Obscura - A Sonication

Review von Metal Guru vom 05.02.2025 (11779 mal gelesen)
Obscura - A Sonication OBSCURA kommen aus Deutschland, spielen extrem technisierten Death Metal und sind '25 (= nach diversen Umbesetzungen in diverseren Jahren) Steffen Kummerer (Gitarren seit 2002, Stimmen seit 2004), Kevin Olasz (Gitarren seit 2024), James Stewart (Schlagzeug seit 2024) und Robin Zielhorst (Bass seit 2024). Wie bitte, gleich Dreiviertel neue Leute seit ihrem letzten Album - kann DAS gut gehen? Hm, im Falle von OBSCURA beziehungsweise Mastermind Kummerer offensichtlich ja. Wo er allerdings Mucker eines technisch derart hohen Niveaus gesucht beziehungsweise gefunden hat, ist und bleibt eine Obskurität. Egal, auf Platte scheinen OBCURA - wie eigentlich immer - zu "funktionieren". Bange Frage dennoch: Funktioniert die aktuelle Truppe auch live und wenn ja - wie lange (dieses Mal)?

"A Sonication" nennt sich nach dem Debüt "Retribution" (2006), "Cosmogenesis" (2009), "Omnivium" (2011), "Akróasis" (2016), "Diluvium" (2018) und "A Valediction" (2021) OBCURAs siebentes Studio-Werk, beinhaltet acht Stücke in 39 Minuten/zwei Sekunden, und als wenn's nie 'ne andere Besetzung gegeben hätte, machen Kummerer und Konsorten exakt da weiter, wo sie '21 aufgehört haben, soll heißen: die Kompositionen komplex, die Produktion perfekt, das Spiel virtuos - hat irgendjemand irgendetwas anderes erwartet? Aber bedeutet all das auch "empfehlenswert", "gut" oder möglicherweise "überragend"? Hm, die gedroppten Gitarren weinen, die gesweepten Klampfen wiehern, die getappten Streitäxte wimmern - die gaaanze Zeit! Das Schlagzeug geht dagegen (lautstärkemäßig, NICHT spieltechnisch) leider komplett unter - MEINER bescheidenen Meinung nach. Und die Vocals? DIE bellen böse (circa 90 Prozent) oder grunzen grottig (circa 10 Prozent), Variation null. Sorry, DAS strengt an! Einzige Ausnahme: Track No. 5 ('Beyond The Seventh Sun') - ein mit Akustikgitarren beginnendes, aufgrund nicht existenter Monoton-Vocals gut hörbares Instrumental (inklusive Synthetik-Chören). Nein, bei aller kompositorischer Komplexität, produktionstechnischer Perfektion, spielerischer Virtuosität bleibt selbst nach dreimaliger Hardcore-Hörung irgendwie absolut überhaupt nichts hängen. Stattdessen totaler Audio-Overkill: keine Dynamik (= Kompression ohne Ende), keine Pausen (= alles dichtgeschissen - jeder, immer, überall), keine Variationen (= Vierviertel all over the place). Kurz: Die Mucke ermüdet, der Sound erstickt, die Scheibe tötet!

Im Ernst? OBCURA im Jahre 2025 sind (kompositorisch/produktionstechnisch/spielerisch) so gut wie immer - no doubt about THAT. Erinnern (nicht zuletzt aufgrund des bundlosen Basses) immer mal wieder an DEATH, NECROPHAGIST und ähnlich technisierte Schwermetaller. ABER: Die schwermetallische Technik lässt mich diesmal nicht nur eiskalt, sondern nervt mich sogar - es fällt mir wirklich schwer, bis zum technisch toten Ende durchzuhören, sorry. Mehr als sechs blutleere Tropfen sind dementsprechend dieses Mal nicht drin. Vielleicht beim nächsten (Mal)?

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Silver Linings (4:39)
02. Evenfall (5:32)
03. In Solitude (3:45)
04. The Prolonging (2:08)
05. Beyond The Seventh Sun (4:48)
06. Stardust (6:31)
07. The Sun Eater (4:07)
08. A Sonication (7:32)
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 39:02 Minuten
VÖ: 07.02.2025

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