Pictura Poesis - Miseriae Mundi

Review von BlindWarlock vom 12.09.2017 (5495 mal gelesen)
Pictura Poesis - Miseriae Mundi PICTURA POESIS, das sind sechs Holländer, die sich dem niederländischen Hardstyle-Trend entgegenstellen und seit Ende 2012 die Welt des Metal mit ihren Klängen bereichern. Ihr Stil ist in etwa bei DIMMU BORGIR einzuordnen und damit recht zentral in der Szene, recht gut und durchaus hörbar.

"Miseriae Mundi" ist das dritte Album der noch eher jungen Band. Wirklich produktiv sind die Holländer also nicht, das was sie machen, kann sich dafür aber sehen lassen. Die Band zieht ihre Inspiration aus Gemälden und Literatur (daher der Name), was allein schon ein Alleinstellungsmerkmal ist. Die stille Kunst des Malens wird in dieser Form nur selten mit Musik in Verbindung gebracht.

Wie bereits gesagt kann man die Band in etwa bei den Genrekollegen von DIMMU BORGIR einordnen, wobei dieses kleine, gewisse Etwas fehlt, das die Musik als "art pour l'art" kennzeichnet. Es klingt angenehm und durchaus durchdacht, kein Krach, wie er oft gerne im weiteren Dunstkreis angewandt wird, und den Beititel "symphonic" zum Death Metal nehmen die Jungs recht ernst.

"Miseriae Mundi" besticht mit einer angemessenen Komplexität und Kürze. Die Kompositionen sind alles andere als anspruchslos, aber nicht experimentell, sodass man sich als Liebhaber der harten Klänge durchaus wohl und auch ein wenig heimisch fühlt, wenn man die Musik zum ersten Mal hört.

Textlich kommen PICTURA POESIS dem zweiten Teil ihres Namens schon sehr deutlich nach. Zwar sind Blut, Gedärme, Krieg und Verderben keine Seltenheit für Death Metal, allerdings verbindet die Band dies zu teilweise doch sehr lebhaften und teilweise auch sehr anspuchsvollen Bildern. 'The Paralytic Child' zum Beispiel erinnert stark an barocke Gedichte, der Vanitas-Gedanke und Memento Mori kommen deutlich zur Geltung. 'Holy Whore' dagegen beschreibt sehr bildhaft eine ... Orgien-Vergewaltigung mit kurzem Präludium und anschließender Verwesung. Nichts für den schwachen Magen.

Lediglich der Dreiteiler 'Legions of Doom (Ego Sum Bellum pt. I)', 'Visions of Death (Ego Sum Bellum pt. II)' und 'Father of Destruction (Ego Sum Bellum pt. III)' bilden eine Ausnahme. Die Lieder handeln eher von einem Krieg oder einer Schlacht gegen Frankeich, erinnern an eine Thematik, die SABATON sonst gerne aufgreifen, allerdings ebenfalls sehr sinsiter gehalten. Was hier als konkrete Grundlage dient ist mir schleierhaft und es wirkt zwischen der morbiden Poesie eher fehl am Platze.

Alles in allem ist die Scheibe jedoch gut hörbar und durchaus empfehlenswert, wenn einem der Sinn nach Death Metal steht, der nicht einfach nur stumpfes Gebretter ist, und bei dem spürbar Gedanken und Arbeit in der Musik stecken.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Legions of Doom (Ego Sum Bellum pt. I)
02. Holy Whore
03. The Paralytic Child
04. Visions of Death (Ego Sum Bellum pt. II)
05. Persephone
06. Nightfall
07. The Bockereyders
08. De Witt
09. Plains of Existance
10. Father of Destruction (Ego Sum Bellum pt. III)
Band Website: www.pictura-poesis.com
Medium: CD
Spieldauer: 43:56 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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