Johan Kilberg's Impera - Spirit Of Alchemy

Review von Rockmaster vom 19.04.2021 (3197 mal gelesen)
Johan Kilberg's Impera - Spirit Of Alchemy Irgendwie kriege ich die Frage nicht aus dem Kopf, was für ein Konstrukt JOHAN KIHLBERG'S IMPERA ist. Da gründet ein hauptamtlicher Schlagzeuger eine Band und bestellt neben anderen Musikern auch einen Schlagzeuger ein, der das Schlagzeug einspielt, während Johan selber Mastermind spielt. Wie er diese Rolle interpretiert, ist unklar und darüber klärt auch das Beiblatt zur Promo nicht so richtig auf. Ob er die Titel (co-)komponiert oder nur produziert oder gar nur farbige Stifte (die jemand anderes dann erraten darf) in Plastikbrettchen steckt, bleibt offen. Schade, da muss man dann schon das Booklet der Original-CD bemühen, um herauszufinden, dass zumindest die Kompositionen größtenteils den Herren Lars Chriss und Mick Devine zuzuschreiben sind. Vor allem aber lenkt die Frage von dem eigentlichen Objekt der Rezension ab: "Spirit Of Alchemy" ist nicht nur die bislang härteste Scheibe, die JOHAN KIHLBERG'S IMPERA abgeliefert haben, sondern auch ein cooles und beinahe makelloses Hard Rock-Album. Der Cast kann sich sehen und hören lassen. Nennen wir allen voran mal Sänger Jonny Lindkvist (NOCTURNAL RITES), der hier einen Top-Job macht und einen melodischen Hook nach dem anderen raushaut. An Lars Chriss (LION'S SHARE) Gitarrensound, der sich dem üblichen "breiter, fetter, tiefer" verweigert, muss man sich erst mal kurz gewöhnen. Die Riffs, die er sich locker lässig aus dem Handgelenk schüttelt, gehen aber fluffing ins Ohr rein. John Levén (EUROPE) zupft die Bass-Saiten und Snowy Shaw (KING DIAMOND, MERCYFUL FATE, SABATON) bearbeitet anstelle von Johan die Felle. Kay Backlund (LION'S SHARE) steuert noch Keyboard-Parts bei (in 'Battle' auch als Lead-Instrument) und am Bass dürfen auch mal andere Größen ran.

Schon der Opener 'Nothing Will Last' überzeugt in jeder Hinsicht - da stimmt nicht nur das Hard Rock-Feeling, sondern der Titel ist auch klasse komponiert. Weitere Höhepunkte sind das eindringliche 'When Souls Collide' und auch die straighte Rock-Nummer 'Lost Your Life To Rock'n'Roll'. Der einzige Titel, der bei mir leider durchfällt, ist die Kehraus-Nummer 'Battle'. Laut Promo-Info frönt Johan hier seinem Faible für "atmosphärische Filmmusik", und tatsächlich haben die leicht schräg anmutenden Motive Qualitäten, sich ins Trommelfell festzubeißen. Das Keyboard-Spiel bleibt aber etwas blutleer und die Atmosphäre übersteigt zwar die eines 90er Jahre-D-Action Movies, aber nicht maßgeblich genug. Auch das "epische Finale" reißt das leider nicht mehr raus. Da fang ich lieber gleich nochmal von vorne an.

Was nun die anfängliche Frage betrifft, wie IMPERA als Band funktionieren und arbeiten und wer sich welche Credits verdient hat - Schwamm drüber. "Spirit Of Alchemy" überzeugt sowohl mit klassischem Kompositionsstil als auch mit glasklaren Sound. Damit spricht es vielleicht eher Traditionalisten an, hat aber auch bei jüngeren Fans gute Chancen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Nothing Will Last (5:14)
02. Read It And Weep (4:50)
03. All About You (4:21)
04. When Souls Collide (4:26)
05. In Heaven (4:09)
06. What Will Be Will Be (4:08)
07. Lost Your Life To Rock'n Roll (4:13)
08. No (3:47)
09. Battle (3:55)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:03 Minuten
VÖ: 09.04.2021

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