Strike First - Wolves

Review von Blaze Breeg vom 07.08.2020 (7511 mal gelesen)
Strike First - Wolves Wynn (Gitarre, Gesang), Ronnie (Schlagzeug), Rob Riot (Gitarre) und Jordan (Bass) sollte es auf Rezept geben. Die vier Jungs aus Atlanta sind nämlich ein hervorragendes Mittel gegen jeden Anflug von Corona-Schwermut. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr noch nie von ihnen gehört habt, ist recht groß. Ihre aktuelle Band STRIKE FIRST präsentiert mit der EP "Wolves" nämlich ihr Debüt - allerdings haben wir es hier keineswegs mit Grünschnäbeln in der US-amerikanischen Oi!-/Streetpunk-Szene zu tun: Wynn und Ronnie waren bis vor Kurzem für DDC (Abkürzung für DRINK & DESTROY CREW), gegründet im Jahr 2011, aktiv.

STRIKE FIRST, quasi eine DDC-Nachfolgeband, besticht auf "Wolves" in erster Linie mit einer Vielzahl an einprägsamen Hooks. Nummern wie den Opener 'Unbreakable' oder 'Dirty Kids' singt man schon nach zwei Durchgängen begeistert mit - ob man will oder nicht! Der erhöhte Härtegrad auf 'The Enemy' sorgt für Abwechslung im Hitfeuerwerk und dürfte sogar Hardcore-Jünger ansprechen, die nicht in erster Linie auf Melodien schielen. Um eines klarzustellen: Simpel gestrickte Tracks, die zügig auf den Punkt kommen und ohne viel Schnickschnack gleich mitreißen, sind in meiner Welt Ausdruck eines großen Songwritingstalents. Klar, hiermit gewinnt man keinen Innovationspreis, aber mit Sicherheit die Herzen vieler Genre-Fans.

Hervorheben möchte ich die hochmelodischen Gitarrenleads, die in Kombination mit den recht dreckigen Vocals eine äußerst schmackhafte Mixtur ergeben. Da der Sound ebenfalls keine Wünsche offen lässt, hat man als Rezensent nichts zu meckern. Erstaunlich ist ohne jeden Zweifel Song Nummer sieben: Dass eine Oi-/Streetpunk-Band aus dem Bundesstaat Georgia die Britpopper OASIS covert, dürfte nicht alltäglich sein. 'Bring It On Down' vom 1994er-Werk "Definitely Maybe" fällt qualitativ nicht ab und fügt sich prima ins Gesamtbild ein.

Insgesamt betrachtet haben wir es hier mit einem gut 25-minütigen Gute-Laune-Quickie zu tun, der dank seiner gesellschaftskritischen Texte auch zum Nachdenken einlädt und reichlich Working Class-Spirit versprüht. STRIKE FIRST servieren uns Musik, die auf Platte funktioniert, aber vor allem auf die Bühne gehört: Ein Kaltgetränk in der Hand, Gruppenkuscheln in einem hoffnungslos überfüllten, schmierigen Club - ja, darauf hätte ich doch schon mal wieder Bock. Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange auf das erste Langeisen warten!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Unbreakable
02. Dead End Boys
03. The Flame
04. Fight Like Hell
05. The Enemy
06. Dirty Kids
07. Bring It On Down (OASIS-Cover)
08. Wolves
Band Website: www.facebook.com/strikefirstATL/
Medium: LP
Spieldauer: 25:21 Minuten
VÖ: 07.08.2020

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