Voodoma - Hellbound

Review von Wulfgar vom 23.01.2022 (3930 mal gelesen)
Voodoma - Hellbound Was passt besser zu kaltem Schmuddelwetter und der allgemeinen, pandemiebedingten Nullpunktstimmung als Gothic- und Wave-lastiger Dark Rock? Moment, Dark Rock? Jap, genau. So zumindest beschreibt die Düsseldorfer Düsterkapelle VOODOMA selbst ihre musikalische Nische. Denkt euch noch hier und da ein paar Metal-Anleihen dazu, und es trifft ziemlich genau den Kern der Sache. Nach dem 2017er-Album "Gotland" beschenkt uns VOODOMA nun mit dem zwischen 2019 und 2021 entstandenen Nachfolger "Hellbound". Was gibt's sonst noch zu erwähnen? Ach ja! Das Album wurde komplett in Eigenregie von Gitarrero und Tastengott Mikk Hollenberg aufgenommen und produziert. Lediglich für das Mastering gab man die Platte in die erfahrenen Hände von Chris Beyerlein (u.A. J.B.O und FEUERSCHWANZ). Aber keine Angst, von deren fragwürdigem Humor ist bei auf "Hellbound" garantiert nichts zu hören.

Aber die eigentliche Frage lautet ja, was es denn jetzt zu hören gibt. Nun, eine ganze Menge! Fangen wir mal mit dem Elefanten im Raum an, dem Gesang. Der fällt dankenswerterweise hervorragend aus. Er ragt sogar wortwörtlich heraus. Ich habe schon oft betont, dass jede noch so geile Mucke im Nullkommanichts von Vocals ruiniert werden kann, wenn letztere den Qualitätsstandard nicht hält. Und genau das ist bei VOODOMA nicht der Fall. Eher im Gegenteil. Sänger Michael Thionville verfügt über ein beeindruckendes Stimmvolumen und Ausdrucksstärke und kommt so nie in Verlegenheit, gegenüber den fett gemischten Gitarren und den allgegenwärtigen Synthies zurückzubleiben. Wo wir gerade dabei sind, die Sechssaiter erfinden das Gitarrenspiel natürlich nicht gerade neu, aber wenn man ehrlich ist, kommt das in diesem Genre eh nicht wirklich vor. Und auch wenn die Riffs nicht vor Spielwitz und krassen Ideen auseinanderfliegen, klingen sie trotzdem gut. Stampfende Granit-Riffs zusammen mit sphärischen Keyboardteppichen, das funktioniert nicht erst seit OOMPH! oder RAMMSTEIN einwandfrei. Und ab und zu geben die Düsseldorfer auch mal richtig Gas, wie zum Beispiel in 'Sandman'. Ganz generell muss auch erwähnt werden, dass das Balancing der einzelnen Instrumente sowie des Gesangs extrem gut gelungen ist. Genau so muss das klingen! Man kann zu jeder Zeit jeden Aspekt der Mucke problemlos heraushören. Das verdient Applaus und trägt in nicht unerheblichem Maß zu dem durchweg positiven Eindruck bei, den ich nach dem ersten Durchhören der Scheibe gewinnen konnte. Einen Albumhit konnte ich auch ausmachen, und zwar den Titeltrack 'Hellbound'. Hier brechen die vier Düsterheimer ein wenig aus dem bewährten Konzept aus und wagen etwas mehr Verspieltheit (insbesondere bei den Synthies). Etwas mehr Abwechslung wie diese hätte dem Album noch die Krone aufsetzen können. Aber das ist schon Meckern auf ziemlich hohem Niveau. Mit knapp 40 Minuten fällt die Hördauer zwar ein bisschen mau aus, aber in meinem Fall liegt das auch daran, dass ich gerne mehr von VOODOMA gehört hätte.

Als dann, auf zum Fazit. Ich kann "Hellbound" rundheraus empfehlen. Ein sehr gutes Album, an dem ich wenig auszusetzen habe. Talentierte Musiker, überdurchschnittlicher Sänger, bombige Produktion. Alles vorhanden! VOODOMA müssen sich wahrlich nicht verstecken. Hört mal rein werte Metalheads, es lohnt sich. Cheers, euer Wulfgar.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Silent Scream
02. We Are The Lost
03. Salems Hell
04. Where Is The Light In You
05. Into The Deep
06. Save Me
07. Hellbound
08. Hand Of Fate
09. Angel X
10. Sandman
Band Website: www.facebook.com/Voodoma
Medium: CD
Spieldauer: 38:33 Minuten
VÖ: 14.01.2022

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