Wardruna - Birna

Review von Cornholio vom 22.01.2025 (3633 mal gelesen)
Wardruna - Birna WARDRUNA dürften zumindest namentlich mittlerweile nicht nur in der Metal-Szene recht bekannt sein. Die Band begann 2003 als Projekt von Einar "Kvitrafn" Selvik (damals noch Drummer bei GORGOROTH), Kristian Eivind Espedal, besser bekannt als Gaahl und damals ebenfalls noch bei GORGOROTH, und Sängerin Lindy-Fay Hella. Gaahl ist nicht mehr mit dabei, aber Einar und Lindy-Fay sind am Ball geblieben und verfolgen mit WARDRUNA auch auf dem mittlerweile sechsten Studioalbum "Birna" weiterhin das Ziel, norwegische Folk-Musik nicht nur populär zu machen, sondern anzuregen, die nordische Spiritualität und Weisheit zu erkunden und an jene zu erinnern.

Die ersten drei Alben ("Runaljod - Gap var ginnunga" von 2009, "Runaljod - Yggdrasil" von 2013 und "Runaljod - Ragnarök" aus dem Jahr 2016 befassten sich mit den 24 nordischen Runen, auf "Skald" (2018) wurde der Sound weiter verfeinert, und "Kvitravn" (Übersetzt: weißer Rabe) aus dem Jahr 2021 behandelt die nordische Zauberei bis hin zu dem Akt der Schöpfung. Das Album chartete in Deutschland auf Platz 2 und in Kanada und Österreich sogar auf Platz 1. Zwischenzeitlich erlangte die Band, wie man sie mittlerweile sicherlich nennen darf, Bekanntheit durch einen Beitrag zur erfolgreichen TV-Serie "Vikings" mit dem Song 'Warrior (Revisited)'.



Nun kommt mit "Birna" Album Numero sechs auf uns zu. Musikalisch schlägt "Birna", das altnordische Wort für Bärin, in die gleiche Kerbe wie die Vorgänger. WARDRUNA nutzen nach wie vor die traditionellen nordischen Instrumente wie Kravik-Leier, Bukkehorn, Lure, Flöte, verschiedene Harfen (Moraharpa und Taglharpa) und sogar eine Maultrommel nebst diversen Percussion-Instrumenten, gesungen wird wie immer in norwegischer und nordischer Sprache. Insgesamt klingt das Album ziemlich genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Wenn man die Augen schließt, denkt und träumt man sich quasi automatisch in ein kleines Wikingerdorf und trifft dort vielleicht auf Ragnar Lodbrok und seine Gattin Lagertha. Die Folk-Musik wirkt komplett getragen und dadurch sowohl hymnisch als auch hypnotisch, vor allem der Gesang trägt viel dazu bei. Einzig der Song 'Hibjørnen' fällt aus dem Rahmen, da es nur mit Gesang und einem gezupften Instrument dargeboten wird. Ob das nun eine Gitarre, Harfe oder ein anderes Saiteninstrument ist, kann ich allerdings nicht sagen. Thematisch handelt der Song vom Winterschlaf der Bärin und ihrer Träume.



Bereits Anfang Dezember kam eine EP der Band auf den Markt, ebenfalls "Birna" betitelt, auf der es bereits fünf der zehn Songs als Vorgeschmack gibt. Das ganze jedoch in völlig anderer Reihenfolge, was ich aufgrund des Konzepts hinter dem Album etwas irritierend finde. Insgesamt ist "Birna" kein schlechtes Album, hat allerdings mit Metal nichts zu tun, wenn man mal von der Vorgeschichte von Einar absieht. Trotzdem ist die Musik von WARDRUNA vermutlich gar nicht so weit weg vom Metal, nicht umsonst werden Wikinger und Nordmänner in der Szene oft thematisiert. Ich kann jedoch beim besten Willen keine Bewertung abgegeben, dafür kenne ich mich zu wenig mit (nordischem) Folk aus. Ich bin mir aber sehr sicher, dass die Scheibe bei den Fans der Band einmal mehr auf große Begeisterung treffen wird.


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Hertan
02. Birna
03. Ljos Till Jord
04. Dvaledraumar
05. Jord Till Ljos
06. Himinndotter
07. Hibjørnen
08. Skuggehesten
09. Tretale
10. Lyfjaberg
Band Website: www.wardruna.com
Medium: CD
Spieldauer: 64:33 Minuten
VÖ: 24.01.2025

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