Interview mit Resistor und Tommy von MyGrain

Ein Interview von Vikingsgaard vom 15.02.2008 (12415 mal gelesen)
Ich freute mich ja wie Bolle, als ich hörte, dass die 6 sympathischen Finnen endlich ihr zweites Studioalbum "Signs Of Existence" veröffentlichen und evtl. sogar auf Tour gehen. Grund genug für mich, mal bei den Herrschaften anzuklopfen und sie diesbezüglich ein wenig zu löchern. Gitarrist Resistor und Sänger Tommy standen mir brav Rede und Antwort.

Beim ersten kompletten hören der "Signs..." sind mir etliche, ich sage mal, melancholische Parts mehr aufgefallen, als auf "Orbit Dance", aber gleichzeitig hat sich der Härtefaktor doch erhöht. Wie würdet ihr beide Alben vergleichen?

Resistor: Also, ich denke, die ganze Band hat sich weiterentwickelt und die Songs sind deutlich besser auf "Signs Of Existence". Ich mag das erste Album auch und wir sind immer noch stolz darauf, aber jetzt wollten wir unsere Grenzen in jede Richtung ausdehnen. Also gibt es härtere Stellen sowie auch softere.Ich denke auch, genau wie du, dass das neue Album ein bisschen düsterer und melancholischer ist.

Tommy: Ich denke auch, dass auf "Signs" mehr Kontraste zu finden sind als auf "Orbit Dance". Die Variabilität ist grösser mit agressiven und soften Parts. Die Songs auf dem ersten Album sind in einem längeren Zeitabstand entstanden, deswegen denke ich, dass auf dem neuen Album das Ganze einheitlicher und kompletter ist. Wir haben mit dem neuen Zeug auch mehr Bruchstellen geschaffen. Manche Konzepte mögen sich vielleicht beim ersten Durchgang komisch anhören, aber man gewöhnt sich dran, denn sie rocken ;).

Mir gefällt auch der Sound besser, vor allem die Drums klingen übersichtlicher und auch Tommy's cleane Parts klingen kraftvoller. Hattet ihr Einfluss auf die Produktion?

Resistor: Dieses mal haben wir ein bisschen länger nach dem richtigen Sound gesucht als bei "Orbit Dance". Wir wussten ziemlich genau was wir wollten, und unser Produzent Janne Saksa hat uns geholfen es zu finden. Wir haben viele verschiedene Einstellungen getestet... aber ja, ich mag den Sound des neuen Albums auch mehr.

Tommy: Der Sound auf dem zweiten Album ist jetzt viel besser, wir wussten, was wir wollten und beabsichtigten, es zu erreichen. Was die Vocals angeht: ich denke, wir hatten einfach ein bisschen mehr Zeit sie zu arrangieren als bei "Orbit". Natürlich war die Kooperation mit unserem super Produzenten dieses mal einfacher, da wir uns und unsere Art zu arbeiten schon kannten. Und vielleicht war da eine natürliche Entwicklung während der ganzen Live Gigs, sie geben dir immer mehr Selbstvertrauen wenn es um's Singen, Spielen und das alles geht.

Ihr habt mir mal geschrieben, dass ihr fast alles geben würdet, um eine Tour durch Deutschland machen zu dürfen. Was reizt euch so an Deutschland und mit welcher Band würdet ihr gerne touren?

Resistor: Ich denke, wir würdem mit jedem touren, es ist egal, so lange die Leute cool und auf dem Boden geblieben sind, alles ist uns recht.Ich denke, dass es in Deutschland so viele Gigs und Festivals gibt, daher wäre es schön, bei manchen davon dabei zu sein. Und es scheint, als wäre Metal in Deutschland eine echt grosse Sache.

Tommy: Deutschland hat auf jeden Fall viel zu bieten, zum Beispiel die grossen Festivals. So viele Ohrenpaare die Metal hören, das ist Wahnsinn! Und es ist auch nicht so weit weg von hier. Es wäre das Coolste, unsere "Migräne" überall zu verbreiten, für so viele Gigs wie möglich rüber zu kommen. Ich bin sogar einmal in Berlin gewesen, das war ziemlich lustig. Eine schöne Stadt, in der man einiges unternehmen kann... Obwohl es ein leicht betrunkener Trip für mich gewesen ist.

Euer Sound ist doch recht speziell. Was habt ihr für einen musikalischen Hintergrund und wann war der Punkt erreicht, als ihr dachtet: Ja, das ist es, das ist unser Sound?

Resistor: Also, wir haben alle so viele Jahre in so vielen verschiedenen Bands gespielt, dass das sicherlich hilft. Und wir hören auch viele verschiedene Musikrichtungen. Ich bin mir sicher, dass diese Tatsachen einen Effekt auf unsere eigene Musik haben und für mich ist das grossartig.Es ist nicht bloss Metal. Du musst aufgeschlossen sein. Ich bin mir nicht sicher, ob wir den MyGrain Sound schon gefunden haben, aber wir nähern uns jeden Tag ein Stückchen mehr an. Das Wichtigste ist, dass die Songs dich in den Arsch treten, aber man muss immer noch Abwechslung haben um die Songs interessant zu halten, und das heisst in unserem Fall softere Stellen und Melodien.

Tommy: Ja, die Musik muss dir immer voll in den Hintern treten und ich denke, dass sich unser Stil in der Hinsicht sehr verändert hat. Doch trotzdem müssen wir immer am Ball bleiben und dürfen nicht an einer Sache hängen bleiben, die ok ist und passt.Jedenfalls streben wir nicht einen gewissen Stil an, es sind ganz einfach gute Songs, die wir machen wollen und die kommen uns normalerweise bei den Proben in den Sinn, wenn jeder seinen Teil dazu beisteuert und seine spezielle Note dazu tut.

Tommy, dein Gesang ist ja schon recht beeindruckend. Wie trainiert und pflegt man so ein Organ?

Tommy: Danke, Mann! Ich habe da echt keine vollständige Antwort drauf, ich denke, du musst einfach deine Stimme regelmässig trainieren und versuchen dich ab und an selbst zu übertreffen und dir ein paar Ziele auf den Weg setzen. Während dem letzten Jahr und 2006 hatten wir viele gute Gigs in ganz Finnland. Das ist eine Sache, wo die Stimme in jedem Fall Übung bekommt, genau wie die Tatsache, als Band, als Ganzes zu spielen.

Finnland scheint mir ein wahres Paradies für kreative Musiker zu sein, WALTARI, FINNTROLL, TO/DIE/FOR, TURMION KÄTILÖT and so many, many more. Ein Typ von TO/DIE/FOR hat mir mal als Gründe dafür Alkohol und die Einsamkeit genannt. Könnt ihr das bestätigen?

Resistor: Also, das könnte sein. Aber stimmt, ich denke, dass die meiste und beste Metal Musik heutzutage aus Skandinavien kommt. Es gibt so viele tolle Bands hier.

Tommy: Verflucht, die Leute leben hier an einem kalten, feuchten, dunklen und tristen Ort (zumindest jetzt im Winter) also ist es vielleicht ein Weg, dem allen zu entfliehen... mit den krassen Trinkgewohnheiten, hehehe.

Ich habe euch auf der Voting-List für das Metal Camp 2008 gesehen. Könnt ihr derzeit schon bestätigte Gigs außerhalb Finnlands verkünden?

Resistor: Also, wir haben gerade einen neuen Veröffentlichungsdeal mit BSE Publishing / UNIVERSAL department of Bottom Row Promotion, Germany. Die machen auch ein bisschen Management und Promotion in Europa und Japan, also bekommen wir hoffentlich bald eine Chance im Ausland zu touren. Das wäre ein Traum der wahr wird!

Tommy: Wir können zur Zeit wirklich noch nichts bekannt geben, aber lasst es uns einfach versuchen und auf's Beste hoffen! Es wäre Wahnsinn im Ausland zu spielen, das ist sicher der nächste, grosse Schritt für uns. Und, wenn du etwas Kickass live Agression willst, dann wähl uns für's Metalcamp 2008! Prost und viel, viel Bier!!

Vielen Dank an Evelina für die sehr nette Abwicklung! Speziellen Dank an Anja & Nadine für die Übersetzungen!!

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