Sarpedon - Anomic Nation

Review von BlindWarlock vom 12.02.2015 (3578 mal gelesen)
Sarpedon - Anomic Nation SARPEDON, bestehend aus 6 Bandmitgliedern, ist eine der wenigen Bands aus Norwegen, deren Bekanntheit es über die Nationalgrenzen geschafft hat, obwohl ihr Stil nicht dem der meisten bekannten Norweger entspricht. Dabei haben sie allerdings auch nur mäßigen Erfolg. 2005 gründete sich die Band bereits und hat mit "Anomic Nation" nun im Jahr 2014 nach 2 Demoalben (2006 und 2008) das erste Studioalbum kreiert. Trotz fast 10 Jahren des Bestehens also quasi noch Newcomer.

Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als "Progressive Power/Thrash Metal" und vertritt dieses Genre mit dem Leitfaden: "Declaring war on progressive metal as we know it". Als Vorbild nimmt sich die Band Größen wie BLIND GUARDIAN oder PANTERA, deren Einflüsse man in der Musik auch recht gut heraushören kann.

"Anomic Nation" ist, wie schon gesagt, das erste Studioalbum der Band und mit 8 Tracks auch nicht unbedingt groß. Mit zwei Gitarren, einem Bass, Keyboard und Drums bieten SARPEDON eine solide Grundlage, auf der sie ihre Musik aufbauen. Typisch norwegisch-laut und musikalisch sehr heftig auf den Ohren mit schreddernden und bebenden Passagen, die im Thrash/Power-Metal nicht fehlen dürfen. Einschlafen ausgeschlossen!

Einen sehr eigenwilligen Akzent, der die Musik ein wenig ans Epische anlehnt, bietet der Gesang, den man wohl fast als opernhaft bezeichnen könnte. Eine klare und feste Stimme leitet durch die Geschichte des Albums und erzählt (zugegeben etwas sehr verwirrende, düstere) Geschichten. Dieser experimentelle Anteil in der Musik ist allerdings auch zugleich mein Kiritkpunkt. Wo die Vocals stellenweise wirklich stimmige Passagen anführen, brechen sie am Höhepunkt eben dieser den Stil und schlagen in etwas völlig unerwartetes um (vor allem im Refrain von 'The Lusk Letter'). Hätte man den Gesang ersetzt durch etwas traditionell thrashiges oder eine eher raue, harte Stimme oder das Experiment vollständig durchgesetzt und wirklich durchgehend einen klaren, melodischen Gesang verwendet, für den sich auch ein Solist in der Oper nicht schämen müsste, wäre das Album deutlich besser gelungen - meiner Meinung nach.

Alles in allem eine (auch eher kleine) "okay"-Scheibe mit recht viel Luft nach oben, die sich jedoch gut in einer Sammlung von Thrash-Liebhabern einreiht. Sie sei aber auch Leuten ans Herz gelegt, die gerne "andere Musik" hören, die eben nicht ganz dem Schönheitsideal eines Genre entspricht. Mit etwa einer dreiviertel Stunde Laufzeit aber auch einfach ein schöner Lückenfüller. Um sich ein Bild vom Album zu machen, eignen sich vor allem die Tracks 'Anomic Nation' und 'The Lusk Letter'.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Anomic Nation
2. The Lusk Letter
3. The Claustrophober
4. Dead Birds
5. A Seed Of Evil
6. The Carnival
7. My Mysteries Unwind - Part I
8. My Mysteries Unwind - Part II
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 46:38 Minuten
VÖ: 05.12.2014

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