Sanguisugabogg - Tortured Whole

Review von Metal Guru vom 07.04.2021 (4184 mal gelesen)
Sanguisugabogg - Tortured Whole SANGUISUGABOGG kommen aus Ohio, sind Cameron Boggs (Guitar), Cody Davidson (Drums), Ced Davis (Bass) und Devin Swank (Vocals) und veranstalten "Old School Death Metal". Die alte Schule geht in SANGUISUGABOGGs Fall zurück in die 90er - circa CANNIBAL CORPSE - nur blutiger, fäkaler, hässlicher, ordinärer, pornografischer, schmieriger, vulgärer. Kann Mensch sich DAS vorstellen? Zur Erklärung: "Singuisuga" kommt aus'm Lateinischen und bedeutet so viel wie “Blutsauger", der Zusatz "Bogg" ist nicht nur eine Referenz an den Nachnamen des Bandgründers Boggs, sondern auch englischer Badezimmer-Slang (?). Der Gründer himself: "What we've made this whole thing into is a blood-sucking toilet that sucks the blood out of your ass." Na super, und DAS direkt am Morgen NACH Ostern 2021 (Punkt 7:45 Uhr) noch VOR dem ersten Gang zum Klo! Hätt' ich vielleicht VORher gehen sollen, sollt' ich NACHher besser nicht gehen? Und wieso hör' ich Zeuch wie SANGUISUGABOGGs "Tortured Whole" überhaupt SO früh? Fragen über Fragen ...

"Tortured Whole" ist SANGUISUGABOGGs Debüt. Enthält 11 vulgäre, schmierige, pornografische, ordinäre, hässliche, fäkale, blutige Beispiele altschuligen Todesmetalls und rotiert 33 Minuten und 50 Sekunden. Titel wie beispielsweise 'Dead As Shit', 'Dick Filet', 'Menstrual Envy', 'Posthumous Compersion' oder 'Urinary Ichor' versprechen viel und halten genau DAS (wenn nicht MEHR). Was allerdings Track No. 4 ('Pornographic') soll, weiß ich nicht, weil er in keinster Weise hält, was er (zumindest mir) titeltechnisch verspricht. Begründung: Es handelt es sich um ein - unglaublich, aber wahr - völlig unpornografisches E-Piano-Instrumental! Abgesehen davon beschreibt der Beipackzettel "Tortured Whole" als (Zitat No. 1) "Disgusting. Filthy. Ghastly. Hideous. Macabre. Putrid. Vile." - hm. Oder als (Zitat No. 2) "down-tuned drug death" - ok. Oder als (Zitat No. 3) "slow, Neanderthal-like death metal" - soso. Der Bass bröselt, die Gitarre gnöselt und das Schlagzeug scheppert, was die alte Schule hergibt. Apropos: Was mir (als Schlagzeuger und Snare-Fetischist) besonders AUF- beziehungsweise GEfällt, ist - die Snare beziehungsweise ihr Sound: Klingt wie 'ne leere Blechdose mit untergehobenem Schnarrenteppich und deutet auf voll analoge (= naturbelassene, nicht getriggerte, unquantisierte) Aufnahmen hin - sehr schön!. Vokalist Swank erinnert mich nicht selten an den früher (CANNIBAL CORPSE) guten, heute (SIX FEET UNDER) endfertigen Chris Barnes - mehr eintöniges Geräusch ohne Konsonanten, S-Laute und Zähne, weniger altschulige Gegrunze, dennoch (oder gerade deswegen?) sehr schön!

Vergleiche gefällig? Also: BOLT THROWER, CANNIBAL CORPSE, CARCASS, MORBID ANGEL, OBITUARY - so in etwa muss Mensch sich SANGUISUGABOGG vorstellen, nur eben im Jahre 2021 und NOCH derber, NOCH ruppiger, NOCH toter. Also, MIR (als Fan alten Todesmetalls) gefällt SANGUISUGABOGG und ihr gequältes Ganzes ausnehmend gut - erstens, weil das Ganze nur 'ne halbe Stunde dauert, zweitens, weil DIE (= halbe Stunde) ist/klingt/quält wie sie ist/klingt/quält und drittens, weil die ganze Qual/die halbe Stunde meiner viralen Wut 1:1 entspricht ...

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Menstrual Envy (3:09)
02. Gored In The Chest (2:59)
03. Dragged By A Truck (2:32)
04. Pornographic (2:06)
05. Dead As Shit (4:09)
06. Tortured Whole (5:13)
07. Interlube (2:29)
08. Dick Filet (3:07)
09. Urinary Ichor (2:41)
10. Posthumous Compersion (1:05)
11. Felching Filth (4:20)
Band Website: www.facebook.com/sanguisugabogg
Medium: CD
Spieldauer: 33:50 Minuten
VÖ: 26.03.2021

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