Iron Savior - Reforged - Riding On Fire

Review von Cornholio vom 02.01.2018 (6188 mal gelesen)
Iron Savior - Reforged - Riding On Fire Ich bin ehrlich, ich weiß nicht so ganz, was ich von dieser Veröffentlichung halten soll. Seit 2014 hauen IRON SAVIOR im Jahresrhythmus Material auf den Markt, aber von diesen fünf Veröffentlichungen (2005 gab es zwei Outputs) sind nur zwei wirklich neu: das 2014er Werk "Rise Of The Hero" und "Titancraft" aus 2016, das 2015er "Megatropolis 2.0" war eine Wiederveröffentlichung und zumindest teilweise Neueinspielung von 2007.

Nun gibt es mit "Reforged - Riding On Fire" eine Doppel-CD zu erwerben, die 19 enthaltenen Tracks sind allesamt Neuaufnahmen alter Bandklassiker. Aber woran liegt das? Will Bandboss und einzig verbliebenes Gründungsmitglied Piet Sielck (Gesang & Gitarre) mal eben ein paar Mark zusätzlich aufs Bandkonto schaffen, und hat daher Anfang Dezember die Veröffentlichung dieser Scheibe von langer Hand geplant? Sind dem Hamburger Hünen die Ideen für die IRON SAVIOR-Story ausgegangen? Beides kann ich eigentlich nicht glauben. Oder gibt es vielleicht Streitigkeiten mit der Plattenfirma? Fakt ist, dass die Scheiben aus der Noise-Ära der Band vergriffen sind und (aus welchen Gründen auch immer) nicht neu aufgelegt werden können. Also hat sich Piet einfach die 19 besten Songs der ersten fünf Alben gegriffen und spielte diese kürzlich neu ein.

Heraus kam "Reforged - Riding On Fire", und da alle Songs neu eingespielt sind, knallt der Sound natürlich amtlich, obwohl das nie ein Manko bei der Band war, aber vor 15, 20 Jahren war die Technik einfach noch nicht so ausgereift, insofern soll mir das recht sein. Mit dieser Scheibe feiert übrigens Patrick Klose seinen Einstand auf dem Drumhocker, das restliche Line-up der Combo (Jan-S. Eckert am Bass und Joachim "Piesel" Küstner am zweiten Sixstringer) ist weiterhin unverändert stabil. Die 19 Songs teilen sich nicht ganz gleichmäßig auf; das selbstbetitelte Debüt ist ebenso wie das 2002er Werk "Condition Red" mit je sechs Liedern am meisten vertreten, von der zweiten Scheibe "Unification" sind es deren nur zwei, und "Dark Assault" (2001) und "Battering Ram" (2004) sind mit jeweils drei Songs vertreten. Eine Bewertung à la "ich vermisse Song X und Song Y, auf Lied A und B hätte ich verzichten können" erspare ich mir; das ist eh alles subjektiv.

Nun aber zu dem Punkt, der mir nicht so gefällt, aber das liegt in der Natur der Sache: Durch die neuen Versionen der Songs geht ein ganzes Stück von diesem Old-School-Flair verloren, was alteingesessenen Fans der Band natürlich etwas sauer aufstößt; sei es nur ein Drumbreak von damals, ein etwas veränderter Gesangspart oder ein etwas anders gespielter Lead. Auch wenn Piet die Songs im Grunde wenig bis gar nicht verändert hat, es fehlen (mir) die Stimmen von Kai Hansen und Hansi Kürsch, vor allem Kai war bei den ersten beiden Scheiben Ende der Neunziger ja noch ziemlich aktiv.

Zusammengefasst: "Reforged - Riding On Fire" ist natürlich etwas wie Jäger und Sammler bzw. "Komplettisten" wie mich, aber in erster Linie wohl interessant für Fans von solidem und guten Power Metal, die bisher noch keine großen Berührungspunkte mit IRON SAVIOR hatten. Und jetzt bitte endlich mal wieder eine Tour, die nicht nur im Norden der Republik stattfindet!


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
CD1
01. Riding On Fire
02. Battering Ram
03. Brave New World
04. Prisoner Of The Void
05. Titans Of Our Time
06. Eye To Eye
07. For The World
08. Mindfeeder
09. Watcher In The Sky
10. Mind Over Matter

CD2
01. Warrior
02. Iron Savior
03. Tales Of The Bold
04. No Heroes
05. Break The Curse
06. Condition Red
07. Protector
08. I've Been To Hell
09. Atlantis Falling
Band Website: www.iron-savior.com
Medium: Doppel-CD
Spieldauer: 92:37 Minuten
VÖ: 08.12.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten