Replicant - Negative Life

Review von Metal Guru vom 22.03.2018 (3230 mal gelesen)
Replicant - Negative Life Manche Death Metal Bands sind schon ziemlich tot, manchere trotz ziemlicher Totheit lebendig und die manchsten aufgrund von Bedeutungs-, Gesichts- und Richtungslosigkeit tendenziell überflüssig. Die allermanchsten sind beides: mausetot und komplett überflüssig - REPLICANT gehören dazu - oder auch nicht. Laut (Band-)Definition ist ein sogenannter Replikant 'a bioengineered clone of a human, devoid of emotion, mechanical, with superhuman strength and deep longing to feel anything at all.' Aha - und was hat diese Definition jetzt mit New Jerseys REPLICANT zu tun?

Nach ihrem 2016er Debüt "Worthless Desires" preist die Promo "Negative Life" als 'a grinding and grooving aural consequence of the industrial primordial swamp that defines their surroundings' an - soso. Das kann nicht nur alles oder nichts bedeuten, sondern tut es im replikanten Fall auch: Geschlechtlose Akkorde (weder Dur noch Moll), mal übermäßig (ganztonal), mal vermindert (kleine Terzen), bilden vierundvierzig Minuten und sechs Sekunden lang das 'harmonische' Fundament für zehn Stücke, die auf mich mehr wie Konstruktionen, weniger wie Kompositionen wirken. 'Despotic, depraved and pummeling riffs' werden angerissen, nur um sie gleich wieder abzureißen, Schlagzeugsequenzen werden weniger gespielt, mehr 'exekutiert' und Themen (oder was man als solche bezeichnen könnte) werden kurz vorgestellt, nur um sie gleich wieder wegzustellen. Währenddessen bellen, grunzen und würgen wütende Vocals, wo gerade Platz oder auch nicht ist - Texte vollkommen unverständlich, Inhalte bestenfalls fragwürdig. Einzig Songtitel wie beispielsweise 'ADRA2B' oder 'Chaotic Neutral' oder 'Inescapable Grief' deuten an, worum es den Replikanten gehen könnte. Nein, positive Vibration, optimistische Stimmung oder einfach nur gute Laune kommen auf "Negative Life" definitv nicht auf - alles viel zu deprimierend/deprimiert, endzeitlich, hoffnungslos, steril, tot - wow!

Falls ich mich unklar ausgedrückt haben sollte: Mir gefällt "Negative Life" von REPLICANT durchaus - ich kann's nur nicht ertragen (kein Widerspruch). Was soll ich also vom negativen Leben der selbsternannten Replikanten halten, wieviele oder wenige Tropfen soll ich für sie und ihr tödlichüberflüssiges Werk vergießen? Ich mach's mir leicht und enthalte mich - vorerst ...

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Spit Into The Void
02. ADRA2B
03. Inescapable Grief
04. Oceans Of Dust
05. The Frail
06. Sewing Seed In Dead
07. Chaotic Neutral
08. Shroud
09. Selfish Universe
10. Vessel Of Iniquity
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:06 Minuten
VÖ: 23.03.2018

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... aber ich rauche doch gar nicht ...
(23.03.2018 von Metal Guru)

"Unklar ausgedrückt"? No way, ich liebe es, wenn jemand in einfacher Sprache auf den Punkt kommen kann :-)) Aber was du rauchst, das hätte ich auch gern mal probiert :-)
(22.03.2018 von Opa Steve)

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