Black & Damned - Resurrection

Review von Metal Marcus vom 13.03.2025 (7271 mal gelesen)
Black & Damned - Resurrection Was als Idee in der Corona-Zeit geboren wurde, geht nun schon in die dritte Runde. Anno 2020 taten sich Michael Vetter und Roland Seidel zusammen und riefen die Band BLACK & DAMNED ins Leben und bereits Anfang 2021 legten sie mit "Heavenly Creatures" ihr Erstlingswerk via Rock Of Angels Records vor. 2023 folgte "Servants Of The Devil" und dem Gesetz der Serie folgend, muss es 2025 natürlich weitergehen. "Resurrection" lautet der Titel des dritten Longplayers und der Name zaubert mir ein Fragezeichen auf die Stirn, war die Band doch seit ihrer Gründung niemals weg und kann dementsprechend auch nicht auferstehen. Aber es soll hier ja nicht um den Namen der Platte gehen, sondern um die Musik, die darauf zu hören ist und genau der wollen wir uns nun auch widmen.

Im Vergleich zum Großteil der restlichen Songs präsentiert sich die Eröffnungsnummer 'Silence Breaker' fast schon ein wenig zahm. Nein, das ist natürlich kein Akustik-Rock, aber ein Song mit einer sehr viel positiveren Grundstimmung als die weiteren Nummern. Doch bereits hier erkennt man klar die Stärke der Kompositionen der Band: Die Melodien der Refrains setzen sich im Ohr einfach fest und dies gelingt 'Silence Breaker' schon beim ersten Durchlauf. Mit 'Ruthless Wrath' (der ersten Single zum Album) schlägt man dann direkt in die härtere Kerbe, wie man es von der Band kennt. Neben Ohrwurm-Melodie zeichnet sich der Song auch durch einen typischen Mitgrölpart aus, der live fantastisch funktionieren wird. Für mich eines der Highlights der Platte und das nächste folgt auf dem Fuße: 'Red Heavens' versprüht orientalisches Flair und kriecht mit gedrosseltem Tempo aus den Boxen. Der Ausbruch aus dem Schema Strophe/Refrain/Strophe/Refrain/Solo/Refrain verleiht der Nummer zusätzlich eine angenehme Note.

Für die sich anschließenden Stücke bleibt das Tempo eher zurückgenommen, sodass ich BLACK & DAMNED in Summe fast sogar eher im Doom Metal verorten würde als im Power oder Heavy Metal, wie es die Presse-Info tut. Vor allem die eher molllastigen Refrains und die stets vorherrschende Melancholie bestärken mich in dieser Einschätzung. Leider treibt man es beim Song 'Injustice' mit dieser Formel ein wenig zu weit und der Song fühlt sich in meinen Ohren länger an, als er mit knapp fünf Minuten tatsächlich ist. Dafür legt die Band im Anschluss mit 'Searing Flames' schön harsch und flott los, um für den Refrain aber auch wieder diese melancholische Note auszupacken. 'Shadows' eröffnet man mit Bass, Keyboard und einigen Sound-Spielereien, die angenehme Abwechslung reinbringen. Leider will mich hier (wie schon zuvor bei 'Injustice') der Refrain nicht ganz kriegen. Dafür beendet man die Platte aber mit zwei Knallern. 'Reborn In Solitude' zieht das Tempo wieder an und enthält eine fantastisch gesungene Bridge-Passage, die mir Gänsehaut beschert. 'Navigate Me To The Sun' (nein, keine Ballade!) beendet das Album flott und punktet bei mir vor allem durch sein Arrangement: In der ersten Strophe erfreut ein fantastisch klingender Bass als Fundament die Ohren und insgesamt versprüht der Song ein (vor allen in seiner Eröffnungssequenz) fast schon poppiges Appeal, was die knackige Spielzeit von 3:28 auch unterstreicht.

Witzig ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass die Alben der Bands stets einen Track weniger als der Vorgänger enthalten. "Heavenly Creatures" präsentierte uns zwölf Songs und auf "Resurrection" sind wir bei zehn angekommen. Allerdings bedeuten mehr Songs ja nicht auch mehr Qualität, aber ich wollte es kurz erwähnen, weil ich es schon irgendwie witzig fand. Anno 2027 erwartet uns gemäß den Gesetzen der Serie dann Album Nummer vier mit neun Stücken.

Den großen Durchbruch werden BLACK & DAMNED mit ihrem dritten Album vermutlich nicht schaffen, denn dafür ist ihre Musik in Summe nicht massenkompatibel genug. Allerdings glaube ich auch nicht, dass dies die Intention der Band ist. Hier wird gemacht, worauf man Bock hat und dies gelingt über die knappe Dreiviertelstunde Spielzeit in weiten Teilen. Die melancholische Grundstimmung der Platte spricht mich persönlich sehr an, könnte manchen vielleicht etwas zu schwer sein. Leider kann nicht jeder Song mich so sehr überzeugen wie 'Ruthless Wrath', 'Red Heavens' und 'Reborn In Solitude' und ich kann mich nicht des Eindruckes erwehren, dass eine andere Song-Reihenfolge der Platte gut getan hätte. Nach dem knackigen 'Ruthless Wrath' bleibt man für meinen Geschmack mit vier Songs etwas zu lang im eher gemäßigten Tempo. Das klingt in Summe wahrscheinlich härter, als ich tatsächlich meine, denn die Platte hat viel auf der Habenseite und macht über den Großteil der Spielzeit wirklich Spaß, sofern Spaß die korrekte Bezeichnung für eher melancholische Musik ist. Wem die heutige Form des Power Metal (von mir auch gern mal augenzwinkernd als Happy Hippo Metal bezeichnet) ein Graus ist, der kann hier sicherlich seine Freude dran haben, denn statt fröhlicher Melodien treffen wir hier auf düstere Stimmung und kraftvollen Gesang. Für mich bleiben BLACK & DAMNED auch mit ihrem dritten Album ein sehr guter Geheimtipp für alle, die traditionellen Metal mit einer Portion Schwermut mögen.

Anspielempfehlungen: 'Ruthless Wrath', 'Red Heavens' und 'Reborn In Solitude'.

7,5-fachen unbarmherzigen Zorn

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Silence Breaker
02. Ruthless Wrath
03. Red Heavens
04. Bound By The Moon
05. Circle Of Amnesia
06. Injustice
07. Searing Flames
08. Shadows
09. Reborn In Solitude
10. Navigate Me To The Sun
Band Website: www.blackanddamned.com
Medium: CD
Spieldauer: 43:51 Minuten
VÖ: 14.03.2025

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