Turbowolf - Two Hands

Review von Opa Steve vom 21.04.2015 (3293 mal gelesen)
Turbowolf - Two Hands TURBOWOLFs "Two Hands" ist eine runde Sache. Nicht nur, weil sie die CD so enden lassen, wie sie beginnt - und sich somit ein Kreis für immer schließt. Nein, rund ist die Sache auch durchaus auf musikalische Weise. Auch wenn die Band mit Metal trotz der verzerrten Gitarren nicht viel zu tun hat, bietet sie doch einen lässigen harten Stoff, den man wo noch mal einsortieren kann? Tja, und da wird es schwierig. Denn die drei Herren und die Dame am Bass haben frecherweise die Angewohnheit, dass sie sich um Schubladen nicht scheren. Gemeinsam haben alle Titel, dass sie mit ihren Fuzz- und Distortion-Sounds sehr cool klingen und dabei recht positive Vibes versprühen. Mich stimmt jedenfalls jeder einzelne Song recht fröhlich, selbst wenn es so komische Klangexperimente wie 'Toy Memaha' oder 'MK Ultra' sind, die sich einen Spaß mit krächzigen Synthie-Sounds oder mit total vereierten Vibrato-Gitarren machen. Aber diese Intermezzi sind Ausnahmen. Die Basis ansonsten ist irgendwo Stoner-Rock. Dieser wird aber gemischt mit Reminiszenzen an THE KNACK ('Rabbits Food') oder auch aggressiveren Punkeinflüssen, die aber nichts von der Fröhlichkeit der Musik nehmen. So kratzt 'American Mirrors' am US-Punk der 90er mit herrlichen Bubblegum-Refrains, aber auch der Opener geht recht flott zur Sache. Die Bandbreite ist die Stärke von "Two Hands", aber dennoch schaffen sie es, die Songs homogen klingen zu lassen. Das gezielte Wildern in bereits bekannten Stilen - dazu gehören auch softere Einflüsse wie Indie-Pop in 'Good Hand' oder Alternative in 'Twelve Houses' - ist eine Art Sahnehäubchen, die das Material von dröge durchrockenden Stoner-Bands abhebt. Ja, und Spaß darf ruhig mal erlaubt sein, wenn er so sprüht wie bei diesem Album. Und wenn man selbstgefällig vor sich hin grinst und den Song in sich reinfließen lässt, dann überraschen sie den Hörer immer wieder mit unvermittelt jazzigen Frickel-Ausbrüchen, so dass man sich nie zu sicher fühlen darf, was als Nächstes kommt. Das ist cool.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Invisible Hand
02. Rabbits Foot
03. Solid Gold
04. American Mirrors
05. Toy Memaha
06. Nine Lives
07. Good Hand
08. MK Ultra
09. Twelve Houses
10. Rich Gift
11. Pale Horse
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 38:29 Minuten
VÖ: 03.04.2015

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