Drowning Deep - Human Decay

Review von Tailgunner vom 17.01.2021 (5152 mal gelesen)
Drowning Deep - Human Decay "Everybody’s darling is nobody's friend", so they say. Dieses Sprichwort kommt mir in den Sinn, höre ich mir "Human Decay" von den Hannoveranern DROWNING DEEP an. Ich tue mich schwer, das Gehörte einzuordnen und es drängt sich unweigerlich die Frage auf, welche Zielgruppe man eigentlich erreichen möchte. Grundsätzlich finde ich es eigentlich immer gut, die "Reine Lehre" auch mal außen vor zu lassen und über den Tellerrand zu schauen, und nicht wenige Bands haben mit solch einer Herangehensweise ihren ureigenen Sound entwickelt. Letztendlich wird die Truppe auch damit beworben, dass sie sich nicht in Schubladen einordnen lässt. Man vernimmt den wildesten Stilmix aus Dark Metal, Melodic Death Metal, moderne Einflüsse aus irgendwas mit Core halt und anderen eingeflochtenen Versatzstücken. Das Ganze findet sich allerdings nicht homogen im Gehörgang des Rezipienten zusammen. Der wirre Stilmix wäre für mich auch vollkommen in Ordnung, wenn "Human Decay" auch nur ansatzweise bei mir zünden würde. Doch das passiert leider zu keinem Zeitpunkt. Ja, man erzeugt direkt mit 'Trust' einen satten Groove. Ja, es gibt immer mal teils wirklich gelungene Leads und auch mit Tempowechsel wird gearbeitet. Dem gegenüber stehen allerdings einige Faktoren, die den Hörgenuss für mich geradezu killen. Der Gesang von Salvatore ist unglaublich monoton und geradezu nervig repetitiv, obwohl er hörbar mit Variationen arbeitet. Ähnlich monoton agiert die Rhythmusfraktion. Das macht mich beim Hören regelrecht verrückt. Das klingt alles so bieder und uninspiriert. 'Madre Natura' alleine klingt durch den italienischen Gesang immerhin noch exotisch, ansonsten krankt auch dieser Song an den oben beschriebenen Problemen. An der Produktion muss ich leider ebenfalls herum meckern. Wenn der Sound so gewollt ist, dann umso mehr. Alles klingt ziemlich dumpf und undifferenziert, sodass ich das Hören als regelrecht anstrengend empfinde.

Auf der Haben-Seite stehen immerhin die teilweise doch ordentlichen Leads, die Tatsache, dass die Jungs mit Ihren Instrumenten grundsätzlich umgehen können und der Mut, eigene Wege zu beschreiten. Wer kann schon wissen, was in der Zukunft daraus noch resultieren mag, sodass ein künftiges Review dann möglicherweise auch positiver ausfallen wird? Nach satten 12 Jahren haben wir es hier mit dem ersten Lebenszeichen von DROWNING DEEP zu tun. Aber vielleicht kommen die Dinge von nun an ja ins Laufen, denn als Basis, um darauf aufzubauen, geht "Human Decay" sicher in Ordnung - mehr aber leider auch nicht. Ich bin mir der Wirkung eines negativen Reviews sehr wohl bewusst und ich tue mich damit auch absolut nicht leicht, weiß ich doch um die Arbeit, die eine Band in Ihr Werk gesteckt hat. Aber egal, wie oft ich mir "Human Decay" anhöre, ich kann es letztendlich nicht besser bewerten. Am Ende des Tages hilft allen Beteiligten - der Band und dem Käufer - aber nur ein ehrliches Review weiter.

Gesamtwertung: 3.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01: The Trust
02: Mirror
03: Gravity
04: Listen
05: Madre Natura
06: Jump In The Fire
07: Outro
Band Website: www.facebook.com/DrowningDeepMetal/
Medium: CD
Spieldauer: 30:00 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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