Koroded - The Absurd Beauty Of Being Alone

Review von Opa Steve vom 18.01.2005 (5667 mal gelesen)
Koroded - The Absurd Beauty Of Being Alone Dieses Album mit dem coolen Titel "The absurd beauty of being alone" kann man fast als Splitscheibe auffassen: Zu 5 neuen Tracks gibt es noch 6 Remixes alter Titel. Somit haben Koroded die Chance des Silverdust-Signings genutzt, nicht nur einen Appetithappen, sondern ein vollwertiges Album unter's Volk zu streuen.

Metal mit Hardcore-Elementen, die mich vereinzelt an Pantera erinnern, drückt hier mit viel Power durch die Membranen. Ich stehe ja wirklich nicht auf das "Harte-Jungen"-Gehabe mit kurzen Haaren, tiefergestimmten Klampfen und merkwürdigen Quietschgeräuschen. So bin ich auch erst einmal leicht abgeschreckt, als zudem noch der übliche Speichelflug-Brüllgesang geboten wird. Aber meine Fresse, schon nach wenigen Sekunden verstehe ich, dass es sich hier um wesentlich mehr handelt. Nicht nur pure HC-Wut wird hier schwermetallisch verpackt, sondern Koroded bauen ein hohes Maß an Atmo-Elementen ein, die verdammt treffsicher von der Hand gehen. Die Hammer-Melodien im Opener "Blowback" setzen sich sofort im Gehörgang fest, und auch der Nachfolger "Unbreakable" wartet mit einem echten Gänsehautrefrain auf.

So mischt diese Band also brutale Elemente mit echten musikalischen Eruptionen. Der Monstertrack "Infestatio" mit seinen über sieben Minuten Spieldauer ist ein SloMo-Highlight, welches ich schon lange nicht in diesem Genre gehört habe.

Es ist schade, dass diese starken Parts leider gelegentlich mit zu viel Gehacke zu hässlich verpackt werden. "T.A.B.O.B.A" oder auch "Move on" beginnen etwas zu kratzig, denn trotz aller Härte strahlen Koroded immer noch eine emotionale Verletztlichkeit aus. Sämtliche Songs bieten starke Momente, aber auch harte Kontraste.

Ebenfalls ein harter Kontrast ist der Song "Flatline", welcher wohl aus einer komplett anderen Recordingsession genommen wurde, und Koroded leicht gemäßigt zeigen. Dies reißt mich persönlich mehr mit als die Brachialakkord-Orgien. Beinahe flockig, ebenfalls mit schönen Melodiebögen und einer guten Portion Aggression gesegnet, geht dieses Stück straight nach vorn und ist nicht zuletzt durch den angenehmeren Mix ein gelungenes, modernes Stück Metal, welches die bisher angesprochenen Stilrichtungen noch mit einem Sahnehäubchen In Flames versieht. Souverän.

Alle superharten Typen mit Gitarren in Höhe ihrer abgeschnittenen Hosen sollten sich mal an Koroded ein Beispiel nehmen, wie man wuterfüllte Härte mit ansprechender Mucke paart. Daran fehlt's leider den meisten.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
Blowback
Unbreakable
T.A.B.O.B.A
Infestatio
Crisis
Choke on you
Slice My Skin
Move on
In the Name of
Flatline
Words are spoken
Band Website: www.koroded.com
Medium: CD
Spieldauer: 51:05 Minuten
VÖ: 15.11.2004

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