Excalibur - Humo Negro

Review von baarikärpänen vom 03.05.2017 (3981 mal gelesen)
Excalibur - Humo Negro Als Anachronismus bezeichnet man per Kurzdefinition Dinge, die z. B. in der Kunst in der falschen Zeit angesiedelt sind. Und Musik ist ja schlussendlich auch Kunst. Was das mit 'nem Review zu einer Neuerscheinung zu tun hat? Ganz einfach: EXCALIBUR aus Spanien sind ein einziger Anachronismus. Eine Band, die es in ihrer mehr als 30-jährigen Geschichte gerade mal geschafft hat, zwei Longplayer zu veröffentlichen und mit dem dritten jetzt versucht, auf welchen Zug auch immer aufzuspringen. Immerhin können EXCALIBUR für sich in Anspruch nehmen, dass ihr Debut von 1988 mittlerweile, zumindest unter spanischen Liebhabern, mit bis zu 1600€ pro Exemplar gehandelt wird. Und auch nur deswegen, weil es lediglich eine Auflage von 100 Exemplaren gab. An der Musik kann es nämlich nicht liegen, dass Sammelwütige diese Menge Kohle rüberschieben.

"Humo Negro", der dritte Langdreher der Spanier, ist, um wieder auf den Anfang zu kommen, total aus der Zeit gefallen. Das kann, wie viele andere Bands beweisen, durchaus seinen Charme haben, wenn es denn gekonnt umgesetzt wird, was Songs, Produktion usw. angeht. Nur davon ist leider nichts auf "Humo Negro" zu finden. Fängt beim wirklich nichtssagenden Songwriting an und hört bei der Demo-Produktion und dem Cover auf. Wenn mich die Keyboards auf einer Metal-Platte schon an eine NDW-Band wie IDEAL erinnern (die ich ansonsten schon schätze), dann kann das nichts werden. Der Sänger durchaus bemüht, aber halt doch arg limitiert, die Background-Gesänge so weit neben der Spur, dass ich mich manchmal gefragt hab, ob da gerade zwei verschiedene Songs parallel laufen. EXCALIBUR setzen bei potenziellen Käufern auf jeden Fall eine hohe Schmerzgrenze voraus. Wer weiß, vielleicht ist das alles auch pure Absicht und zielt genau auf die Zielgruppe derer ab, die sich jedes noch so obskure Release ins Regal stellen. Aber auch da hab ich so meine Zweifel. Im Normalfall höre ich mir jede noch so grottige Scheibe so oft an, bis sich vielleicht doch noch was findet, was ich irgendwie mag. Bei "Humo Negro" wird das aber zur echten Mammutaufgabe. Bis jetzt ist bei mir lediglich positiv hängen geblieben, dass die Scheibe von den vier Musikern zusammengeschustert wurde, die auch schon vor 29 Jahren den Erstling verbrochen haben.

Spanien hat so viel Tolles zu bieten. Wein, Sonne, Strand, Chorizo, BARON ROJO, TIERRA SANTA oder die leider aufgelösten SANTELMO. EXCALIBUR gehören nicht dazu. Besonders schmerzresistente Hörer riskieren 'nen Durchlauf "Humo Negro". Der grosse Rest gibt sein Sauerverdientes lieber für was anderes aus. Macht unterm Strich drei Pünktchen für den Mut, plus ein Pünktchen Exoten-Bonus.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Excalibur
02. El Indigente
03. Fuera De Lugar
04. Rock and Roll
05. Levantate
06. Europa
07. Fiesta Motera
08. Humo Negro
09. Fuego
Band Website: www.facebook.com/Excalibur.rockband/
Medium: CD
Spieldauer: 38:00 Minuten
VÖ: 03.05.2017

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