Next To None - A Light In The Dark

Review von Opa Steve vom 05.07.2015 (3434 mal gelesen)
Next To None - A Light In The Dark Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum, heißt das Sprichwort. Schau mal, ein Drummer, der mit Nachnamen Portnoy heißt! Hat Mike etwa wieder ein neues Projekt am Start? Nein, Max heißt dieser Drummer hier. Aber er ist tatsächlich der Sohn vom berühmten Ex-DREAM THEATER-Drummer. Und das hört man auch an seinem Spiel. Die nächste Überraschung folgt auf dem Fuß; wie alt mag Mikes Sohn denn jetzt schon sein? Richtig geraten. Er ist noch im späten Teenie-Alter. Und nicht nur er, sondern die ganze Band ist noch verdammt jung. Bei den ersten Blinddurchläufen, die ich mit einer neuen Scheibe grundsätzlich ohne Hintergrundinfos ganz unvoreingenommen mache, ist mir das absolut nicht aufgefallen. Instrumental sehr ordentlich gespielter und angeproggter Metal, gute Produktion, und jung klingende Sänger sind ja jetzt auch nicht so selten. Aber auch das Songwriting klingt verdammt erwachsen. Und so muss ich in der Retrospektive doch mal unterstellen, dass hier finanziell, beim Casting und auch beim Songwriting mehr als einmal durchaus erwachsener Support beteiligt war. Ist aber auch verständlich, würden wir doch alle so machen, um den Nachwuchs mit zweifellos vorhandenem Talent den Weg zu ebnen.

Was aber entscheidend ist, ist die Leistung, die die vier jungen Kerle hier auf den Silberling gebracht haben. Die Prog-Einflüsse klingen zwar etwas aufgesetzt und äußern sich in Breaks und gelegentlich verrückten Wechseln, als müsse man als Portnoys Sohn gezwungenermaßen einen Hauch DREAM THEATER im Material wiederfinden. Formell auf jeden Fall ordentlich, mir fehlt noch etwas Seele. Klar, junge Leute können das nicht so intonieren wie jemand, der noch 20 Jahre mehr Lebenserfahrung auf dem Buckel hat. Sie klingen insgesamt etwas unbekümmerter und schielen gerne in Richtung modernem Alternative Metal, der eigentlich das wahre Fundament neben den vordergründigen Takt-Figuren darstellt. Hier fühlen sie sich spürbar altersgerecht zuhause und das Material ist alles andere als langweilig. Hier und da kommen im Opener witzige Ideen rein wie z. B. ein kurzer Sample des Pacman-Spiels (welches ja schon vor der Geburt der Bandmember antik war!). Ansonsten wird aber vor allem lässig gerockt. Gerade 'Runaway' und 'Lost' scheinen der Band wie auf den Leib geschneidert. Auch der Anspieltipp 'Social Anxiety' hat das gewisse Etwas, das einen guten Song ausmacht. Da sollte man auf jeden Fall mal reinhören, denn wenn die Band in der Zukunft in diese Richtung gehen würde, stände ihr sicherlich auch ein Breitenerfolg offen. Schön für wilde junge Leute auf den Punkt gerifft, vielleicht ein bisschen wechselhaft, aber dafür mit einem treffsicheren Refrain gesegnet. Ebenfalls erwähnen sollte man die beiden Balladen 'A Lonley Walk' und 'Legacy' - gerade letzteres lebt fast ausschließlich durch den Gesang und seine simpel erzeugte, aber absolut intensive Atmosphäre. Was Sänger und Keyboarder Thomas Cuce da für sein Alter für ein Gefühl in die Stimme legt, ist pure Gänsehaut.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Edge Of Sanity
02. You Are Not Me
03. Runaway
04. A Lonely Walk
05. Control
06. Lost
07. Social Anxiety
08. Legacy
09. Blood On My Hands
Band Website: www.nexttonone.net
Medium: CD
Spieldauer: 57:08 Minuten
VÖ: 29.06.2015

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