Divine Weep - The Omega Man

Review von Rockmaster vom 09.08.2020 (5462 mal gelesen)
Divine Weep - The Omega Man DIVINE WEEP aus Polen sind alles andere als blutige Anfänger. Aber hier gehört hat vermutlich noch fast niemand von ihnen. Ein möglicher Grund für den mangelnden Bekanntheitsgrad ist sicherlich der doch sehr zögerliche Karrierestart. Gegründet wurde die Kombo bereits 1995, immerhin gab es dann 1997 auch schon mal ein Demo, aber bis zum zweiten Demo hat es dann über ein Jahrzehnt gedauert. Und nach einer EP und einer Single kam dann nach "nur" zwanzig Jahren Bandgeschichte der erste Longplayer raus. Wir haben nun hier Nummer zwei vorliegen - da haben sich DIVINE WEEP ordentlich Zeit genommen und "The Omega Man" amtlich abgehangen und reifen lassen. Den Black Metal aus frühen Tagen haben sie längst an den Nagel gehängt, nun haben sie ihre musikalische Heimat im breiten Spagat zwischen Heavy Metal und Power Metal gefunden. Da wurde mal eben das Suspensorium strammer gezogen, bis es anständig kneift, damit der Spagat gelingt (und die Stimme passt), und mit gehöriger Spielfreude das Album eingespielt.

Der coole 'Cold As Metal' Metal-Opener wartet mit lässigen Riffs auf, gelungenen ruhigeren Passagen und mit Breaks sowie dem Chorus, zu denen vom Schlagzeug ein mächtig treibender Wumms kommt. Power-lastiger wird es beim zweiten Titel 'Journeyman', dem die beiden Gitarristen Bartrosz Kosacki und Dariusz Moroz einige tolle Leads und Double-Guitar-Passagen spendiert haben. Mateusz Drzewicz Stimme war schon beim Opener gut, hier überzeugt sie noch mehr. Das wuchtige Drumming von Dariusz Karpiesiuk und das Bassspiel von Janusz Grabowski treiben den Titel klasse an. Auch die sanfteren Töne auf 'Riders Of Navia' sind toll gelungen - bis DIVINE WEEP den Schalter umlegen und Gas geben. Der Chorus zum Schluss klingt zwar - anders als der High-Speed der Instrumente - ein wenig wie auf Valium, aber unterm Strich ist der Drive des Titels absolut mitreißend. 'The Screaming Skull Of Silence' zitiert nochmal in bester Manier die exquisiten Zutaten von gutem Heavy Metal und Power Metal. Gelegentlich denkt man da an die alten HELLOWEEN, auch ein paar Parallelen zur NWOBHM sind nicht von der Hand zu weisen. Das einzige, was der geneigte Hörer noch vermisst haben wird, ist ein so richtig epischer, breiter Titel. Natürlich haben DIVINE WEEP den in weiser Voraussicht auch aufgenommen. 'Walking (Through Debris Of Nations)' erfüllt alle Erwartungen und Wünsche, ist vom balladesken Anfang über den metallenen Höhepunkt bis zum epischen Finale einfach annähernd perfekt durchkomponiert. Wer sich hier nicht abgeholt fühlt, sollte die CD vielleicht ins Regal zurückstellen.

Das Intermezzo 'Die Gelassenheit' zitiert Dialoge aus dem Kriegsfilmklassiker "Der längste Tag", danach kommt noch 'Mirdea Lake' der mich persönlich nicht restlos überzeug, und der Schlusstitel und Album-Titelgeber 'The Omega Man', auf dem die Jungs nochmal richtig Gas geben.

Die Produktion von "The Omega Man" ist, gemessen am Status der Band, wirklich gut. Der Wumms stimmt, der Sound ist OK. Hier und da hätte der Mix aber etwas sauberer sein dürfen und die Gitarren etwas fetter. Wirklich störend ist das aber höchst selten.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Cold As Metal (4:18)
02. Journeyman (5:39)
03. Firestone (4:48)
04. Riders Of Navia (5:06)
05. The Screaming Skull Of Silence (4:42)
06. Walking (Through Debris Of Nations) (7:14)
07. Die Gelassenheit (1:48)
08. Mirdea Lake (5:16)
09. The Omega Man (6:38)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:29 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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