Interview mit Matze von Sacred Steel

Ein Interview von InsaneBrain vom 08.01.2010 (8494 mal gelesen)
Drummer Matze (Mathias Straub) von SACRED STEEL stand uns freundlicherweise für ein Interview zum neuen Album "Carnage Victory" zur Verfügung.

Hey SACRED STEEL! Zunächst einmal vielen Dank für das Interview mit uns. Auch wenn ihr ja absolut keine Unbekannten mehr seid, gibt es doch sicherlich einige Leser, die euch wenig oder gar nicht kennen. Könnt ihr euch kurz vorstellen und uns etwas über die Bandgeschichte usw. erzählen? Wie habt ihr zusammengefunden und wer sind die Bandmitglieder?

Matze: SACRED STEEL gibt es jetzt schon ne ganze Weile, seit 1996 um genau zu sein. Die Band hat sich damals zusammen getan, um möglichst unverfälschten Metal zu spielen, was wir ja nun auch seit über 10 Jahren machen. Man muss dazu sagen, dass traditioneller Metal zu der Zeit mausetot war. Das hat sich dann auch dank Bands wie HAMMERFALL wieder etwas geändert, deren erste Platte etwa zur selben Zeit raus kam wie unser Debut. Leider haben HAMMERFALL danach einen sehr kommerziellen, aber im Gegensatz zu uns natürlich recht erfolgreichen, Weg eingeschlagen. Es sei Ihnen gegönnt. Wir dagegen wurden über die Jahre eigentlich immer härter (und erfolgloser ;-)).

Warum habt ihr SACRED STEEL als Bandnamen gewählt und wofür steht dieser Name?

Matze: Der Name hat keine besondere Bedeutung, er klang cool und er hat Steel.

Wie würdet ihr eure Musik beschreiben? Welche Band hatte den größten Einfluss auf euch?

Matze: Die meisten Journalisten und Fans meinen, wir würden uns nicht typisch deutsch, sondern eher nach US-Metal anhören. Das sind sicher Sachen, die wir alle cool finden, AGENT STEEL, SANCTUARY, OMEN, MANILLA ROAD.

Worum geht es in euren Texten?

Matze: Verschiedene Dinge, früher waren es reine Klischee-Texte über Schlachten und Metal. In letzter Zeit sind auch ein paar reale Themen dazu gekommen.

Was ist die Quelle eurer Ideen und steckt ein Konzept hinter euren Songs und Alben?

Matze: Wir hatten mit der dritten Platte ("Bloodlust") ein Konzept-Album, dem eine Fantasy-Story zugrunde lag. Bei der aktuellen Platte gibt es kein durchgehendes Konzept. Aber jedem Songtext liegen bestimmte Ideen und Einflüsse zugrunde. Wer sich dafür interessiert kann das in den Liner-Notes zu den Texten im Booklet der CD (oder der LP) nachlesen.

Wart ihr zufrieden mit den Reaktionen auf euer neues Album "Carnage Victory"?

Matze: Die Reaktionen waren gespalten wie immer und das macht uns sehr zufrieden. SACRED STEEL ist extreme Kost und das kann gar nicht jedem gefallen. Aber wenn es jemanden packt, ist er Fan mit Haut und Haaren, und das finde ich cool. Genau so gibt es Leute, die uns, warum auch immer, absolut hassen und das unbedingt auch jedem mitteilen müssen. Auch gut, any promotion is good promotion!

Wie kam es zum Namen des Albums?

Matze: Der Name wurde bereits in einem Song auf dem letzten Album verwendet. Er klang gut und fasst die Grundstimmung der meisten Stücke ganz gut zusammen.

Was ist euer Lieblingssong auf "Carnage Victory" und warum?

Matze: Mein Fave ist 'Denial of Judas'. Wir haben wirklich lange an dem Song getüftelt, das Arrangement immer wieder verändert und jetzt ist er wirklich gereift und abwechslungsreich, ein geiles Riff, schöne Gesangslinien, einfach ein Hit.

Was ist eurer Meinung nach der größte Unterschied gegenüber dem Vorgängeralbum?

Matze: Der Sound. Auf der letzten Platte ging alles sehr schnell und roh zu. Dieses Mal haben wir über 2 Jahre an den Songs gefeilt und dann noch insgesamt ein Jahr produziert (mit Unterbrechungen natürlich). Die "Hammer Of Destruction" klang auch sehr ungeschliffen und speedig, sehr sehr old-school. Die "Carnage Victory" ist immer noch traditionell, hat aber den deutlich fetteren Sound und ist insgesamt einfach durchdachter und strukturierter.

Welches denkt ihr ist das beste Metal-Album aller Zeiten?

Matze: Für mich JUDAS PRIESTs "Painkiller", also wenn ich mich festlegen muss. Falls mich jemand fragen würde "Was ist Heavy Metal?" würde ich ihm diese Platte vorspielen, dann wäre alles gesagt.

Wollt ihr neben den bevorstehenden Auftritten noch mit dem aktuellen Album auf Tour gehen?

Matze: Wir wollen gerne. Aber die Frage ist, ob sich etwas Passendes ergibt. Wir fahren eigentlich ganz gut damit, keine 3- oder 4-wöchigen Touren mehr zu machen sondern stattdessen ausgewählte Wochenendshows und kurze Trips zu spielen. Auch damit kommen wir im Ergebnis sehr weit rum, was ja unser Tourplan der letzten Jahre beweist (Spanien, Italien, Griechenland, Schweden, Kroatien, Serbien, Polen, Schweden, usw.). Andere Bands wie SODOM oder TANKARD machen das ja ganz ähnlich. Aber wenn sich eine vernünftige Tourmöglichkeit ergibt, sind wir natürlich nicht abgeneigt.

Ich bin auch an euren bisherigen Auftritten interessiert. Welches war euer erstaunlichstes Erlebnis auf einem Konzert? Gab es lustige Situationen? Welches ist euer Lieblingsauftritt bis jetzt?

Matze: Es ist natürlich immer spannend, in Länder zu fahren, in denen man noch nicht war (so wie letztes Jahr in Kroatien, Serbien, Slowenien usw.). Auch die Griechenland-Trips sind immer sehr ereignisreich, weil die Metal-Szene in Griechenland uns einfach sehr ans Herz gewachsen ist. Aber ich spiele genau so gerne hier in Deutschland. Vor allem die Heimspiele in Ludwigsburg (wie kürzlich unsere Release-Party in der Rockfabrik) machen wahnsinnig Spaß.

Noch einmal vielen Dank für das Beantworten der Fragen.

Matze: Alles Klar, haut rein! Grüße aus Ludwigsburg, Matze + Sacred Steel

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