The Neal Morse Band - The Similitude Of A Dream

Review von RJ vom 17.11.2016 (4827 mal gelesen)
The Neal Morse Band - The Similitude Of A Dream Einer der großen Progger der Gegenwart ist der Ex-Bärtige NEAL MORSE, der unter anderem mit seinem Dauerweggefährten Mike Portnoy schon so diverse Veröffentlichungen bestritten hat und die auch auf diesem Doppelalbum wieder kollaborieren. Zugegeben, in Sachen Drumming ist der gute Neal damit bestens aufgestellt, aber auch die weiteren Mitstreiter mit den Namen Randy George (Bass), Eric Gillette (Gitarre) und Keyboarder Bill Hubauer.

Der christlich belesene Neal hat sich diesmal von dem Buch "The Pilgrims Progress" inspirieren lassen, um in-der-ich-weiß-nicht-mehr-wievielten-Veröffentlichung Gott zu finden. Lieber Neal, es gibt keinen Gott! Ich hoffe, du bist jetzt nicht zu sehr geschockt, aber du musst deinen Glauben neu definieren. Wenn das zukünftig dazu führt, dass du an die Kraft der Mohrrübe, die Unverwundbarkeit durch Blumenkohl oder die rechte Wegweisung durch Sonnenstrahlen glaubst und deine Texte sich dann um diese Themen drehen, wird das deiner Musik sicherlich nicht schaden.

Ob uns der Workaholic aber noch Material kredenzen wird, bei dem mir vor Freude ein Ei aus der Hose springt, vermag ich nicht zu sagen. Bei "The Similitude Of A Dream", so gut das Album in Sachen Prog auch geworden ist, haben die Eier zumindest noch nicht einmal leicht gehüpft, allenfalls ein leichtes Zucken war auszumachen. Mir fehlen die brillanten Eingebungen, neuen Wege und Überraschungsmomente, zu Morse-typisch wirkt dagegen "The Similitude Of A Dream". Mit berechneter Abwechslung geben sich die rockigen, teils progressiv ausufernden Stücke die Klinke mit den eingängigen, teils schon mainstreamartig anbiedernden Nummern in die Hand. Alles wirkt messerscharf inszeniert, zugegebenermaßen mit großartig dargebotener Handwerkskunst. Dennoch wirkt das Album wie eins, was ich schon in ähnlicher Form gehört habe. In diesem Augenblick wird mir bewusst, warum ich immer mit gemischten Gefühlen an ein neues Album von NEAL MORSE herangehe.

Schlussendlich ist "The Similitude Of A Dream" für Proggies dennoch nicht verzichtbar, Komplettisten stellen das Album eh zum Rest der Sammlung und verdrücken erneut das ein oder andere Tränchen, wenn sie dabei auf "Snow" von den Bärten zurückblicken. Das Leben kann schon grausam sein, aber es öffnet sich immer wieder eine neue Tür, durch die die Sonne strahlt. Auch ganz ohne Gottes Zutun.


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
CD1:
01. Long Day
02. Overture
03. The Dream
04. City Of Destruction
05. We Have Got To Go
06. Makes No Sense
07. Draw The Line
08. The Slough
09. Back To The City
10. The Ways Of A Fool
11. So Far Gone
12. Breath Of Angels

CD2:
01. Slave To Your Mind
02. Shortcut To Salvation
03. The Man In The Iron Cage
04. The Road Called Home
05. Sloth
06. Freedom Song
07. I'm Running
08. The Mask
09. Confontation
10. The Battle
11. Broken Sky/Long Day (Reprise)
Band Website: www.nealmorse.com
Medium: CD
Spieldauer: 106:39 Minuten
VÖ: 11.11.2016

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten