Ein Interview von Eddieson vom 19.09.2025 (800 mal gelesen)
Vor Kurzem haben BLOOD BRINGER ihr erstes Album/Demo veröffentlicht und wenn man sich Bandnamen, Albumtitel und Artwork so anschaut, dann weiß man schon direkt, dass man hier guten, alten Death Metal serviert bekommt. Gründer und Gitarrist Michael erzählt ein bisschen mehr über Band und Album.
Moin Michael. Wie geht's dir?
Michael: Hi Jan, schön von dir zu hören. Ich bin ein bisschen im Arbeitsstress, aber ansonsten geht's mir gerade richtig gut. Gerade auch, weil ich vor Kurzem erfahren habe, dass wir nächste Woche mit LEFT TO DIE die Bühne teilen dürfen, was mich als Die Hard-DEATH-Fan natürlich extrem glücklich, aber tatsächlich auch ein bisschen angespannt werden lässt.
Stell die Band doch mal bitte kurz vor und erzähl mal, wie sich BLOOD BRINGER zusammengefunden haben.
Michael: Nachdem ich 2016 bei GODSLAVE raus war, hatte ich ein paar Jahre erst mal keine Ambitionen, nochmals in einer Band tätig zu sein und hatte sogar schon überlegt, mein Equipment zu verkaufen. Aber die Chancen stehen als Mucker halt gut, dass man irgendwann rückfällig wird. Und genau das war bei mir 2019 der Fall. Zuerst hatte ich die Idee, alten US-Metal der Marke QUEENSRYCHE/CRIMSON GLORY zu zocken, was bandmäßig aber eher suboptimal funktioniert hat. Spaßeshalber hatte ich dann bei einer Bandbörse inseriert, dass ich auf der Suche nach Death Metal-Maniacs bin, um mal ein bisschen rumzulärmen. Dann bekam ich eine Antwort von unserem Drummer Marc, bei dessen Death Metal-Band gerade ein paar Leute abhanden kamen. Sascha, der auch vorher die Vocals übernahm, blieb, und dann kamen ziemlich schnell Sherwin und unser Bassist Torsten dazu. Anfangs gab es noch ein paar strukturelle Herausforderungen, aber als alles stand, gingen wir dazu über, Songs zu schreiben.
Verschrieben habt ihr euch dem Death Metal der guten alten Schule. Für mich klingen da ganz viel SIX FEET UNDER durch, aber auch so ein bisschen ASPHYX. Oder täuschen mich da etwa meine Ohren?
Michael: Deine Ohren täuschen dich ganz und gar nicht, im Gegenteil. Gerade ASPHYX ist eine Band, die ganz wichtig ist, ebenso wie BENEDICTION, alte DEATH und OBITUARY. Die SIX FEET UNDER-Vibes sind ebenfalls nicht von der Hand zu weisen, vor allem Marc steht total auf die Frühwerke. Zugegebenermaßen waren gerade die ersten beiden SFU-Scheiben auch wirklich cool.
Ihr habt ja gerade euer erstes Album, eine Demo, veröffentlicht. "Dead World" heißt das Teil. Mit Death Metal kann man ja eigentlich nicht viel falsch machen - oder wie sind die Reaktionen ausgefallen?
Michael: Naja, man kann damit schon viel falsch machen, zumindest dann, wenn man im Fernsehgarten oder auf dem Oktoberfest spielt. Aber um ehrlich zu sein, waren die Reaktionen bisher wirklich gut und sogar über unseren Erwartungen. Ich erinnere mich gerne an unseren ersten Gig, bei dem uns niemand kannte (wir hatten zu der Zeit ja noch nichts veröffentlicht) und die Leute dennoch gut abgingen und uns nach der Show auf die Schulter klopften.
Wenn ich mir das äußerst gelungene Artwork so ansehe, dann gehe ich davon aus, dass eure Texte auch Splatter- und Gorethemen behandeln?
Michael: Danke für das Feedback bezüglich des Covers! Was die Texte betrifft: nun, das Thema Horror ist natürlich ein großer Einfluss, genau wie auch mein Faible für Serienkiller. Und ich gebe es gerne zu, Sascha und ich können zu sozialkritischen Themen nicht so viel beitragen und überlassen dieses Gebiet lieber Leuten, die das auch ausdrücken können. Was bleibt ansonsten im Oldschool Death Metal noch übrig, außer Tod, Zerstörung und Verderben? Aber Spaß beiseite, auch wenn wir das ausgelutschte, aber dennoch immer gerne genommene Zombie-Thema bei 'Acid Breath' behandeln oder wie einst MACABRE den Serienkiller 'Nightstalker' thematisieren, geht es beim Titeltrack um die Zerstörung der Umwelt und Rache der Natur am Menschen. Am Ende steht die Wiederauferstehung der einst toten Erde ohne Mensch. Also hätten wir doch ein ganz kleines bisschen Sozialkritik.
Wie sieht es mit Liveaktivitäten aus? Wann und wo kann man euch sehen?
Michael: Bisher hatten wir tatsächlich erst zwei Gigs und planen für nächstes Jahr. Bisher steht unter anderem das Pälzer Hell- und Waldbrand-Festival bei Idar Oberstein an, sowie noch ein anderer Gig, der aber erst in ein paar Tagen oder Wochen offiziell angekündigt wird. Und - wie schon gesagt - am 26.09. bereiten wir als Vorband LEFT TO DIE einen gebührenden Empfang.
Nachdem die ersten Songs nun das Licht der Welt erblickt haben, wie geht es weiter? Arbeitet ihr schon an neuem Material?
Michael: Wir arbeiten eigentlich immer an irgendwelchen Riffs und Ideen, die dann in die Songs integriert werden. Mittlerweile sind auch zwei neue Songs fertig, ein dritter ist gerade in Arbeit.
Dann hau mal jetzt noch alles raus, was du noch loswerden möchtest. Wir sind am Ende des Interviews angekommen. Ich wünsche euch viel Erfolg für BLOOD BRINGER und werde euch natürlich weiterverfolgen.
Michael: Vielen Dank für dein Interesse und deine Fragen und alles Gute!