem Gefrickel nichts anfangen kann, bestellt sich die CD mit dem zeitlosen Cover besser nicht. Wer aber - ebenso wie ich - wundervolle musikalische Erinnerungen an die AFN- und BFBS-Zeiten aus den Gehirnwindungen zaubern kann, dem sei ein Erwerb des Longplayers "When Yesterday Comes Around" ans Herz gelegt. Auch "alter" melodischer Rock hat noch heute seine Daseinsberechtigung. Erst recht, wenn er so hervorragend produziert vorgetragen wird, wie es die Skandinavier hier tun. Nach "Into The Future" aus dem Jahre 2020 haben es ALIEN geschafft, ihrem neunten Album "When Yesterday Comes Around" alles mitzugeben, was sie seit ihrer Gründung 1986 gelernt haben. Wer sich diesem Ohrenschmaus live hingeben möchte, kann dies am 4. Juni 2025 beim Sweden Rock Festival tun. Etwas umständlicher wird es danach, ihre Konzerte zu besuchen, denn im Herbst sind sie auf Südamerika-Tour. Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. In The End We Fall 02. If Love Is War 03. Aiming High 04. Strange Way 05. We Are Living 06. I Belong To The Rain 07. I Remember 08. Signs 09. Fall In My Arms 10. Coming Home 11. Hearts On Fire 12. WhenYesterday Comes Around 13. Awearness | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 52:58 Minuten VÖ: 21.03.2025 |
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