Cutlass - Walk The Plank | |
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Review von Opa Steve vom 10.01.2025 (10408 mal gelesen) | |
Es ist mit dem Piratenkonzept so eine Sache. Irgendwie kratzt es ein wenig an dem Fremdschämfaktor und Comedy, andererseits waren Piraten frei, wild, und hatten Spaß an Rum - viel Rum! Bei diesen Schnittmengen kann man es nicht verdenken, dass das Thema bei Metal-Bands gelegentlich ausgereizt wird. Von den Londonern CUTLASS liegt mir das Debütalbum "Walk The Plank" vor. Selbstverständlich habe ich von dem Trio noch nie etwas gehört, dazu sind sie tatsächlich zu frisch auf dem Markt. Meine Recherchen haben allerdings ergeben, dass sie schon länger als PIRATES OF METAL unterwegs waren. Also doch kein echter Newcomer. CUTLASS spielen sehr traditionellen Metal. Und ob mir mein Verstand hier einen Streich wegen des Piratenkonzepts spielt, kann ich nicht mit Gewissheit ausschließen, aber die eingängigen ersten zwei Titel laufen mir irgendwie rein wie 80er RUNNING WILD-Nummern. Das sind der Titelsong sowie 'Quest For Treasure'. Das zieht sich so nicht dauerhaft durch, denn es kommen auch deutlich flottere Songs wie der spielfreudige Speeder 'Blood In The Water' und das etwas kauzige 'The Kraken'. Insgesamt muss man der geschickten Tracklist-Reihenfolge bescheinigen, dass CUTLASS auf "Walk The Plank" das trockene und potente Pulver tatsächlich früh verschießen. Im letzten Drittel ist zwar immer noch traditioneller Heavy Metal die allumfassende Klammer, die Twin-Guitars von 'We Came For Battle (We Stayed For Beer)' (geiler Songtitel übrigens) machen nichts falsch, aber es wird auch irgendwann stampfend simpel. Und Standards wie den Rauswerfer 'Blood For Gold' mit seinem einfältigen Refrain, dessen Riff man sicherlich schon 40000 mal bei Newcomern überall in der Welt gehört hat, muss man als Band mit jahrelanger Praxis einfach umschiffen können. Wie also bewerten? Die ersten beiden Titel haben locker eine 7-8 verdient. Der Mittelteil ist gehobener Standard (6), zum Ende hin fällt es auch mal auf 4 Blutstropfen ab. Ich gebe CUTLASS für ihr Debüt eine wohlwollende 6,5 auf der geschlossenen Blutskala, möchte sie aber unbedingt ermuntern, zukünftige Songs mit etwas mehr Engagement zu schreiben. Das Genre und das Konzept sind durchaus in Ordnung, aber da geht noch was. Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Walk The Plank 02. Quest For Treasure 03. Buried At Sea 04. Blood In The Water 05. The Kraken 06. No Escape 07. We Came For Battle (We Stayed For The Beer) 08. Blood For Gold | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 34:58 Minuten VÖ: 00.00.0000 |
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