The Night Flight Orchestra - Give Us The Moon

Review von Cornholio vom 07.02.2025 (9993 mal gelesen)
The Night Flight Orchestra - Give Us The Moon Ich konnte ehrlich gesagt bis vor kurzem mit THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA nicht besonders viel anfangen. Habe die Band 2022 auf dem RockHard Festival gesehen, war schon ganz lustig, aber irgendwie ging das nicht so richtig an mich. Doch dann kam es, wie es kommen musste: Ich weiß gar nicht mehr, welchen Song ich gehört habe, aber irgendwann kam aus den Boxen von Schwarzfraggle fast nur noch diese Musik. Erst hab ich mich gefragt, ob das ABBA ist, oder ob wir eine Zeitreise gemacht haben, aber beides war und ist nicht der Fall.

Musikalisch gibt es bei der "Supergroup" um Sänger Björn Strid (SOILWORK), Bassist Sharlee D'Angelo (ARCH ENEMY) eine Mischung aus Classic Rock und Siebziger bis Achtziger Disco-Sounds. Instrumental wird viel Wert auf das Keyboard gelegt, welches von John Lömmyr bedient wird. Aber auch die Gitarren dürfen natürlich nicht fehlen, die Parts teilen sich Rasmus Ehrnborn (ebenfalls SOILWORK) und Sebastian Forslund. Jonas Källsbäck (Drums) komplettiert die Instrumentalfraktion, außerdem sind stets Anna Brygård und Åsa Lundman mit am Start, um den Backgroundgesang darzubieten.

Nach dem Boarding Call geht's mit 'Stratus' direkt in die Stratosphäre und kurz drauf gibt's mit 'Shooting Velvet' dann direkt den ersten brutalen Ohrwurm! Wer hier still sitzenbleibt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen! 'Like The Beating Of A Heart' gibt wieder etwas Zeit zum Durchatmen, ehe es mit dem Grower 'Melbourne, May I?' wieder auf die Tanzfläche geht. 'Miraculous' geht etwas von dem Disco-Sound weg und mehr in Richtung AOR. Spätestens bei 'Paloma' hat man jede Menge Regenbögen im Kopf, während der Anfang von 'Cosmic Tide' mich ein wenig an frühe SAXON erinnert. Auch der Rest des Songs ist durchaus flott und geht ins Ohr und in die Beine, versprüht aber weniger Glitzer als die anderen Songs. Mit dem Titelsong geht es mit Hüftschwung wieder auf die Tanzfläche, Ohrwurm inklusive. Über Paris ('A Paris Point Of View'), das etwas nichtssagend klingt, geht es zum für mich unvermeidlichen "Lowlight" des Albums. 'Runaways' ist in meinen Ohren das schwächste Stück, aber direkt auf dem Fuße folgt mit 'Way To Spend The Night' das nächste Highlight, bei dem man John Travolta-like abdancen muss! Zum Abschluss des circa einstündigen Rundflugs gibt es das trotz der fast acht Minuten Spielzeit sehr kurzweilige 'Stewardess, Empress, Hot Mess (And The Captain Of Pain)', das sich ebenfalls auf direktem Weg im Kopf einnistet, inklusive instrumentalem Disco-Part im Mittelteil.

Insgesamt bietet die achtköpfige Band auf "Give Us The Moon" tolle Unterhaltung, und auch Metaller, die vielleicht nicht unbedingt dafür bekannt sind, das Tanzbein zu schwingen, können hier (hoffentlich) nicht stillsitzen!

Ich hab letztens mal wieder "Footloose" geschaut, den Tanzfilm aus den 1980ern mit Kevin Bacon. Hier hätte THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA bestimmt auch gut reingepasst! Dann würde ich mir definitiv den Soundtrack kaufen! Mal gucken, ob wir uns auf der Tour, die vor ein paar Tagen begonnen hat, ähnlich wie Kevin Bacon auf die Tanzfläche schmeißen werden. Und wir sind gespannt, ob die Band eine Discokugel auf der Bühne hat; passen würd's auf jeden Fall!

Hier noch die Tourdaten für den deutschsprachigen Raum:
14.02.25 AT-Wien - Szene
15.02.25 München - Backstage Halle
18.02.25 CH-Aarau - Kiff
19.02.25 Aschaffenburg - Colos-Saal
20.02.25 Nürnberg - Der Hirsch
21.02.25 Karlsruhe - Substage
22.02.25 Berlin - Frannz Club
24.02.25 Hamburg - Bahnhof Pauli

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Final Call (Intro)
02. Stratus
03. Shooting Velvet
04. Like The Beating Of A Heart
05. Melbourne, May I?
06. Miraculous
07. Paloma
08. Cosmic Tide
09. Give Us The Moon
10. A Paris Point Of View
11. Runaways
12. Way To Spend The Night
13. Stewardess, Empress, Hot Mess (And The Captain Of Pain)
Band Website: www.facebook.com/thenightflightorchestraof
Medium: CD, LP
Spieldauer: 58:59 Minuten
VÖ: 31.01.2025

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