Flame, Dear Flame - Aegis

Review von Metal Guru vom 30.07.2021 (4648 mal gelesen)
Flame, Dear Flame - Aegis FLAME, DEAR FLAME ist 'ne 2017 in Braunschweig gegründete Doom-Kapelle, bestehend aus drei kantigen Kerlen und einem melodischem Mädel. Das allein wäre nicht weiter erwähnenswert (= weil durchaus genretypisch), aber Frontfrau Maren Lemke bellt nicht, grunzt nicht, krächzt nicht - nein, sie SINGT! Abgesehen davon spielt sie auch noch Gitarre - DAS ist erwähnenswert (= weil durchaus NICHT genretypisch)! Der Informationsflyer beschreibt FLAME, DEAR FLAMEs Klänge als (Zitat) "righteous doom and subtle, yet noble acoustic folk". Der erste Teil dieser Beschreibung meint die eher doomigen Tracks 1 bis 3, der zweite (Teil dieser Beschreibung) die eher folkigen Tracks 4 bis 7. Wem das zu wischi-waschi, zu ungenau, zu amorph erscheint, muss wohl oder übel den zweiten Absatz dieser Rezension lesen.

"Aegis" heißt FLAME, DEAR FLAMEs doomig-folkiges Debüt und umfasst sieben Lieder in 45 Minuten und 10 Sekunden. Diese (sowohl Lieder als auch Minuten als auch Sekunden) unterteilen sich in zwei größere Blöcke: 'The Millennial Heartbeat' (Pt. I-III) und 'The Wolves And The Prioress Part' (Pt. I-IV). Warum das so (und nicht anderes) musste, wie das Quartett auf diese (und keine andere) Unterteilung kam und wovon "Aegis" handelt, kann ich euch nicht mit Gewissheit sagen - bin nicht so der Text-/Inhalt-/Aussagefetischist. Abgesehen davon zählt für mich (die) Musik generell mehr als jeder Text. Also, der Bass fällt weder negativ noch positiv (= überhaupt nicht) auf, die Gitarren braten/sägen/zerren sich einen zurecht und das Schlagzeug schleppt standesgemäß. Und die (Lead-)Stimme? DIE klingt melodiös, voll und warm, aber - und DAS ist wirklich strange - nicht selten "schief". Zur Erklärung: Singt irgendjemand 'n paar Herz zu tief, dann klingt er oder sie "flat". Singt irgendjemand 'n paar Herz zu hoch, dann klingt er oder sie (ja, wie nennt man das Gegenteil von "flat") "sharp"? DAS wiederum strengt auf Dauer derart an, dass ich während der Dreiviertelstunde Spielzeit manchmal denke "... danke, DAS genügt!"

Ok, mach' ich's kurz: Maren Lemke erinnert anfänglich/entfernt/kurzfristig an Liv Kristine (Ex-ATROCITY, Ex-LEAVES' EYES, Ex-THEATER OF TRAGEDY, MIDNATTSOL, solo), Simone Simons (EPICA) oder Tarja Turunen (Ex-NIGHTWISH, solo), kann Genannten aber in keinster Weise das Wasser reichen, Punkt! Aber nicht kopierbare Originale her, überzogene Vergleiche hin - Maren trifft manchen Ton einfach nicht. Abgesehen davon werden ihre (Sanges-)Melodien immer bemühter/gewollter/ungeschickter (= rein kompositorisch) je länger "Aegis" rotiert. Laut Info will die Band ihr doomiges Debüt live und im Stück beim Storm Crusher Festival präsentieren - wenn die nicht weichen wollende Pandemie dies "erlaubt". Meine Meinung: Corona, Mutanten und Viren "erlauben" oder "verbieten" absolut überhaupt nix, DAS tun (nicht selten selbsternannte) "Experten", profitgeile Pharmakonzerne und superUNwählbare Politiker. Insofern kann ich FLAME, DEAR FLAME (und allen anderen, seit eineinhalb Jahren im "Stand-By-Modus" verharrenden Kapellen) nur baldigste Auftritte unter musiker-, publikums- und veranstalterwürdigen Bedingungen wünschen (träum ...).

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Millennial Heartbeat Part I (6:34)
02. The Millennial Heartbeat Part II (7:04)
03. The Millennial Heartbeat Part III (7:53)
04. The Wolves And The Prioress Part I (6:32)
05. The Wolves And The Prioress Part II (4:54)
06. The Wolves And The Prioress Part III (3:58)
07. The Wolves And The Prioress Part IV (8:15)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:10 Minuten
VÖ: 23.07.2021

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